TuS Schutterwald kommt mit blauem Auge davon

Glücklicher 30:28-Sieg des Oberligisten beim Absteiger TSV Schmiden. Julian Seigel kugelt sich den Finger aus. Jetzt kommt die HSG Konstanz II.

30:28 (17:14) setzte sich Handball-Oberligist TuS Schutterwald am Samstag beim Fellbacher Stadtteilverein TSV Schmiden durch und wahrte damit die Chancen auf den Klassenerhalt. „Das war das Gute an dem Abend, ansonsten war es kein gutes Spiel von uns. Da sind wir mit einem blauen Auge davongekommen“, gab TuS-Coach Fabian Huck zu. Mit 21:33 Punkten hat Schutterwald in der Tabelle nun zwar mit Birkenau gleichgezogen, hat aber im direkten Vergleich das Nachsehen.

Verlegung angedacht

Noch Ende der Woche hatte man beim TuS über eine Spielverlegung nachgedacht, sie aus Termingründen aber verworfen. Die Personalnot war wieder mal eklatant, nachdem mehrere Spieler des eh schon geschrumpten Kaders krankheits- und verletzungsbedingt nicht im Training waren. Am Samstag fehlte dann Philipp Harter, der an der Schulter verletzte Morris Strosack spielte, „obwohl wir ihn eigentlich nicht einsetzen sollten“ (Huck).Julian Seigel hatte sich rechtzeitig einsatzbereit gemeldet, musste aber bereits nach fünf Minuten vom Feld. Bei einer unglücklichen Aktion kugelte er sich einen Finger aus und konnte erst um Mitternacht dick bandagiert das Krankenhaus in Stuttgart verlassen. In der Not stellt sich in der Abwehr Tim Heuberger zur Verfügung, dessen Bänderrisse im Knöchel ein Handball-Spiel aber eigentlich nicht zulassen.

„Wir haben die Kleingruppen nicht gut verteidigt, es einfach nicht clever angestellt“, gab Huck zu. Und wenn es in der Abwehr nicht läuft, hat auch der Angriff große Probleme. So konnte sich Schutterwald nicht absetzen. Erst ein „Super-Lauf“ (Huck) kurz vor der Pause brachte die 17:14-Führung, die Huck selbstkritisch aber als „nicht verdient“ sah.

27:21 nach 47 Minuten

Die Führung wurde dann nach der Pause gleich wieder weggeworfen. Wenig später fing sich Schutterwald wieder, setzte sich auf 27:21 (47.) ab und sah schon wie der sichere Sieger aus. Doch dann begann eine ganz schlechte Phase. Im Angriff wurden falsche Entscheidungen getroffen, und der Gegner kam Tor um Tor ran. Beim 28:28 (57:38) war der Gleichstand erzielt.

Die Schlussphase wurde wieder mal zum Krimi. Nach der 29:28-Führung durch Michael Herzog vergaben die Schutterwälder erneut einen Angriff. Und als alle bereits in der Rückwärtsbewegung waren, trudelte der Ball noch ins Seitenaus und bescherte dem TuS völlig überraschend noch mal Ballbesitz. Wieder verwarf der TuS, bekam zum Glück aber den Abpraller. Und erneut Michael Herzog vollendete dann zum erlösenden 30:28-Sieg.

„Um den Klassenerhalt zu schaffen, braucht man wohl auch solche Siege“, sagte Huck und wusste angesichts der Ergebnisse der Konkurrenz: „Der Sieg war wichtig, um überhaupt noch im Rennen um den Klassenerhalt zu sein.“

Am Samstag (19.30 Uhr) kommt nun die HSG Konstanz II zum Heimspiel, und drei Spieltage vor Schluss scheint klar: Nur ein weiterer Sieg hält die Hoffnung des TuS am Leben.

Schmiden – Schutterwald 28:30 (14:17)

Schmiden: Dürr; Marvin Klein, Gühne 4, Müller 1, Fischer 1/1, R. Mack 2, S. Mack 4, Leyh, Marc Klein, Maurer 8, Züfle 4/4, Klenk, Pichler 4, Hellerich.
Schutterwald: Herrmann, Wegner; Oehler 1, Langenbacher 1, Doll, Heppner 8, K. Heuberger 1, Fahner 2, Seigel, T. Heuberger, Strosack 1, Herzog 8/3, Meier, Oesterle 8.

 

 

Quelle: handball.bo.de
Autor: Michaela Quarti
Bild: ©Iris Rothe