TuS Schutterwald: Felix Heuberger zieht positive Bilanz

Der TuS Schutterwald war als Aufsteiger in die Saison gestartet – nun wurde sie abgebrochen. Angesichts der Corona-Pandemie spricht Felix Heuberger, der sportliche Leiter des TuS, im Interview von einer Riesenherausforderung.

Am Freitag hat der Deutsche Handball-Bund (DHB) seinen Landesverbänden empfohlen, die Saison unterhalb der 3. Liga zu beenden. Am Sonntag folgte der südbadische Handball-Verband (SHV) der Empfehlung. Es soll Aufsteiger, aber keine Absteiger geben. Relativ entspannt nahmen die Handballer des TuS Schutterwald diese Entscheidung auf. Die erste Mannschaft ist in der BW-Oberliga genauso Siebter wie die „Zweite“ in der Landesliga. Die „Dritte“ steht in der Kreisliga B auf Rang eins. Alle drei Teams waren als Aufsteiger in die Saison gestartet. Angesichts der Corona-Pandemie spricht aber Felix Heuberger, der sportliche Leiter des TuS, im Interview mit unserer Zeitung von einer Riesenherausforderung.

Der SHV folgt der Empfehlung des DHB, die Saison abzubrechen. Das ist eine Entscheidung, der man beim TuS im Grunde gelassen entgegensehen konnte!
Ja, für den Herrenbereich ist bei allen drei Mannschaften alles okay. Da haben wir eine entspannte Situation, die wir uns mit guten Ergebnissen erarbeitet haben. Da wurde gute Arbeit in allen Bereichen, Trainer, Spieler, Verantwortliche, von der Vorbereitung bis zur Organisation geleistet. Rang sieben in der Oberliga hätten wir vor der Saison sofort unterschrieben. Und meine Kollegin Nicole Wolber darf sich bei unseren Frauen in der Südbadenliga vielleicht über die zweite Meisterschaft in Folge freuen.

Was bereitet nun aber mehr Sorgen: Dass die Saison nicht zu Ende gespielt wird oder die neue geplant werden muss?
Die Kaderplanung war bereits sehr weit fortgeschritten, als Corona noch kein Thema war. Wir hätten in der Saison noch drei Auswärts- und vier Heimspiele gehabt. Das Topspiel gegen Konstanz II und das Derby gegen Köndringen/Teningen fallen in der Mörburghalle aus. Diese Spiele wären sicherlich noch mal sehr gut besucht gewesen. Der nächste Schritt ist die Sponsoren-Akquise für die kommende Saison. Es wird eine Riesenherausforderung, das finanzielle Level zu halten. Corona hat die Wirtschaft flächendeckend erfasst, dies spiegelt sich in Kurzarbeit wider und wird voraussichtlich noch Insolvenzen zur Folge haben. Positiv ist, dass wir nicht von einem einzigen Hauptsponsor abhängig sind, sondern einen Pool mit vielen, zum Großteil langjährigen Partnern haben. Darüber hinaus steht auch noch in den Sternen, wann die nächste Saison beginnen kann.

Für Unternehmen gibt es Unterstützung, was würde den Vereinen helfen?
Eine Freistellung von fiskalischen Zahlungen, wie sie schon ins Gespräch gebracht worden ist, wäre eine gute Möglichkeit. Von Krediten halte ich nicht viel, das ist zu kurz gedacht. Dies kann für Unternehmen eine Lösung sein, für Vereine eher nicht. Dies würde zu viel Risiko für alle Vereinsverantwortlichen bedeuten, die sich ehrenamtlich engagieren und privat haften. Der Verband wird hier sicherlich mit der Politik im Austausch sein und praktikable Lösungsvorschläge präsentieren.

Wie halten sich derzeit Ihre Spieler fit?
Mit Laufen und Stabilitäts-Übungen. Es gibt ja mittlerweile auch sehr viele Videos und Anleitungen zu Fitness-Work-Outs. Da haben die Jungs ein bisschen Abwechslung, mit neuem Input. Trainer Nico Baumann ist im ständigen Austausch mit den Spielern. Das ist wie im Homeoffice, es geht jetzt auch um die Eigenverantwortung. Wir können nicht drei Monate gar nichts machen. Wenn im September die Saison wieder losgehen sollte, steigt das Verletzungsrisiko ins Unermessliche. Können wir in diesem Jahr aber gar nicht mehr spielen, stehen wir vor ganz anderen Herausforderungen.

TuS-Kader steht

Mit einem Kader von 21 Mann will der TuS Schutterwald die Vorbereitung zur neuen Saison aufnehmen. Pascal Fleig (HTV Meißenheim) und Johannes Silberer (TuS Schuttern) sind externe Neuzugänge. Daniel Heppner und Bastian Hug kommen aus den eigenen Reihen. Aus der eigenen Jugend stehen aussichtsreiche Kandidaten wie Tobias Moser, Florian Fahner, Hannes Doll, Kevin Heuberger, Bastian Oesterle, Jakob Meffle und Malte Meier vor dem Sprung in den Seniorenbereich. Ihre Karriere beenden werden David Körkel (Co-Trainer Frauen) und Fabian Huck. Mathis Vornholt will aus Studiengründen eine Pause einlegen.

 

Quelle: Mittelbadische Presse
Autor: Miqua
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