Die Rote Laterne leuchtet in Schutterwald

Der Regionalligist verliert am Sonntag das Keller-Duell gegen die TSG Söflingen mit 29:33 und übernimmt von den Gästen den letzten Platz. Abwehr weist zu viele Löcher auf und setzt den eigenen Angriff damit zu sehr unter Druck.

Während von oben aus der Kabine der TSG Söflingen die Jubelgesänge schallten, mussten Trainer David Flaig und Kollege Manfred Derr eine Etage tiefer in der Mörburghalle die 29:33 (15:17)-Heimniederlage des TuS Schutterwald erst mal im Gespräch miteinander verdauen. „Es ist bitter“, sagte Flaig danach angesichts der schwachen Vorstellung ihrer Mannschaft im Keller-Duell. Der TuS übernahm damit vom Sonntag-Gegner den letzten Tabellenplatz in der Regionalliga Baden-Württemberg.

Konstante Inkonstanz

Zum Dauerbrenner gerät dabei die konstante Inkonstanz der Schutterwälder. Vor einer Woche bei der knappen Niederalge in Plochingen verdiente sich die Abwehr Bestnoten, gegen Söflingen war die schwache Defensive der Anfang vom bitteren Ende. „Leider haben wir es nicht geschafft, unsere Abwehr- und Torwartleistung zu wiederholen. Und wir haben es auch nicht geschafft, uns an taktische Vorgaben zu halten“, kritisierte Flaig.

5:5 hieß es nach zehn Minuten, und alle Tore der Gäste gingen bis dato auf das Konto von Linkshänder Kevin Kraft, dem die Löcher in der TuS-Abwehr auf dem Silbertablett präsentiert wurden. „Wir hatten die Mannschaft im Video darauf vorbereitet, und dann bekommen wir es im Spiel nicht hin und lassen uns hinten isolieren“, haderte der Schutterwälder Trainer mit der Umsetzung der Vorgaben.

Durch die schwache Defensivleistung geriet der Angriff immer wieder unter Druck, Fehler waren die Folge. Beim 10:8 (18.) hatte sich Söflingen erstmals auf zwei Tore abgesetzt und sollte die Führung nicht mehr abgeben. Dabei war es nicht so, dass die Schutterwälder keine Möglichkeiten zur Wende hatten. Doch jedes Mal wenn der TuS dran war, passierten wieder Fehler.

Beim 20:21 gab es ein Stürmerfoul, danach wurde ein 21:25-Rückstand binnen zweieinhalb Minuten auf 24:25 verkürzt, wieder gab es ein Stürmerfoul, beim 27:29 zwei Fehlwürfe, auch beim 29:32 zwei Fehlwürfe. Nur drei Beispiele aus der Schlussviertelstunde, die ähnlich schon zuvor passiert waren. „Wenn wir rankommen, gibt es immer wieder Fehler, das zieht sich leider wie ein roter Faden bisher durch die Saison“, musste Flaig konstatieren und befürchtet: „Solange wir nicht konsequenter und cleverer spielen, werden wir die knappen Spiele nicht gewinnen.“

Mit 2:20 Punkten hat der TuS Schutterwald nun die rote Laterne von der TSG Söflingen (3:17 Punkte) übernommen. Ob die Mannschaft tatsächlich so schlecht ist, wurde Flaig nach der Begegnung am Sonntag gefragt. „Ich glaube es nicht“, sagte er mit einem enttäuschten Blick: „Aber die Tabelle sagt was anderes.“

Am Freitag in Willstätt

Und die Aufgaben bleiben anspruchsvoll. Am kommenden Freitag (20.30 Uhr) geht es zum TV Willstätt, der immerhin bereits 14:8 Punkte auf seinem Konto hat. Angesichts der Leistung in den vergangenen beiden Heimspielen hilft dem TuS Schutterwald im Moment wohl nur noch der Glaube an die sportlichen Überraschungen: Derbys haben bekanntlich eigene Gesetze.

 

Schutterwald – Söflingen 29:33 (15:17)

Schutterwald: Weber, Sütterlin; Wöhrle 4, Bergmann, Doll 3, Heppner 7, Meier, Hufschmidt 1, K. Heuberger 4/3, Fahner 1, Kofler 3, Künzel, Silberer 3, Oesterle 3.

Söflingen: Azevedo Marques, Nilli; Kraft 10, Schieß, Girgin, Klöffel 6/1, Metzger 7/2, Krieger 4, Schanzel, Rauscher 1, Hartmann 1, Widmann 2, Hamberger 1, Kotas, Jäger 1.

Schiedsrichter: Nico Reisinger/Lukas Tietze (Besigheim/Tamm) – Zuschauer: 200

Zeitstrafen: 10 –8 Minuten.

 

Quelle: handball-bo.de
Autor: Michaela Quarti
Bild: ©Christoph Breithaupt