TV Willstätt: Corona, Verletzungen und Hilfe des Nachbarn

Personell ist Handball-Drittligist TV Willstätt derzeit arg gebeutelt, obwohl seit Ende Oktober kein Meisterschaftsspiel mehr stattfand und die normale Saison 2020/21 inzwischen vom Verband beendet und annulliert wurde. Gleich sechs Stammspieler musste Trainer Ole Andersen am Samstag im Testspiel für die noch stattfindende Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga gegen Liga-Konkurrent SG Pforzheim/Eutingen ersetzen. Jetzt gab es Nachbarschaftshilfe.

Wegen Corona fehlten Yanez Kirschner und Marius Oßwald. Mittelspieler Kirschner hatte sich vor einer Woche bei einem Besuch seines Bruders zum Abendessen bei ihm zu Hause in Sinzheim-Kartung nach dem ersten Testspiel bei den Rhein-Neckar Löwen II (29:35) eine Virus-Mutation eingefangen. Nach leichten Symptomen (Husten, laufende Nase) am Dienstag vergangener Woche begaben sich Kirschner und seine Ehefrau sofort in Quarantäne. Zum Glück war am Montag kein Training, sodass der Handballer nach der Infektion keinen Kontakt zu Mitspielern hatte. Ein Corona-Test am Mittwoch war dann positiv, und da es eine Mutation war, dürfen Kirschner und seine Frau ihre Wohnung bis kommenden Mittwoch, 17. März, nicht verlassen. „Das ist ärgerlich, aber uns geht es gut“, kommentiert Kirscher die Zwangspause.

Entwarnung bei Marius Oßwald
Noch bis Donnerstag muss Kreisläufer Oßwald in Quarantäne bleiben. Nach einem Besuch seiner positiv getesteten Schwägerin galten er, seine Freundin und deren Eltern als Kontaktpersonen der Kategorie 1. Doch am Montagnachmittag gab es Entwarnung, die vier Tests vom vergangenen Mittwoch in der Zentralen Corona-Abstrichstelle in Offenburg waren negativ, nachdem es am Morgen nach telefonischer Nachfrage noch geheißen hatte, dass die Tests nie im Labor angekommen seien. „Dumm gelaufen. Jetzt haben wir aber Klarheit“, sagte der in Gengenbach wohnende Handballer.

Steffen Dold hilft aus
Noch länger außer Gefecht ist das Torhüter-Duo mit Leon Sieck (Schambein-Entzündung) und Josip Kvesic (Hand gebrochen). Bei Sieck ist die Rückkehr sogar total ungewiss, Kvesic soll in zwei Wochen wieder einsatzbereit sein. Die ersten drei Wochen hatte Max Irion, eigentlich Torhüter der TVW-Reserve HSG Hanauerland in der Landesliga, die Ausfälle im Training und im ersten Testspiel alleine kompensieren müssen. Seit vergangenen Montag gibt es nun aber Nachbarschaftshilfe vom TuS Schutterwald. „Wir haben den Sportlichen Leiter des TuS, Felix Heuberger, gefragt, ob sie uns in dieser Torhüter-Notlage helfen können. Und das haben sie gemacht“, ist Willstätts Handball-Chef Rainer Lusch dankbar, dass der ehemalige TVW-Partnerverein zu Bundesliga-Zeiten einen seiner Oberliga-Torhüter ganz unbürokratisch für die Zeit des Torhüter-Engpasses ausgeliehen hat. Seit Montag vergangener Woche ist Steffen Dold, der in Renchen wohnt, in Willstätt im Training und stand auch bereits am Samstag in der zweiten Halbzeit gegen Pforzheim zwischen den Pfosten.

Test am Samstag gegen die RN Löwen II
Bald wieder auf der Matte stehen dürfte Petar Bubalo, der sich am Mittwoch vor dem Pforzheim-Spiel im Training am Knie verletzt hat. Eine MRT-Untersuchung ergab keine schlimme Verletzung. Ob der Linkshänder allerdings beim nächsten Test am Samstag in der Hanauerlandhalle gegen die Rhein-Neckar Löwen II wieder dabei ist, ist fraglich.

Völlig offen ist dagegen, wann Luis Pfliehinger wieder spielen kann. Die Schambein-Entzündung des Linksaußen ist ziemlich hartnäckig.

 

Quelle: handball-server.de
Bild: handball-server.de