Frauen des TuS Schutterwald zahlen Lehrgeld

„Schnell zur Normalität finden“, hatte Trainer Jochen Baumann ausgegeben. Es hat nicht ganz geklappt. Zu nervös agierten die jungen Spielerinnen des TuS Schutterwald am Samstag gegen die SG Schenkenzell/Schiltach und verloren das Südbaden-Derby in eigener Halle mit 26:30 (13:17).

Nach zwei Aufstiegen in Folge und dem Sprung in die BW-Oberliga zahlten die TuS-Spielerinnen gegen einen nicht überragenden, aber sehr routinierten Gegner Lehrgeld. Die Schwarzwälderinnen, von der ehemaligen Spielerin Denise Oesterle gecoacht, profitierten zunächst auch von vielen ausgelassenen Chancen der Gastgeberinnen. „Einige von uns waren doch sehr nervös“, gab die starke TuS-Spielführerin Selina Margull zu. Sie selbst ist zwar auch erst 20 Jahre jung, bringt aber immerhin Erfahrung aus ihrer Drittliga-Saison in Freiburg und der Jugend-Nationalmannschaft mit.

Übergewicht im Rückraum
Schenkenzell/Schiltach hatte vor allem im Rückraum ein Übergewicht. Linkshänderin Gina Wöhr und Charline Maier zogen immer wieder aus der zweiten Reihe ab und ließen TuS-Torfrau Viktoria Kimmig keine Chance. Bei Schutterwald war es dagegen lange einzig Franka Derr, die beherzt aus dem Rückraum erfolgreich war.

Zwei Ausfälle bei den Gästen
Die wohl entscheidenden Spielszenen ereigneten sich dann zwischen der 27. und 29. Minute. Erst musste bei der SG Schenkenzell/Schiltach Torfrau Larissa Gehweiler raus, dann Linkshänderin Gina Wöhr, ihre vielleicht beste Spielerin und bis dato schon sechsmal erfolgreich. Beide verletzten sich ohne gegnerische Einwirkung und konnten nicht mehr weiterspielen. So stand beim Gast schließlich mit Vanessa Paul eine Feldspielerin im Tor. „Für den Kopf ist das nicht gut“, erklärte Selina Margull nach der Partie. „Zum einen steht die unkonventionell im Tor, zum anderen hast du immer Angst, du blamierst dich“, gab die ehemalige U17-Europameisterin Einblick in den Kopf einer Gegenspielerin.

Kräfte gekostet
War der Schutterwälder Rückstand zur Pause mit 13:17 schon deutlich, kam die Mannschaft aber noch mal zurück. Vor allem Margull und Derr war es zu verdanken, dass beim 20:20 (39.) sogar Gleichstand herrschte. Doch die Aufholjagd hatte wohl zu viele Kräfte gekostet. Die SG Schenkenzell/Schiltach spielte nun die ganze Routine aus und kam am Ende zu einem verdienten 30:26-Erfolg.

Cleverness gefehlt
„So ein Spiel darfst du nicht verlieren, wenn beim Gegner zwei so wichtige Spielerinnen ausfallen. Da hat uns heute einfach noch die Cleverness gefehlt“, trauerte Co-Trainer David Körkel dem verpassten erfolgreichen Oberliga-Einstand nach. Nun geht es am Sonntag (17.30 Uhr) zur SG Heidelsheim/Helmsheim.

Schutterwald – Schenkenzell/Schiltach 26:30 (13:17)
Schutterwald:
 Kimmig, Derr 7, Hodapp 3, Oßwald, Vetter, Wilhelmi 2, Margull 8/4, Braunstein, Rieder, Zimmermann 1, Ferber, Tischler, Thallner, Imhoff 4, Montano 1.
Schenkenzell/Schiltach: Gehweiler; Schwilk 4, Scherkenbach 1, Paul 1, Ahn 2, Moser 1, Maier 8, Vollmer, Wöhr 6, Schmid 1, Eichhorn, Weichenhein 1, Haas 5/4.
Schiedsrichter: Leon und Nico Bärmann (Neudorf) – Zuschauer: 82
Zeitstrafen: vier – vier Minuten

 

Quelle: handball-server.de
Geschrieben von Michaela Quarti
Bild: ©Christoph Breithaupt
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