TuS Schutterwald siegt – aber gewonnen ist im Abstiegskampf nichts

Bastian Oesterle beendet mit seinem Treffer in letzter Sekunde zum 28:27 gegen den TSV Zizishausen eine Durststrecke von 0:14 Punkten in Serie des Oberligisten. Weiterhin acht Ausfälle im Kader zu kompensieren. Bereits mit vier Toren in Rückstand gelegen.

Als der Ball von Bastian Oesterle mit dem Schlusspfiff ins Tor des TSV Zizishausen eingeschlagen hatte, brachen beim TuS Schutterwald alle Dämme. Frenetisch feierten die Akteure des personell schwer gebeutelten Oberligisten den 28:27-Erfolg gegen die Schnaken aus Nürtingen, die erfahren mussten, dass die Zeit der Stechmücken am Oberrhein noch nicht angebrochen ist. ,,Endlich hatten wir auch mal das Quäntchen Glück auf unserer Seite, das uns so lange gefehlt hat“, atmete TuS-Coach Nico Baumann durch.

Der Erfolg gegen den Vorletzten beendete eine lange Durststrecke der Schutterwälder. Seit dem Sieg gegen Schmiden gab es sieben Niederlagen in Folge und jede Menge Ausfälle. Auch am Samstag. So standen mit Patrick Wegner, Morris Strosack, Jakob Meffle, Simon Seigel und Hannes Doll fünf Akteure auf dem Feld, die vor wenigen Wochen noch in der Landesliga spielten, dazu der A-Jugendliche Marc Schmidt. ,,In dieser Konstellation haben wir nur am Donnerstag trainieren können“, gab Baumann zu. Im Vorfeld gab es zudem hinter den Kulissen Ärger. Zizishausen, gleichfalls gehandicapt, wollte das Spiel verlegen, die Vereinsführung des TuS nicht. Man musste zwar acht Ausfälle kompensieren, ,,wir haben aber keinen adäquaten Termin gefunden“, erklärte Felix Heuberger, der sportliche Leiter.

,,Es war also klar, dass Zizishausen top motiviert kommen wird“, sah sich Baumann in seiner Annahme bestätigt. Schutterwald kam aber gut ins Spiel, nicht zuletzt durch einen stark haltenden Patrick Wegner, der vor allem freie Bälle der Gäste wegnahm. So legte der TuS gleich mal auf 4:1 vor, in der Folge sollte sich der Vorsprung auf zwei Tore einpendeln. Zur Pause hieß es allerdings nur noch 14:13.

Zu Beginn von Durchgang zwei drohten Schutterwald dann die Felle davonzuschwimmen. Zizishausen legte zunächst auf 15:14 vor und führte schnell mit 20:16. ,,Da hatten wir leider wieder zu viele Fehler“, monierte Baumann. Vier Fehlwürfe, zwei Fehlpässe und zwei technische Fehler wurden alleine in den ersten acht Minuten der zweiten Hälfte notiert. Dch als kaum einer mehr auf die Gastgeber setzen wollte, waren sie wieder da. Christoph Baumann, Hannes Doll und dreimal Philipp Harter sorgten für den 21:21-Ausgleich.Jetzt entwickelte sich ein enges Spiel, in dem der TuS plötzlich 26:24 führte, doch dann der nächste Ausfall: Doll musste mit einer Sprunggelenkverletzung vom Feld. Und Zizishausen war wieder da, ging 27:26 in Führung. In einer spannenden Schlussphase behielt dann zunächst Michael Herzog beim Siebenmeter die Nerven (27:27), und nach einer Auszeit vier Sekunden vor Ende verwertete Oesterle den Freiwurf zum nicht mehr für möglich gehaltenen Sieg.

,,Im Moment bin ich einfach froh, dass wir wieder mal gewonnen haben“, meinte Baumann vor den schweren Aufgaben in Fellbach und Birkenau. Die Ausgangsposition im Abstiegskampf hat sich derweil nicht verbessert, zumal Birkenau siegreich geblieben ist.

Schutterwald – Zizishausen 28:27 (14:13)

Schutterwald: Herrmann (ab 37.), Wegner (bis 36.); Strosack 3, Schmidt, K. Heuberger 1, Meffle, J. Seigel 1, S. Seigel 2, Baumann 3, Herzog 6/3, Harter 7, Oesterle 2, Doll 3.
Zizishausen: Gmelich (ab 42.), Gross (bis 41.); Wisst 4, Lohmann 2, Tonn, Zimmermann 5, Götz 1, Strobel 6, Agner 7/3, Müller 2/2, Grote, Keim, Dudium.

 

Quelle: handball.bo.de
Autor: Michaela Quarti
Bild: F. Ünver