Das Derby wird zur klaren Sache

Der HTV Meißenheim war bei der 24:34-Heimniederlage gegen Südbadenliga-Meister TuS Schutterwald ohne Chance. Gäste-Trainergespann probierte einiges aus.

Im Ortenau-Derby mit Meister und Oberliga-Aufsteiger TuS Schutterwald war der HTV Meißenheim am Freitagabend beim 24:34 (8:13) klar unterlegen. Das war aber nichts, worüber sich die Verantwortlichen allzu lange grämten.

Die Gastgeber setzten erneut auf ihre „jungen Wilden“ im Kader, während die angeschlagenen Christoph Baumann und Felix Zipf auf der Bank blieben. Schnell zeigte sich, dass die Gäste keine Zweifel an ihren Absichten aufkommen lassen wollten. Gerade in der Abwehrarbeit war der TuS eng und aggressiv am Mann, eroberte so viele Bälle. „Sie haben uns den Schneid in der Abwehrarbeit abgekauft, gerade in den direkten Duellen viel Druck aufgebaut“, beobachtete HTV-Trainer Frank Ehrhardt.

Bis zum 5:7 (12.) waren die Gastgeber jedoch noch einigermaßen dran. Fortan jedoch profitierte Schutterwald mehr und mehr von seinen Vorteilen, gerade über die Außenpositionen gelangen ihnen in der Phase zahlreiche Treffer. Über 15:9 (26.) behielt der Gast seine Führung von sechs Treffern konstant bis zur Pause bei. „Es waren gerade in der ersten Halbzeit zu viele kleine Fehler auf unserer Seite, die – neben einem starken Schutterwälder Auftreten – den Rückstand begünstigten“, brachte Meißenheims Trainer die ersten 30 Minuten auf den Punkt.

Dieser Trend hielt auch in der zweiten Halbzeit zunächst an. Schutterwald war unverändert auf sein Tempospiel fokussiert, das trotz Wechsel reibungslos griff. Auf der anderen Seite „haben wir uns trotz weiter wachsenden Rückstands nicht aufgegeben. Man sollte auch nicht ganz außer acht lassen, gegen wen wir gespielt haben“, war Ehrhardt um eine realistische Betrachtung des Spielgeschehens bemüht. Über 16:22 (40.) stieg der Rückstand der Hausherren weiter bis zum 20:30 (53.) an. „Wir mussten uns jedes Tor hart erarbeiten. Umgekehrt hatte es der TuS mitunter etwas zu leicht, seine Treffer zu erzielen. Das zog über die Distanz zusätzliche Kraft, hinzu kamen natürlich auch einige Fehlversuche“, schilderte Ehrhardt. Die sich letztlich auf zehn Treffer Abstand belaufende Heimniederlage verbuchten die Meißenheimer vor allem als Erfahrungswert.

Testversuche

Wie schon nach der Meisterschaft angekündigt, will das TuS-Trainergespann Markus Lais und Manfred Derr die letzten Spiele dazu nutzen, „ein paar Dinge auszuprobieren“, so Lais. „Harakiri spielen wir aber nicht, wir wollen nicht verlieren“, betont der Chefcoach. Am Freitag wurden deshalb der kränkelnde Michael Herzog nur bei Siebenmetern eingewechselt, Morris Strosack (Schulterprobleme) kam gar nicht zum Einsatz, Hannes Doll (krank) fehlte komplett im Kader, und ansonsten waren die Spielanteile gut verteilt. „Die Jungs haben das im Großen und Ganzen gut gemacht“, bilanzierte Lais, der das Spiel auch nutzte, die 3:2:1-Abwehr auszuprobieren. „Wir werden die sicher mal brauchen, so sind wir dann einfach variabler“, weiß er. Letztlich war der 34:24-Sieg, bei dem Rene Wöhrle nach seinem Fingerbruch ein Comeback gab, eine sichere Angelegenheit.

Für den TuS geht es nach Ostern mit dem Heimspiel gegen die SG Muggensturm/Kuppenheim weiter, der HTV muss dann in Sinzheim antreten und will dann nochmals aufdrehen. „Wir wollen nach Ostern definitiv weitere Punkte“, so Frank Ehrhardt.

Meißenheim – Schutterwald 24:34 (12:18)

Meißenheim: Bader, Blum; Ehret 4/1, M. Zürcher , Leppert 3, Funke 1, Haag 4, Schröder, Nickert 2/1, J. Hasemann 8/2, Velz, Ph. Zürcher 2, Jochheim.
Schuterwald: Wegner, Sieck; Wöhrle 1, T. Heuberger, Langenbacher 3, Heppner 7, K. Heuberger 2, Fahner 4, Seigel 2, Herzog 3/3, Silberer 6, Fleig, Harter 6, Strosack.

 

Quelle: handball.bo.de
Autor: mue/miqua
Bild: ©Stephan Hund