Schutterwälderinnen verpassen den Befreiungsschlag
3. Handball-Liga Süd Frauen: Die Gastgeberinnen spielen gegen den Tabellenvorletzten TuS Steißlingen nur 25:25. Der Aufsteiger bleibt auf einem Abstiegsplatz.
Es war ein Punkt, über den sich die Drittliga-Handballerinnen des TuS Schutterwald am Samstag nicht wirklich freuen konnten. Nach 16:21-Rückstand durfte das 25:25 (10:12) gegen den Tabellenvorletzten TuS Steißlingen zwar noch als Erfolg gewertet werden, doch die Tabelle gibt schonungslos preis: Die Karten im Abstiegskampf sind schlechter geworden. Fünf Spieltage vor Saisonende ist Schutterwald mit 14:20 Punkten auf dem viertletzten Tabellenplatz, die HSG Würm-Mitte (15:17) auf dem Relegationsplatz hat drei Minuspunkte weniger, die SG Kappelwindeck/Steinbach (17:15) auf dem ersten Nichtabstiegsplatz hat sogar schon fünf Minuspunkte weniger.
Auch im vierten Anlauf konnten die Schutterwälderinnen in 2024 damit keinen Sieg für sich verbuchen, und Trainerin Beate Czok rätselte danach: „Die Mannschaft hat gut trainiert, sich auch viel vorgenommen, doch sie hat es heute nicht auf die Platte gebracht.“ Vielmehr vermutet sie angesichts der Tabellensituation eine mentale Blockade. „Vielleicht ist es die Angst, weil wir unten festsitzen.“
Schlechte Wurfquote
Am Samstag jedenfalls ist die Mannschaft überhaupt nicht ins Spiel gekommen. Das erste Tor fiel erst nach 7:03 Minuten zum 1:2 durch Vivienne Quennet. Schon zu diesem Zeitpunkt waren viele Angriffsbemühungen verpufft – sie sollten symptomatisch für das Spiel der Schutterwälderinnen stehen. Bereits zur Pause zählte Czok acht technische Fehler, dazu betrug die Wurfquote gerade mal 50 Prozent. „Die Abwehr war okay, aber vorne haben wir nicht wirklich was zustande gebracht“, gab die Trainerin zu. Mitte der ersten Hälfte waren die Schutterwälderinnen zwar dreimal mit einem Tor in Führung, doch absetzen konnten sie sich nie, lagen stattdessen zur Pause mit 10:12 im Hintertreffen.
In Durchgang zwei taten sich die Gastgeberinnen dann zunehmend schwerer, gegen eine aggressive bewegliche Abwehr des TuS Steißlingen, hinter der mit Marlene Fuchs eine ausgezeichnete Torfrau stand. Schutterwald musste immer wieder ins Zeitspiel gehen, was dem Spiel nicht förderlich war. Als nach 43 Minuten Gäste-Torjägerin Selina Röh auf 21:16 erhöhte, schien die Messe gelesen. Doch Schutterwald kam noch mal zurück. Phasenweise klappte nun wieder das schnelle Spiel, beim 22:23 (56:27) war man wieder im Spiel.
Steißlingen legte noch mal auf zwei Treffer vor, doch Lisa Greiner leitete mit ihrem Anschlusstor zum 24:25 (58:35) eine heiße Schlussphase ein. Eine halbe Minute vor Ende bekam der Gast Zeitspiel abgepfiffen, doch Quennet verpasste im Gegenzug mit einem (zu) schnellen Wurf den Ausgleich. Steißlingen erhielt erneut die Möglichkeit, den Sieg endgültig klar zu machen, machte aber einen Schrittfehler. So kam Schutterwald noch mal in den Angriff, diesmal machte es Vivienne Quennet besser und traf zwei Sekunden vor Ende zum glücklichen 25:25.
Nach einem spielefreien Wochenende wartet dann am 9. März das schwere Spiel bei der SG Kappelwindeck/Steinbach in der Großsporthalle Bühl.
Schutterwald – Steißlingen 25:25 (10:12)
Schutterwald: Federau, Kimmig; Oßwald, Kaufmann 4, Sigloch 1, Ernst, Margull 4/1, Derr 2, Rieder, Czok 3, Greiner 1, Kovacs 1, Lipps 3, Quennet 6.
Steißlingen: Fuchs, Leenen; Störr 1, Wöhr 1, Röh 7/3, Blanke 4, Schmitt 3, Lauth 2, Borrmann 3, Frölich 1, Espinosa 3.
Schiedsrichter: Müller/Seeger (Dettingen) – Zuschauer: 200
Zeitstrafen: acht – vier Minuten
Rote Karte: Röh (57:41).
Quelle: handball.bo.de
Autor: Michaela Quarti
Bild: Faruk Ünver