Duchene und Dold die Matchwinner für den TV Willstätt im Derby

Nach dem Schlusspfiff war die Erleichterung beim TV Willstätt groß. Der Drittliga-Absteiger gewann am Sonntagabend das Ortenau-Derby in der BW-Oberliga gegen Aufsteiger TuS Schutterwald durch eine Leistungssteigerung nach der Pause mit 27:21 (11:11).

Durch den mühsamen Sieg vor 1050 Zuschauern in der heimischen Hanauerlandhalle verbesserte sich der TVW (5:3 Punkte) von Rang sieben auf Rang vier. Die Gäste (4:6 Punkte) rutschten auf Rang sieben ab.

„Wir waren heute deutlich besser in den Zweikämpfen als zuletzt bei der Niederlage in Bittenfeld. Die Abwehr stand über 60 Minuten solide. Dazu hatten wir einen starken Torhüter Maxime Duchene und auch Steffen Dold war mit drei gehaltenen Siebenmetern gut für die Motivation“, analysierte TVW-Spielertrainer Robin Haller den wichtigen Heimerfolg für den selbsternannten Aufstiegskandidaten. „In der zweiten Hälfte lief es bei uns im Angriff nicht mehr optimal. Außerdem waren vier verworfene Siebenmeter ein Faktor für unsere Niederlage“, erklärte Schutterwalds Sportlicher Leiter Felix Heuberger nach den 60 packenden Derby-Minuten, die trotz vier Roter Karten fair verliefen.

Viele technische Fehler

Beide Mannschaften starteten ziemlich nervös in das Derby, das gekennzeichnet war von einer Vielzahl an technischen Fehlern. Der TuS Schutterwald, der zuletzt deftig mit 19:33 zu Hause gegen den TVS Baden-Baden verloren hatte, legte allerdings zuerst seine Verunsicherung beiseite. Die Mannschaft von Trainer Markus Lais, die kurzfristig auf Linkshänder und Siebenmeterschütze Michael Herzog wegen einer Sprunggelenkverletzung im Training verzichten musste und deshalb zum Großteil ohne Linkshänder spielte, zog nach einem 1:2-Rückstand mit 6:3 (11.) in Front, obwohl sie bereits in der vierten Minute Stefan Kofler mit Roter Karte verloren hatte. Bei seinem verworfenen Siebenmeter beim Stand von 0:0 hatte er Maxime Duchene am Kopf getroffen.

Bis zum 9:6 (17.) lag der TuS teils mit drei Toren vorne. Doch mit der Einwechselung von Linkshänder Antoine Gutfreund und Max Hartz stabilisierte sich Willstätt im Angriff und in der Defensive entschärfte Duchene einige Bälle, sodass der Gastgeber nach 23 Minuten mit 10:9 die Nase vorne hatte. Nachdem Youngster Jacob Funk (25.) im dritten Spiel in Folge nach einem Foul „Rot“ sah, gingen beide Mannschaften mit einem 11:11 in die Pause.

Entscheidung nach der Pause

Zu Beginn der zweiten Hälfte legte der TV Willstätt dann den Grundstein zum Sieg. Nach einem 13:14-Rückstand (36.) wendete der TVW das Blatt. Noah Streckhardt, durch den vorne mehr Bewegung ins Willstätter Spiel kam, traf zum 20:14 (44.). In dieser Phase hielt der nur für Siebenmeter eingewechselte Ex-Schutterwälder Steffen Dold auch zwei seiner drei Strafwürfe. Kevin Heuberger hatte zweimal das Nachsehen. Mit diesem Sechs-Tore-Vorsprung im Rücken spielte der TV Willstätt die Partie souverän zu Ende. Der TuS verkürzte zwar noch einmal auf 17:21 (48.) durch zwei Treffer in Folge von Julian Seigel, aber Willstätts Abwehr ließ nichts mehr anbrennen, obwohl Antoine Gutfreund (51.) mit der dritten Zeitstrafe ebenfalls „Rot“ sah. Mit dem 26:19 (58.) sorgte Linkshänder Lucas Limouzin wieder für klare Verhältnisse für Willstätt.

„Zu Beginn der zweiten Hälfte hatten wir eine Schwächephase. Dennoch hat die Mannschaft nie aufgesteckt“, meinte TuS-Trainer Markus Lais nach dem 21:27. Weiter geht es für den TV Willstätt am Samstag (20 Uhr) beim TSV Heininigen, der TuS Schutterwald empfängt zeitgleich den TV Bittenfeld II.

 

TV Willstätt – TuS Schutterwald 27:21 (11:11)

Willstätt: Duchene (1.-60.), Dold (drei Siebenmeter), Lutz; Ludwig 2, Limouzin 2, Dodig 2, Hreblev 3, Wastl 2, Hartz 4, Gutfreund 3, Oßwald, Streckhardt 4/2, Funk, Bonnemberger 1, Valda 4.

Schutterwald: Weber, Mandic (1.-60.), Wegner; Wöhrle 2, T. Heuberger 2, Volk, Meier 3, K. Heuberger 4/3, Fahner 2, J. Seigel 2, Kofler, S. Seigel 3, Silberer 1, Fleig 1, Harter.

Schiedsrichter: Stephanie Ganter/Claudia Lipps (Freiburg/Waldkirch) – Zuschauer: 1050.

Siebenmeter: 1/2 – 3/7.

Zeitstrafen: Acht Minuten für Willstätt (Ludwig, Gutfreund 3) – Vier Minuten für Schutterwald (T. Heuberger, Silberer).

Rote Karte: Funk (24:33/wg. grobes Foulspiel), Gutfreund (50:23/wg. dritter Zeitstrafe), Hreblev (60:00/alle Willstätt wg. grober Unsportlichkeit), Kofler (3:02/Schutterwald wg. Kopftreffer bei Siebenmeter).

 

Quelle: handball.bo.de
Autor: Rüdiger Rüber