HSG ORTENAU SÜD HÄLT GEGEN DEN TUS SCHUTTERWALD GUT MIT
Die einen spielten schlecht und holten zwei Punkte, die anderen boten eine starke Leistung und standen am Ende ohne Punkte da. Doch unterm Strich war alles wie erwartet. Der TuS Schutterwald, Tabellenführer der Handball-Südbadenliga, besiegte die HSG Ortenau Süd – wenn auch mühevoll – mit 24:21 (12:9).
Das Bier in der Hand, den Blick auf die Anzeigetafel gerichtet, wiegelte Mirko Reith lachend ab: »Nein, enttäuscht bin ich nicht. Es war eine super Leistung angesichts unserer Personalsituation.« Neben den Dauerverletzten Jason Peter, Oliver Fimm, Jan Glatz und Aaron Meister musste er kurzfristig auch auf Johannes Betzler und Nico Herzog (beide verletzt) verzichten.
Kollege Nico Baumann gestand dagegen ein: »Ein bisschen enttäuscht bin ich schon. Ich hatte gehofft, wir nehmen die gute Leistung vom Freiburg-Spiel mit.« Stattdessen mühte sich der Tabellenführer über 60 Minuten gegen einen Gegner, der mit viel Respekt in die Partie gegangen war. Die HSG Ortenau Süd begann zögerlich, agierte immer wieder am Zeitspiel. Doch die Schutterwälder konnten ihre Chancen nicht nutzen und hielten so den Gegner im Spiel. Selbst eine 9:4-Führung (16.) gab keine Sicherheit, die Gäste kamen wieder heran. Zur Pause war das Spiel beim 12:9 relativ offen, und den Akteuren der HSG Ortenau Süd wurde langsam klar, dass sie gegen den hohen Favoriten an diesem Tag eine klitzekleine Chance haben könnten. Ihre Marschroute war jedenfalls aufgegangen. »Hinten gut stehen und vorne lange Angriffe spielen«, so Reith.
»Wir haben uns einlullen lassen«
Auch in Durchgang zwei hinderte der Aufsteiger den TuS Schutterwald daran, seine spielerische Klasse aufs Parkett zu bringen. Bezeichnend waren zwei vergebene Siebenmeter innerhalb weniger Sekunden. Plötzlich war die HSG Ortenau Süd auf zwei Tore dran (15:17). In der Folge pendelte sich die Gastgeber-Führung zwischen zwei und drei Toren ein. »Wir haben uns einlullen lassen«, ärgerte sich Baumann, und Reith haderte ein bisschen: »Wenn wir vielleicht mal auf ein Tor ran gekommen wäre, hätte es womöglich enger werden können.«
Doch Schutterwald, vornehmlich in Person des starken Tim Heuberger, traf immer wieder zum richtigen Zeitpunkt, auch wenn Sven Bechtold stets kontern konnte. Der Enkelsohn von Feldhandball-Urgestein Hans Rauch erzielte sechs der letzten sieben HSG-Treffer. Beide Teams konnten sich zudem auf starke Torhüter verlassen: Raphael Herrmann und später Felix Heuberger überzeugten beim TuS genauso wie auf der Gegenseite Stephan Richini, der immer stärker wurde.
Schwache zweite Phase
Am Ende feierte der TuS einen 24:21-Erfolg, den Baumann unter Arbeitssieg einstufte. »In der zweiten Phase waren wir heute extrem schwach«, kritisierte er und findet »es schade, dass wir noch keine Mannschaft sind, die dem Spiel den Stempel aufdrückt«. Gerade deshalb schaut er auch ein bisschen sorgenvoll der nächsten Partie am Sonntag beim TuS Oberhausen entgegen. Auch die HSG Ortenau Süd hat eine knackige Aufgabe vor der Brust: Am Samstag muss gegen Kappelwindeck/Steinbach in Seelbach ein Heimsieg her.
Schutterwald – HSG Ortenau Süd 24:21 (12:9)
Schutterwald: Herrmann (bis 30.), F. Heuberger (ab 31.); Wöhrle 1, T. Heuberger 9, Bachmann 3, Huck 1, Erlenwein, Möschle 1, Zipf 4/1, Baumann 2/1, Pilsitz, Seigel 3, Strosack, Heintz.
HSG Ortenau Süd: Richini, Kleinert; Bechtold 8, Brucker 1, Schilli 2, Bolz 2, Enderlin 1, Göpper 2, Leufke 1, Wilhelm 3, B. Ruf 1.
Quelle: Mittelbadische Presse
Autor: miqua
Bild: handball-server.de
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