TuS Schutterwald II verhilft Hanauerland zum Aufstieg

In einem irren Spiel riss Landesligist TuS Schutterwald II am Samstag beim 36:35 (13:20)-Heimerfolg gegen den Tabellenzweiten SG Freudenstadt/Baiersbronn das Ruder kurz vor Ende rum und machte die HSG Hanauerland zum Meister und Aufsteiger in die Südbadenliga.

Gleichzeitig ist damit der Kampf um den zweiten Relegationsplatz noch mal spannender geworden.

Lange Zeit lagen die Schutterwälder mit sieben Toren in Rückstand – ein Umstand, den sie sich selbst zuzuschreiben hatten. Gingen zunächst die Rückraumtore von Jona Ehret und Marc Schmidt leicht von der Hand, hatten die Schutterwälder Mitte der ersten Hälfte SG-Schlussmann Sven Wissmann warmgeschossen. Reihenweise wurden beste Chancen ausgelassen. Aus einem 6:5 wurde ein 9:14. Die Schwarzwälder hatten nun die Spielkontrolle und führten zur Pause scheinbar dominant mit 20:13.
„Wir hatten in der ersten Hälfte elf Fehlwürfe und nur zwei von unseren Torleuten gehaltene Bälle“, zeigte TuS-Coach Simon Herrmann das Manko auf und gab in der Pause die Devise aus: „Die zweite Halbzeit gewinnen.“

Aus der Kabine kam dann tatsächlich eine Mannschaft, die um jeden Ball kämpfte. Doch weil die Fehlwurf-Quote nach wie vor hoch war, konnte der Rückstand nur langsam verringert werden. Doch spätestens beim 28:29 (50.) merkte man auch bei der SG Freudenstadt/Baiersbronn was die Stunde geschlagen hatte. Dabei wurde der Fokus etwas verloren, zu sehr beschäftigte man sich mit Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns.

Schutterwald witterte die Chance, hatte beim 31:31 (55.) den Gleichstand erreicht, geriet noch mal mit 32:33 in Rückstand, profitierte in der Schlussphase von indisponierten Gästen und kam über 35:33 und 36:34 zu einem nicht mehr für möglich gehaltenen 36:35-Erfolg. „Wir haben uns in der zweiten Hälfte toll zurückgekämpft und den Gegner so unter Druck gesetzt, dass er zu Hadern anfing“, nannte Herrmann den Schlüssel zum Erfolg.

Michael Decker, mit 32 Jahren mit Abstand ältester Feldspieler beim TuS, erzielte in den letzten sieben Minuten sechs Treffer. Und Youngster Kevin Heuberger, Leihgabe der ersten Mannschaft, traf in diesen Zeitraum vier Mal. Nachdem er einen Siebenmeter bereits verworfen hatte, ließ das Schirigespann den Strafwurf wiederholen. Heuberger traf beim zweiten Anlauf. Auch das war eine Entscheidung, bei der die Gäste nach der Partie Gesprächsbedarf hatten.

Schutterwald II – Freudenstadt/Baiersbronn 36:35 (13:20)

Schutterwald II: Sütterlin (15.-30); Herrmann; M. Schulz 3/1, Erlenwein 2, K. Heuberger 6/4, Zind, Ehret 7, Adam 1, Roche 1, S. Seigel 3, Behmann 2, Schmidt 3, Decker 7, M. Meier 1.
Freudenstadt/Baiersbronn: S. Wissmann, Heinen; Tuka, M. Wissmann, Bauer 4/1, Schatz, Sandelmann 3, T. Wissmann 1, Schwab 3, Sandelmann, Baur 4, Käser 5, Dropuljic 15/2.

 

Quelle: handball.bo.de
Autor: Michaela Quarti
Bild: ©Christoph Breithaupt