TV Willstätt – TuS Schutterwald: „Im Derby zählt die Tabelle nicht“
Der TVW ist als Tabellenfünfter zwar von der Papierform Favorit gegen den in dieser Saison erst einmal siegreichen und am vergangenen Spieltag durch die 29:33-Heimpleite gegen das bisherige Schlusslicht Söflingen auf den letzten Tabellenplatz abgerutschten TuS, doch unterschätzen wird im Team der Gastgeber niemand den angeschlagenen Ortenau-Rivalen.
„Wir haben die Situation schon mit Söflingen gehabt. Ich hoffe, wir haben daraus gelernt“, hat Willstätts Trainer Rudi Fritsch seiner Mannschaft das 25:25 vor 14 Tagen in Ulm vor Augen gehalten, als der TVW nach drei Siegen in Folge beim damaligen Letzten mit einem Punkt zufrieden sein musste. Außerdem sorgte die deftige 31:41-Heimpleite am vergangenen Spieltag gegen den Vierten Waiblingen nicht unbedingt für Rückenwind fürs Derby – auch wenn wichtige Spieler im dünnen TVW-Kader wegen Sperre oder Verletzung fehlten. Gleichzeitig hat Fritsch Respekt vor dem Schlusslicht: „Der Tabellenplatz spiegelt nicht wider, was die Schutterwälder können. Das ist eine junge und schnelle Mannschaft, die mit Bastian Österle im rechten Rückraum, Florian Fahrner auf der Mitte und Daniel Heppner und Kevin Heuberger im linken Rückraum gute Spieler hat.“
Gomes wieder dabei
Immerhin kehrt Bernardo Gomes nach zwei Spielen Sperre ins Willstätter Team zurück. „Er ist wichtig in der Abwehr auf der Halbposition und als Alternative im Mittelblock sowie vorne mit seinem körperbetonten Kreisläuferspiel“, freut sich Fritsch über die Rückkehr des Portugiesen, der am Dienstag 29 Jahre alt wurde. Dafür gab es im Training dann auch einen Geburtstags-Kick. Ob die schon länger verletzten Spieler Ajdin Alkic (Adduktoren- und Hüftprobleme) und Joffrey Bonnemberger (Muskelfaserrisses im Oberschenkel) am Freitag auflaufen, ist noch offen. Beide haben diese Woche erstmals wieder mit der Mannschaft trainiert. Spielen können dagegen Luka Karic, der gegen Waiblingen mit dem Fuß umgeknickt war, und Philipp Wastl sowie Mikka Huber, die sich beide mit Rückenbeschwerden rumplagten. Trotz der erneuten personellen Probleme hat Rudi Fritsch ein klares Ziel: „Wir wollen gewinnen.“ Denn nächste Woche geht’s zum souveränen Spitzenreiter SG Köndringen-Teningen.
TuS-Trainer Flaig kämpferisch
Die gleiche Besetzung wie gegen Söflingen zur Verfügung hat David Flaig, der zusammen mit Manfred Derr das Schutterwälder Trainer-Duo bildet. Trotz der Negativserie von sechs Niederlagen in Folge gibt man sich beim TuS kämpferisch: „Wir hatten gegen Topteams knappe Spiele und haben da gezeigt, dass wir konkurrenzfähig sind. In puncto Beständigkeit und Cleverness müssen wir allerdings zulegen. Willstätt ist zu Hause Favorit, aber Derbys haben ihre eigenen Gesetze, da zählt die Tabelle nicht. Das ist ein offenes Spiel. Alles kann, aber nix muss“, lautet seine Devise für das Spiel gegen eine „erfahrene und abgezockte Willstätter Mannschaft mit einem unglaublich guten Torwart Maxime Duchene.“ Was mit Kampf und Wille möglich ist, hat der TuS vergangene Saison gezeigt, als er nach dem 21:27 vor 1050 Zuschauern im Hinspiel in Willstätt den Favoriten mit 31:27 im Rückspiel Ende Februar vor 800 Zuschauern in der Mörburghalle in die Knie zwang.
Quelle: handball-bo.de
Autor: Rüdiger Rüber
Bild: ©Andreas Wenck