Handball-Jugend bereitet Kopfzerbrechen

Seit November pausiert der Amateursport, und ein Ende ist nicht in Sicht. Im Handball sind durch den Abbruch die meisten Fragen geklärt, doch Kopfzerbrechen bereitet wie schon im vergangenen Jahr die Qualifikation für diverse Jugend-Ligen. Damals wurden Sportgerichte bemüht, schon deshalb hatte Alexander Klinkner, der Präsident des Südbadischen Handball-Verbandes (SHV), in den vergangenen Monaten immer wieder betont, eine sportliche Qualifikation spielen zu wollen. Doch mittlerweile steht hinter diesem Bestreben ein großes Fragezeichen, und dafür kann der Verband nichts.

„Bestandsschutz“
Da hilft es nämlich nur bedingt, dass der Deutsche Handball-Bund den Mannschaften der Jugend-Bundesliga der Saison 2020/21, die weiterhin unterbrochen ist, „Bestandsschutz“ gewährt hat. Konkret heißt das für Südbaden, dass die HSG Konstanz, Sechster mit 4:4 Punkten, und der TuS Helmlingen, Schlusslicht mit 0:8 Punkten, auch 2021/22 für die männliche A-Jugend-Bundesliga planen dürfen. Acht weitere Plätze werden deutschlandweit über eine Qualifikation vergeben – zwei davon für die Süd-Staffel. Und da wird es schwierig.
„Im Moment wissen wir nicht, wann wir die Qualifikation spielen sollen“, sagt Ansgar Huck, Vizepräsident Spieltechnik des SHV, und erläutert gewisse Rahmenbedingungen. „Der Inzidenzwert muss vier Wochen in Folge unter 50 liegen, um überhaupt wieder in die Halle gehen zu dürfen. Und dann müssen wir den Mannschaften ausreichend Zeit zum Training geben. Alles andere wäre unverantwortlich.“ Zudem sollte die Qualifikation bis zum Beginn der Sommerferien abgeschlossen sein.

Herkules-Aufgabe
Dennoch hat man sich natürlich Gedanken gemacht. Wenn es tatsächlich losgehen sollte, werden die A-Jugend-Teams des TuS Schutterwald, der SG Ottenheim/Altenheim und der SG Köndringen/Teningen einen südbadischen Vertreter ermitteln, der dann gegen einen Vertreter aus Württemberg antreten wird. Parallel treffen ein Vertreter von (Nord-)Baden und einer aus Bayern aufeinander. Die jeweiligen Sieger der beiden Duelle qualifizieren sich für die Süd-Staffel der Bundesliga.

Für den südbadischen Vertreter wird schon dieser Vergleich zur Herkules-Aufgabe werden. Traditionell sind die Teams aus Württemberg stärker einzuschätzen, zudem darf in den Nachwuchs-Leistungszentren, von denen Württemberg einige hat und die dem Profi-Bereich zugeordnet worden sind, ganz offiziell trainiert werden. Wer es aus dem südbadischen Trio nicht in die Bundesliga schafft, wird in der BW-Oberliga antreten, zu der zusätzlich auch der HGW Hofweier und die JHA Baden gemeldet haben.

In die männliche B-Jugend-Oberliga wollen gleich neun Mannschaften: HSG Konstanz, TuS Schutterwald, SG Ottenheim/Altenheim, HSG Hanauerland, SG Köndringen/Teningen, HG Müllheim/Neuenburg, TSV Alemannia Freiburg-Zähringen, JHA Baden und SG Kappelwindeck/Steinbach. Eine sportliche Qualifikation scheint – Stand jetzt – ausgeschlossen.

Regionale Gruppen?
Ansgar Huck bestätigt nun Gedankenspiele, alle Mannschaften in mehreren Staffeln für die BW-Oberliga zuzulassen. „Bis Weihnachten könnten wir in regionalen Gruppen spielen, danach leistungsorientiert neu einteilen.“ Fix ist das aber noch nicht, zudem will Huck noch mal bei den Vereinen die Bereitschaft für die Oberliga abklopfen. Möglicherweise wollte die ein oder andere Mannschaft die Qualifikation auch nur zum „Einspielen“ nutzen.

Im weiblichen Bereich sieht es so aus: Die SG Kappelwindeck/Steinbach, die noch im Rennen um die deutsche Meisterschaft ist, hat den Platz in der A-Jugend-Bundesliga sicher. Zudem wird das Team in der BW-Oberliga spielen, für die auch der SV Allensbach, die HSG Freiburg und JSG ZEGO gemeldet haben.
Für die Oberliga der weiblichen B-Jugend haben die SGKappelwindeck/Steinbach, der SV Allensbach, die HSG Freiburg, die DJK Heimschule Ettenheim und die HSG Mimmenhausen/Mühlhofen ihr Interesse bekundet.

 

Quelle: handball-server.de
Bild: handball-server.de