TuS Schutterwald muss Tempospiel forcieren

Am Samstag (19.30 Uhr) gastiert der TV Oberkirch mit Ex-TuS-Spieler Daniel Kempf in der Mörburghalle. Gäste bangen um einen wichtigen Akteur

Ein interessantes Spiel der Handball-Südbadenliga steigt am Samstag ab 19.30 Uhr in der Mörburghalle. Der TuS Schutterwald, bei 8:0 Punkten noch ungeschlagen, trifft auf den TV Oberkirch um seinen Schutterwälder Coach Daniel Kempf, dessen 2:8 Punkte auch Produkt einer angespannten Personalsituation sind. TuS-Coach Markus Lais warnt jedenfalls: „Die sind besser als es der Tabellenplatz aussagt.“

Derr ehemals Coach in Oberkirch

Mit den Rückraumspielern Samuel Siefermann und Timo Roll sowie Kreisläufer Stefan Kofler finden sich gleich drei Akteure der Renchtäler in den Top 10 der Torschützenliste. „Das zeugt von Qualität, ist aber auch ein Hinweis, dass die Ausgeglichenheit im Kader fehlt“, sagt Lais, der daran erinnert, dass Oberkirch viele enge Spiele hatte. „Wir müssen die ernst nehmen.“ Nicht zuletzt TuS-Co-Trainer Manfred Derr wird dafür sorgen, dass dies auch passiert. Von 2011 bis 2015 war er selbst Trainer beim TVO, den ein oder anderen Akteur hat er noch gecoacht.

Helmlingen-Spiel abgehakt

Dass Schutterwald zuletzt in Helmlingen um den 28:26-Erfolg hat kämpfen musste, ist abgehakt. „Klar hätten wir den Sieg mit deutlich weniger Stress haben können“, gibt Lais angesichts einer Neun-Tore-Führung in Hälfte eins zu, andererseits könne man aus solchen Spielen „mehr mitnehmen als aus denen, die mit 15 Toren Unterschied gewonnen werden“. Für die Entwicklung der Mannschaft sei es jedenfalls wichtig, auch enge Spiele zu haben. Wenn sie dann noch erfolgreich ausgehen, umso schöner.

Gegen den TV Oberkirch muss der TuS nun wieder auf seine eigenen Stärken vertrauen, das Tempospiel forcieren. „Dem können wenige Mannschaften 60 Minuten etwas gegensetzen“, ist Lais überzeugt.

Zwei fehlen beim TuS

Nicht dabei sind am Samstag Torwart Patrick Wegner, für ihn rückt Raphael Herrmann in den Kader, sowie der privat verhinderte Daniel Heppner. Für ihn erhält der A-Jugendliche Lasse Meier eine Chance.

Kurze Anfahrt für Kempf

Dem in Schutterwald lebenden TVO-Trainer Daniel Kempf kommt die Partie in der Mörburghalle gar nicht mal so ungelegen – nicht nur wegen der kurzen Anfahrt. „Das ist für uns einfach ein weiteres Spiel, um reinzukommen und uns vorzubereiten auf die Gegner, gegen die wir dann punkten müssen“, sagt er. Denn dass die ersatzgeschwächten Renchtäler als krasser Außenseiter nach Schutterwald fahren, ist offensichtlich. „Schutterwald hat die beste Mannschaft in der Liga und ist nur ganz schwer zu schlagen“, weiß Kempf.

Barberic und Ücker fehlen

Dass die „Roten Teufel“ nicht unantastbar sind, hat aber in der Vorwoche der TuS Helmlingen aufgezeigt. „Auch Schutterwald muss die Spiele erst gewinnen, das ist klar. Es spielt ja auch immer die Tagesform eine Rolle“, gibt Kempf zu bedenken und will die Punkte keinesfalls kampflos dem Oberliga-Absteiger überlassen. „Wir wollen über 60 Minuten das umsetzen, was wir uns vornehmen. Und wenn sich eine minimale Chance ergibt, dann müssen wir da sein“, verlangt er von seiner Mannschaft, die weiterhin auf die langzeitverletzten Tomislav Barberic und Jan Ücker verzichten muss.

Bangen um Siefermann

Eine bittere Pille für die Renchtäler wäre der Ausfall von Samuel Siefermann, der am Samstag nach dem Spiel gegen Muggensturm/Kuppenheim über Kopf- und Nackenbeschwerden als Folge eines Sturzes klagte. „Der Verdacht auf eine Gehirnerschütterung hat sich zum Glück nicht bestätigt, aber er konnte seither nicht trainieren. Wir werden definitiv kein Risiko eingehen“, sagt Kempf, wohlwissend, dass ein Ausfall von Siefermann die Chancen auf eine Überraschung in Schutterwald endgültig Richtung Nullpunkt treiben würde: „Sammy ist bei uns aktuell einfach nicht zu ersetzen – weder offensiv noch defensiv“, ist dem Trainer klar.

 

Quelle: handball.bo.de
Autor: miqua/mhu
Bild: ©Faruk Ünver