Eine Chance für die Jungen

Der BW-Oberligist erklärt nach den angekündigten Abgängen von Christoph Baumann und Felix Zipf die Kaderplanung für abgeschlossen. Bastian Oesterle zieht es nach Balingen.

Einen Tag, nachdem die Rückkehr der Routiniers Christoph Baumann und Felix Zipf zu ihrem Heimatverein HTV Meißenheim verkündet worden ist, meldete Handball-BW-Oberligist TuS Schutterwald einen dritten Abgang: Linkshänder-Talent Bastian Oesterle wird sich dem HBW Balingen-Weilstetten II anschließen.

Verständnis für Entscheidung

Mit dem Abgang von Mittelmann Baumann, Torschützenkönig in der Südbadenliga und Oberliga, sowie Linkshänder Zipf verliert der TuS Schutterwald Qualität und Routine gleichermaßen. Beide waren 2019 entscheidend am Aufstieg in die Oberliga beteiligt und wollen es nun mit 33 bzw. 30 Jahren etwas ruhiger angehen lassen. „Beide hatten einen großen Anteil an den Erfolgen in der BW-Oberliga“, erklärt Felix Heuberger, der sportliche Leiter des TuS, und zeigt Verständnis für die Entscheidung der Routiniers: „Wenn Spieler eine so enge Bindung zu ihrem Heimatverein pflegen wie die beiden, ist es verständlich und legitim, dass sie ihre Karriere dort auch ausklingen lassen möchten.“

Auszeichnung für den Verein

Am Anfang der Karriere steht dagegen Bastian Oesterle, der künftig beim HBW Balingen-Weilstetten II den nächsten Schritt in seiner Entwicklung gehen will. Der 19-Jährige aus St. Georgen, der seit November in Schutterwald wohnt und in Offenburg Wirtschaftsingenieurwesen studiert, war vor drei Jahren in die A-Jugend des TuS gekommen und spielt derzeit die erste Saison im Seniorenbereich. „Es ist schade, dass Bastian den Weg nicht bei uns weitergeht. Andererseits ist es auch eine Auszeichnung, dass ein Schutterwälder beim HBW den nächsten Schritt in Richtung Profi gehen darf. Dies zeigt einmal mehr, dass wir als Verein und die BW-Oberliga ein hervorragendes Schaufenster für junge, ambitionierte Spieler sind. Aus diesem Grund verabschieden wir Bastian mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, so Felix Heuberger.

Traum vom Profi

Oesterle selbst sieht sich auf einem guten Weg, um dem Traum Handball-Profi näher zu kommen: „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt gekommen, die nächsten Schritte in meiner Karriere zu machen. Ich glaube, dass ich in ein Umfeld kommen werde, in dem die individuelle Förderung der Spieler höchste Priorität genießt.“

Absage von Räpple

Mit den drei Personalien sieht der TuS Schutterwald die Kaderplanung für die Saison 2022/2023 weitgehend abgeschlossen. Zuvor war mit Leon Sieck vom TV Willstätt eine hochkarätige Verpflichtung für das Tor bekannt gegeben worden. Kein Thema mehr ist dagegen Christopher Räpple, der wie Sieck beim TVW keinen neuen Vertrag mehr erhalten wird. „Er hat uns abgesagt“, bestätigte Heuberger Gespräche mit dem Allrounder, sieht den TuS-Kader für die Zukunft gleichwohl gerüstet: „Sollten sich noch Möglichkeiten ergeben, sind wir gesprächsbereit. Aktuell sehen wir aber keinen Bedarf mehr.“

Anderer Charakter

Da mit Markus Lais als Nachfolger für Nico Baumann für kommende Saison auch bereits ein neuer Trainer verpflichtet worden ist, werde sich einiges ändern. „Mit den Wechseln ergibt sich auch die Chance, das Spiel anders aufzuziehen, einen anderen Charakter reinzubringen“, so Heuberger, der überzeugt ist, dass der 15 Spieler umfassende Kader mit einem Altersdurchschnitt von dann 25 Jahren genug Qualität habe, um eine gute Rolle in der BW-Oberliga zu spielen. Dafür sollen künftig verstärkt junge Akteure Verantwortung übernehmen. „Spieler wie Kevin Heuberger, Florian Fahner oder auch Hannes Doll, der sich in der zweiten Mannschaft sehr gut entwickelt, haben nun die Chance, aus dem Schatten zu treten“, so Heuberger. Das Ziel des TuS Schutterwald sei es weiterhin, sich in der stärksten Liga des Landes zu etablieren und junge Spieler weiter zu entwickeln. „Wir möchten die erste Adresse für Spieler mit sportlichem Ehrgeiz, die in einem freundschaftlichen, familiären Umfeld ambitionierten Handball spielen möchten, sein“, so Heuberger.

 

Quelle: handball.bo.de
Autor: Michaela Quarti
Bild: ©Ulrich Marx