Nach zehnjähriger Abstinenz ist der TuS Schutterwald zurück in der Handball-Oberliga. Doch der Start könnte kaum schwerer sein. Mit der SG Pforzheim-Eutingen gastiert am Samstag um 18.30 Uhr (vorverlegt wegen Oktoberfest des FV Schutterwald) bereits ein Topteam in der Mörburghalle. Der Aufsteiger muss auf mehrere Leistungsträger verzichten.
Nach einer langen und unproblematischen Vorbereitungsphase kam es am Ende für Schutterwald knüppeldick. Erst brach sich Felix Zipf den Daumen, dann riss bei Michael Herzog ein Band im Sprunggelenk. An einen Einsatz der beiden Linkshänder ist vorerst nicht zu denken. Und schließlich mussten Fabian Huck (Adduktoren), Steven Heintz (Wade) und Christoph Baumann (Schulter) passen. Stand jetzt, wird morgen wohl nur Baumann, der letztjährige Südbadenliga-Torschützenkönig, spielen können. »Ich bin bei ihm zumindest optimistisch«, erklärt Ex-Torwart Felix Heuberger, der sich seit dieser Saison nur noch auf sein Amt als sportlicher Leiter konzentrieren wird.
Sehr ausgeglichener Kader
Der Saisonauftakt, da macht man sich in Schutterwald nichts vor, wird hammerhart. Mit dem letztjährigen Fünftplatzierten kommt eine Mannschaft, die nicht nur spielerisch, sondern auch körperlich einiges in die Waagschale werfen kann. Rückraum-Ass Manuel Mönch oder der abwehrstarke Kreisläufer Ingo Catak, Bruder des ehemaligen Willstätters Sandro Catak (heute Trainer beim TVS Baden-Baden) vorneweg, dazu kommt mit Bastian Rutschmann ein erstligaerfahrener Torwart im Kader von Trainer Alexander Lipps. Doch die SG Pforzheim-Eutingen steht auch für erstklassige Nachwuchsarbeit. »Der Kader ist sehr ausgeglichen«, betont Felix Heuberger, sagt aber auch: »Wir müssen uns nicht verstecken.«
Defizite in der Abwehr
Zuletzt gab es für den TuS gegen Plobsheim OC einen 25:23-Erfolg, »der uns mit einem guten Gefühl in die Saison gehen lässt«, fand Nico Baumann am vergangenen Freitag. Allerdings ist auch klar: Die Abwehr muss sich noch steigern. »Da waren wir in der Vorbereitung nicht sattelfest. Das müssen wir am Samstag besser lösen«, sieht der Coach in der Defensive noch viel Potenzial.
Nichts zu verlieren
Die SG Pforzheim-Eutingen ist für Baumann neben Drittliga-Absteiger TVS Baden-Baden (kommt dann am 21. September nach Schutterwald) Topfavorit. Aber er hofft, dass der Respekt seiner Schützlinge nicht allzu groß sein wird. »Wir müssen selbstbewusst auftreten. Gegen so einen Gegner hat man nichts zu verlieren«, appelliert der Trainer. Dazu gehört auch, dass man bei einem Rückstand nicht gleich den Kopf in den Sand steckt. »Wir wollen am Ende sagen, dass wir ein gutes Spiel gemacht haben«, so Baumann.
»Vollgas-Handball von Beginn an«, fordert Felix Heuberger. Vielleicht ist dann auch punktemäßig was möglich. Schließlich, schmunzelt der sportliche Leiter, »ist es am Anfang der Saison am einfachsten, wenn man einen Topfavoriten besiegen will«. Und zum Klassenerhalt, so die Rechnung von Heuberger, »braucht man bestimmt 24 Punkte«.
Aus der Bundesliga in die Oberliga
Der bekannteste Akteur der SG Pforzheim-Eutingen steht im Tor. Bastian Rutschmann spielte zuletzt beim Bundesligisten Bergischer HC. Der heute 36-Jährige mit dem Gardemaß von 195 Zentimetern wechselte bereits in der B-Jugend von Ettlingen zur SG Pforzheim-Eutingen. Danach ging es nach Kronau/Östringen, Oftersheim/Schwetzingen, Wilhelmshaven und Bittenfeld. Danach folgten die Erstliga-Vereine Frisch Auf Göppingen, Rhein-Neckar Löwen und Bergischer HC. Mit Göppingen gewann er 2016 und 2017 auch den EHF-Pokal.
Quelle: Mittelbadische Presse
Autor: Miqua
Bild: handball-server.de
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