HGW Hofweier aus allen Meisterträumen gerissen

Alles war gerichtet für die Meisterfeier, insgesamt weit über 100 Fans in zwei Bussen und in Pkws begleiteten den HGW Hofweier Team zum letzten Auswärtsspiel bei der SG Kappelwindeck/Steinbach. Doch statt Jubel über den Aufstieg herrschte nach der 20:23 (8:11)-Niederlage Fassungslosigkeit. Trotz hervorragenden 44:8 Punkten rutschte der HGW am Ende einen Zähler hinter den TuS Schutterwald, der damit die Saison auf Platz eins beendete.

Dabei begann die Partie so, wie man es sich beim HGW vorgestellt hatte. 3:0 hieß es für den Spitzenreiter nach fünf Minuten. Die Gastgeber zeigten Respekt. Und eigentlich hätte dieser Auftakt bei Hofweier für Sicherheit und Ruhe sorgen müssen. Doch das Gegenteil war der Fall. Zwar blockte der Abwehrverband nahezu alle Würfe aus dem Rückraum, doch im Angriff häuften sich die Fehler.

Miserable Abschlüsse
Die ersten drei Gegentreffer durch Jeremias Seebacher und Simon Pfliehinger resultierten dann auch aus Gegenstößen. Hofweier blieb Minuten ohne Treffer und musste in der 14. Minute den 4:5-Rückstand hinnehmen. Ein Strafwurf, der am  Aluminium landete und ein Siebenmeter-Tor durch Stefan See in der 17. Minute waren die einzigen nennenswerten Aktionen der nächsten zehn  Minuten.  Dafür wuchsen technische Fehler und miserable Abschlüsse schon bis zur Pause ins Unermessliche.

6:0-Abwehrvariante der Gastgeber griff
Die Hausherren kämpften  leidenschaftlich und verbissen. Hofweier machte es ihnen aber auch leicht. Statt durch schnelle Ballstafetten und viel Bewegung die gegnerische Defensive in Bewegung zu bringen, war Standhandball angesagt. Alle Versuche, zum Abschluss zu kommen, erfolgten aus dem Stand, und da war man gegen die robust zugreifenden Gastgeber auf verlorenem Posten. Überhaupt hatte Markus Ullrich seinem Team eine defensive 6:0-Abwehrvariante verordnet, was sich als die richtige Entscheidung erwies. Die 11:8-Pausenführung war hochverdient für die Einheimischen.

Fehlerfestival
In der Kabine schien dann das Blei an den Füßen der Spieler von Michael Bohn noch gewachsen zu sein. Ein gelungener Spielaufbau und das Selbstbewusstsein eines Tabellenführers gehörten jedenfalls nicht zum samstäglichen Repertoire. Weil die SG-Akteure beim Fehlerfestival nicht hinten anstehen wollten, bekam Hofweier trotzdem immer wieder die Möglichkeit, das Spiel doch zu den eigenen Gunsten zu wenden.

Nicht mal 30 Prozent abgerufen
Obwohl das Spielgerät weiterhin ein Fremdkörper war, keimte beim 21:20 noch mal Hoffnung: 108 Sekunden blieben noch. Doch zwei Prell- und Abspielfehler der SG-Angreifer konnten nicht genutzt werden und die einheimischen Fans feierten zu Recht Heimsieg und Relegationsplatz.  Ihr Team hatte das abgeliefert, was an Leistung abgerufen werden konnte, während Hofweier noch nicht mal auf 30 Prozent seines Leistungsvermögens kam. Einzig Philipp Kunde mit seiner Trefferausbeute und mit Abstrichen Stefan See und Steffen Stocker waren Lichtblicke im tiefen Grau der HGW-Mannschaft.

Kappelwindeck/Steinbach – Hofweier 23:20 (11:8)
Kappelwindeck/Steinbach:
Zeus, Forcher; Schmitt, Pfliehinger 4, Schreck, J. Höll 5, Braun 4/3, Leppert 3, St. Höll, Hochstuhl, Gemeinhardt 1, Krumbacher, Seebacher 4, Kern 2.
Hofweier: Nikolic, Knuth; Neff, Bächle, T. Stocker 1, St. Stocker 3, F. Herzog, Barbon, M. Herzog 3, See 4/2, Vucetic 1, Kunde 6, Einloth, Dittrich 2.
Disqualifikation: Schreck (46.)

Quelle: Mittelbadische Presse
Autor: Miqua
Bild: handball-server.de
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