SG OEL dicht an der Überraschung

Die SG Ohlsbach/Elgersweier liefert dem Favoriten TuS Schutterwald bei der 28:30-Heimniederlage einen großen Kampf. Gäste sind nun mit 16:0 Punkten Tabellenführer in der Südbadenliga.

Zwischendurch geriet der Favorit mächtig ins Schwimmen, am Ende war er aber ganz oben. Handball-Südbadenligist TuS Schutterwald gewann am Samstag ein intensives Spiel bei einer starken SG Ohlsbach/Elgersweier mit 30:28 (14:14) und ist nach der Niederlage des Konkurrenten BSV Phönix Sinzheim nun mit 16:0 Punkten Tabellenführer.

Bei der SG OEL überwog am Ende trotz der Niederlage die Freude über eine richtig gute Vorstellung. „Kopfmäßig war es ein Sieg für uns. Mit dieser Leistung brauchen wir uns nicht zu verstecken. Hätten wir die immer gebracht, hätten wir mehr Punkte“, merkte Trainer Mathias Eisele an.

Zufrieden konnte TuS-Coach Markus Lais nicht ganz sein, doch er hielt auch fest: „Uns wird oft Phrasendrescherei vorgeworfen, wenn wir vor dem Gegner warnen. Doch heute hat man gesehen, dass es kein leeres Geschwätz ist. Der Gegner war taktisch sehr gut eingestellt, hat immer Lösungen gefunden und ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht.“

Rot gegen Heppner

Von Beginn an entwickelte sich eine intensive Partie. Erstmals konnte sich Schutterwald deutlicher zum 9:6 absetzen, doch in der 18. Minute dann der erste Bruch im Spiel: Aus dem TuS-Abwehrpulk heraus wurde SG-Torjäger Christopher Räpple bei einem Freiwurf angegangen, und der knallte hörbar und heftig mit Rücken und Kopf auf den Boden. Er musste unter Schmerzen vom Feld begleitet und konnte erst mal nicht mehr eingesetzt werden.

Die Schiedsrichter sahen in Daniel Heppner den Übeltäter und zückten rot. Die Gäste, die derzeit auf den verletzten Morris Strosack verzichten müssen und Julian Seigel schon zuvor mit einer Rückenverletzung verloren, waren damit einer Waffe in Angriff und Abwehr beraubt. Nur wenig später erhielt beim TuS Johannes Silberer seine zweite Zeitstrafe, und neues Ungemach drohte. Die SG OEL kam nun wieder besser ins Spiel, ging beim 14:13 sogar in Führung, ehe beim 14:14 der Pausenpfiff erfolgte.

Fahner mit starkem Spiel

Nach 33 Minuten musste dann bei den Gastgebern Fabian Keßler mit Rot vom Feld, als er Florian Fahner von den Beinen holte. Nun kam bei den Gastgebern Räpple zurück aufs Feld. Die SG OEL hatte wieder Rückenwind, „doch in dieser Phase haben junge Spieler kühlen Kopf bewahrt. Das war wichtig. Denn so ein Spiel kann ganz schnell kippen“, freute sich Lais. Fahner (Jahrgang 2001) war so einer, der in der zweiten Hälfte auf der Mitteposition wirbelte und nicht auszuschalten war. Auch Hannes Doll (Jahrgang 2002) hatte nun starke Aktionen, netzte dreimal ein. 21:17 führte Schutterwald nach 40 Minuten, gewann aber keine Sicherheit. Mit ein Grund: Die Torhüter blieben diesmal deutlich unter ihren bisherigen Leistungen, zogen im Duell mit den SG-Kollegen sogar den Kürzeren. Das gefürchtete Tempospiel des TuS Schutterwald fand somit in Ohlsbach schlicht nicht statt. Die SG OEL blieb am Drücker, kam immer wieder ran, ehe es am Ende beim 28:30 dann doch nicht reichen sollte.

„Heute waren wir ein ebenbürtiger Gegner“, fand Mathias Eisele, und in der vollen Brumatthalle konnte ihm da auch keiner widersprechen. „Rein kämpferisch und spielerisch haben wir mitgehalten. Nicht auf alles gab es eine Lösung, aber da muss man auch sehen, gegen wen wir gespielt haben.“

Lais hofft auf Lerneffekt

Kollege Lais hofft auf den Lerneffekt: „Es sind Spiele, die wir als Mannschaft für die Weiterentwicklung brauchen.“ Am Samstag trifft der TuS nun zu Hause auf den HTV Meißenheim, die SG OEL muss zum TV Herbolzheim. „An diese Vorstellung müssen wir nun auch auswärts anknüpfen“, blickte Eisele schon voraus.

Ohlsbach/Elgersweier – Schutterwald 28:30 (14:14)

Ohlsbach/Elgersweier: Waidele (39.-48.), S. Huber; Sieverding 2, Metelec 4, S. Bruder 2, Räpple 9/4, Lehmann 5, F. Bruder 3, Kurz, Keßler 1, Fritsch 2, Isenmann, Ehret, Echle.
Schutterwald: Wegner (23.-30.), Sieck; Wöhrle 1, Langenbacher 2, Doll 4, Heppner 2, K. Heuberger, Fahner 3, Seigel 1, Herzog 7/3, Silberer 3, Fleig 1, Harter 6.
Disqualifikation: Keßler (33:24) – Heppner (18:50).

Quelle: handball.bo.de
Autor: Michaela Quarti
Bild: ©Stephan Hund