Die Zeit der hohen Siege ist vorbei

Der Schatten der Männer im TuS Schutterwald ist lang. Doch mit einem begeisternden Handball sind die Frauen des Vereins in der vergangenen Saison aus ihm herausgetreten. Am Ende stand die Meisterschaft in der Landesliga. Die Euphorie soll nun in die Südbadenliga transportiert werden.

Mit der beeindruckenden Bilanz von 42:2 Punkten und einem durchschnittlichen Ergebnis von 30:18 sind die Handballerinnen des TuS Schutterwald durch die Landesliga marschiert. »Aufgrund der Qualität der Mannschaft war der Aufstieg auch notwendig«, sagt Trainer Stefan Junker im Nachhinein.

Top ausgebildet
Es war der Mix, der den Erfolg brachte. Auf der einen Seite routinierte Spielerinnen, auf der anderen Seite Talente, die seit kleinauf top ausgebildet wurden, Jugend-Bundesliga spielten und schließlich Meister der Oberliga Baden-Württemberg der A-Jugend wurden.

Keine Doppelbelastung mehr
Jetzt sind die Spielerinnen dem Jugendalter entwachsen, die Doppelbelastung ist weg, die Hürden in der Südbadenliga aber auch höher. »Wir werden kein 40:13-Ergebnis mehr einfahren«, warnt Stefan Junker, für den die Weiterentwicklung der Talente im Vordergrund steht.

Hodapp und Vetter fallen aus
Die Vorbereitung war urlaubsbedingt allerdings wie bei vielen Mannschaften durchwachsen. Der Trainingsbesuch hätte manchmal besser sein können, »doch die, die da waren, klotzten ran«, lobt Junker. Aus Verletzungsgründen gehörten Dana Hodapp und Vanessa Vetter leider nicht dazu. Hodapp erlitt im vorletzten Saisonspiel einen Kreuzbandriss und muss die Saison wohl abhaken. Vetter fällt mit einer Hand-Operation zumindest in der Vorrunde aus. Beide Ausfälle schmerzen. »Den Innenblock müssen wir nun neu ausrichten«, bedauert Junker.

Insofern wäre ein besserer Trainingsbesuch wünschenswert gewesen, »denn vieles war nur im individuellen Bereich oder in Kleingruppen möglich«, so Junker. Dabei ist es gerade die Abwehr, auf die der Coach viel Wert legt.

Ziele nicht hochgesteckt
Das Saisonziel ist klar definiert. »Wir haben keine hochgesteckten Ziele. Wir wollen in der Liga Fuß fassen, dann entwickelt sich auch was weiter«, betont Junker, der überzeugt ist, dass ausreichend Qualität für die Südbadenliga vorhanden ist, aber auch weiß: »Da werden Spiele dabei sein, die zu einer Herausforderung werden.«

Selina Margull zurück
Große Hoffnungen ruhen  auf der Rückkehr von Selina Margull. Die 19-jährige ehemalige Jugendnationalspielerin und U18-Europameisterin (2017) ist trotz des Zweitliga-Aufstiegs mit der HSG Freiburg zu ihrem Heimatverein zurückgekehrt, weil sie erst mal ihrem Studium an der Verwaltungshochschule in Kehl Priorität einräumt. Doch Junker warnt: »Wir dürfen Selina nicht alles aufladen. Da sind wir gemeinsam gefordert, für Entlastung zu sorgen.« Zumal der Coach will, »dass wir uns als Mannschaft präsentieren«.

Spanierin im Kader
Zu der gehört neuerdings auch Alicia Montano. Die Spanierin hat in Schutterwald einen Arbeitsplatz und so den Weg zum TuS gefunden. »Eine sehr dynamische Spielerin, die uns helfen wird, wenn sie ihren Trainingsrückstand aufgeholt hat«, sagt Junker über die 25-Jährige, die zuletzt in London lebte und dort auch in einem Verein Handball spielte.

Nadja Kaufmann nicht mehr dabei
Gerne hätte man auch Nadja Kaufmann weiterhin im TuS-Trikot gesehen, doch die Abiturientin versucht nun, sich beim Drittligisten SG Kappelwindeck/Steinbach weiterzuentwickeln und ist der einzige Abgang.

Start am 21. September
Saisonstart für das Team um das Spielführer-Duo Teresa Beathalter/Lisa Imhoff ist am 21. September zu Hause gegen den BSV Phönix Sinzheim.

Der Kader
Tor: Viktoria Kimmig, Jasmin Walter.
Feld: Julia Braunstein, Emily Federau, Celine Thallner, Lisa Imhoff, Franka Derr, Selina Margull, Lena Zimmermann, Elisa Oßwald, Sarah Amend, Francesca Pelliccia, Saskia Ferber, Teresa Beathalter, Vanessa Vetter, Alicia Montano, Sophia Tischler, Dana Hodapp.
Trainer: Stefan Junker.
Abgänge: Nadja Kaufmann (SG Kappelwindeck/Steinbach).
Zugänge: Selina Margull (HSG Freiburg), Alicia Montano (London), Viktoria Kimmig, Emily Federau, Celine Thallner, Lisa Imhoff, Francesca Pelliccia, Dana Hodapp (alle eigene Jugend).

 

Quelle: Mittelbadische Presse
Autor: ©Iris Rothe
Bild: handball-server.de
https://www.bo.de/sport/lokalsport/die-zeit-der-hohen-siege-ist-vorbei