Unverhoffte Chance zum Aufstieg in die 3. Liga

Verband fragt bei den Oberliga-Vereinen das Interesse ab. Der TuS Schutterwald winkt ab, die SG Köndringen/Teningen wäre dabei. Noch keine Entscheidung gibt es bei der SG Schenkenzell/Schiltach und beim TVS Baden-Baden.

In der vorigen Woche gab es für die Vereine der Handball-Oberliga Baden-Württemberg (BWOL), deren Saison bereits beendet ist, Post mit überraschendem Inhalt. Spätestens bis 8. März will der Bundesrat des Deutschen Handball-Bundes entscheiden, ob es noch Aufsteiger aus der BWOL in die 3. Liga gibt. „Die BWOL darf wohl je zwei Aufsteiger bei Männern und Frauen melden“, heißt es im Schreiben, in dem die Vereine gebeten werden, ihr grundsätzliches Interesse an einem Aufstieg zu bekunden.
Angesprochen darf sich – unabhängig vom Tabellenplatz in der eben annullierten Saison – jede Mannschaft fühlen. Der TuS Schutterwald hat für seine beiden Teams aber bereits abgewunken. Felix Heuberger, Sportlicher Leiter Männer, sagt klipp und klar: „Die 3. Liga ist Fast-Profitum. Das ist für unseren Verein aktuell rein organisatorisch und finanziell nicht zu stemmen.“ Auch sein Pendant bei den Frauen, Nicole Wolber, wiegelt schmunzelnd ab: „Das ist bei uns überhaupt kein Thema. Wir sind froh, wenn wir die Oberliga halten.“

Noch gibt es einige Fragezeichen
Noch gibt es aber ein paar Fragezeichen, nicht nur, was die Zahl der Aufsteiger betrifft. Derzeit kann niemand sagen, wann der Spielbetrieb und damit Aufstiegsspiele wieder möglich sind. Und der Modus hängt von der Zahl der Interessenten ab. Klar ist allerdings, dass die Vereine – wie in der 3. Liga üblich – Schnelltests am Spieltag auf eigene Kosten übernehmen müssen. „Es geht ja nicht nur darum, dass man wieder spielen kann. Man muss bei so einer Entscheidung auch die Konsequenzen betrachten, und da ist die 3. Liga, so sportlich reizvoll sie ist, derzeit kein Thema. Wir sind glücklich mit der Oberliga“, betont Felix Heuberger.
Anders ist die Situation beim ambitionierten südbadischen Konkurrenten SG Köndringen/Teningen. „Wir haben grundsätzlich Interesse und bereiten uns auf alle Szenarien vor“, erklärt SG-Trainer Michael Schilling, der bis vor einem Jahr den TuS Altenheim trainiert hat und mit seiner Familie in der Ried-Gemeinde wohnt. Aber auch der Ex-Bundesligaspieler gibt zu bedenken: „Es kommen mehr Kosten auf die Vereine zu. Und nach so einem Jahr ist das sicher nicht so einfach für die Klubs.“

Noch keine Entscheidung ist beim TVS Baden-Baden gefallen, der 2019 aus der 3. Liga abgestiegen ist. „Wir wollen noch die Mannschaft mit ins Boot holen“, erklärte der Sportliche Leiter Simon Riedinger.

Auch bei der SG Schenkenzell/Schiltach sei die Entscheidung noch offen, so Abteilungsleiter Ralf Jehle. Trainerin Denise Oesterle, die früher in der 3. Liga für die HSG Freiburg spielte, betont: „Eine solche Entscheidung muss mit ganz vielen besprochen werden.“ Denn in der dritthöchsten Klasse mit all ihren sportlichen Anforderungen werde „auch ein ganz anderes Umfeld benötigt“.

 

Quelle: handball-server.de
Bild: ©Christoph Breithaupt