TuS Schutterwald bleibt unbesiegt

Der Spitzenreiter der Südbadenliga setzte sich vor rund 500 Zuschauern beim HGW Hofweier mit 33:29 durch. Starke 20 Minunten nach der Pause reichen zum Auswärtserfolg.

Der TuS Schutterwald, Spitzenreiter der Handball-Südbadenliga, konnte am Samstag vor über 500 Zuschauern auch in der Hohberghalle seine Klasse unterstreichen. Zwar hat Gastgeber HGW Hofweier vor allem im ersten Abschnitt heftige Gegenwehr geleistet, doch letztendlich verfügte Schutterwald über den ausgeglichen besetzteren Kader und siegte mit 33:29 (16:16).

„Insgesamt konnten wir eine starke Leistung abrufen, die gegen andere Gegner ausgereicht hätte, zu punkten“, war HGW-Spielertrainer Timo Spraul mit der Leistung seines Teams nicht unzufrieden.

Schutterwald hat andere Ansprüche, entsprechend fiel das Fazit beim Nachbarn aus. „Aktuell zählen die beiden Punkte. Spielerisch hätten wir heute aber einige Sachen besser lösen kann“, gab TuS-Coach Markus Lais zu, freute sich aber auch an der Derby-Atmosphäre: „In dieser Halle erfolgreich zu sein, mit so einem Publikum, das ist auch für die jüngeren Spieler eine tolle Erfahrung.“

HGW führte 13:11

Der Auftakt der Partie gehörte eindeutig den Gästen. Über 5:2 (6.) bis zum 9:6 (14.) bestimmten sie das Geschehen. Dann nutzte Hofweier einen kleinen Bruch im Spiel des TuS. Der eingewechselte HGW-Torwart Vincent Wußler konnte einige Würfe entschärfen, beim 11:10 (22.) gelang erstmals eine Führung. Zwei Minuten später konnte sogar auf 13:11 erhöht werden.
Die Abwehr des TuS stand nicht so gut wie in den meisten Spielen zuvor, gerade gegen die HWG-Rückraumschützen Mike Bächle und David Knezovic verteidigte man nicht bis zur letzten Konsequenz und überließ Torwart Leon Sieck die finale 1:1-Situation. Hofweier hatte nun seine beste Phase. Doch es gelang nicht, die Führung in die Pause zu bringen, auch weil der HGW bei zwei Würfen von Henning Einloth, die am Pfosten landeten, nicht das notwendige Glück hatte.

Aus den Kabinen kamen die Gäste fokussierter. Allerdings scheiterte Hofweier gleich zweimal in der ersten Minute frei am eingewechselten Patrick Wegner. Diese schwache Chancenverwertung setzte sich fort. „Das war der Knackpunkt“, fand HGW-Spielertrainer Timo Häß, „wir sind zu Beginn der zweiten Hälfte zu oft an Wegner gescheitert“. Schutterwald erzielte so über die erste und zweite Phase schnelle Tore – in wechselnden Formationen. Rainer Volk, „Bankcoach“ des HGW, staunte nicht schlecht: „Alle fünf Minuten in der zweiten Hälfte mussten wir uns auf eine andere Angriffsformation einstellen.“

Hofweier gelang es zudem in dieser Zeitspanne nicht, sich in der Abwehr schnell genug zu organisieren. So war aus dem Unentschieden zur Halbzeit, in der 43. Minute ein 18:24 geworden. Zwei Tore bis dato in der zweiten Hälfte waren für den HGW einfach zu wenig. Spraul gab zu: „Wir hatten in der zweiten Halbzeit Probleme bei der Abstimmung zwischen Abwehr und Torwart. So gelangen Schutterwald aus dem Rückraum viele Tore.“

„Kein Qualitätsverlust“

Der Tabellenführer agierte nun mit einer körperlich bis an die Grenzen der Regelauslegung gehenden Abwehrarbeit. Hofweier musste sich jeden Vorteil ganz schwer erkämpfen. Herausgespielte Möglichkeiten blieben dazu auch noch zu oft ungenutzt. So durften die TuS-Akteure und ihre zahlreichen Fans am Ende einen verdienten 33:29-Erfolg feiern. „Schutterwald hat einen Kader von 14 Mann und keinen Qualitätsverlust. Mit so was können wir nicht aufwarten“, anerkannte Häß die Leistung des Konkurrenten an.

Allerdings ließen es die Schutterwälder nach dem 24:18 wieder etwas zu gemächlich angehen, deshalb war das Trainer-Duo Markus Lais/Manfred Derr mit der Schlussphase auch nicht zufrieden. „Die 20 Minuten nach der Pause waren super. Doch über das gesamte Spiel gesehen muss mehr kommen. Und die letzten zehn Minuten kann man cleverer spielen. Das ist aber auch ein Lerneffekt für die jungen Spieler“, fand Lais.

Hofweier hatte seine besten Kräfte in den Haupttorschützen Mike Bächle, David Knezovic und Yannik Lienhart. Auch Simon Rudolf und Timo Häß gehörten zu den Aktivposten.

Beim Sieger drückten in der zweiten Hälfte Hannes Doll, Daniel Heppner und natürlich Michael Herzog der Partie ihren Stempel auf. Dazu hatte man bei den Torleuten mit Patrick Wegner an diesem Abend einen klaren Vorteil.

Während es für Hofweier am Samstag (20 Uhr) in Sinzheim um Punkte gegen einen Abstiegsplatz geht, kann Schutterwald am Samstag (19.30 Uhr) zu Hause gegen Freiburg einen Verfolger abschütteln.

Hofweier – Schutterwald 29:33 (16:16)

Hofweier: Lir, Wußler (14.-51.); Einloth 1, Mattes 1, Monschein 1, Spraul, Lienhart 5, Rudolf 3, Bächle 8, Häß 3, Eichhorn, Funk 1, Knezovic 6/1.
Schutterwald: Wegner (ab 26.), Sieck (bis 25.); Wöhrle, Langenbacher 1, Doll 6, Heppner 6, K. Heuberger 1, Fahner 3, Seigel, Herzog 8/2, Silberer, Fleig 4, Harter 4.

 

Spielverlauf: 0:1, 1:1, 1:2, 2:2, 2:5, 4:5, 4:7, 5;7, 5:8, 6:8, 6:9, 8:9, 8:10, 11:10, 11:11, 13:11, 13:13, 14:13, 14:14, 15:14, 15:15, 16:15, 16:16,

16:18, 17:18, 17:21, 18:21, 18:24, 29:24, 20:26, 21:26, 21:27, 22:27, 22:29, 24:29, 24:30, 26:30, 26:31, 27:31, 27:32, 29:32, 29:33

 

Quelle: handball.bo.de
Autor: pes/miqua
Bild: ©Faruk Ünver