Mit Wirbelwind Nadja Kaufmann kam beim TuS Schutterwald die Wende

Die Frauen gewinnen ihr Drittliga-Duell gegen die etablierte HSG Würm-Mitte deutlich mit 35:29 nach einer Leistungssteigerung.

Schutterwald. Zu ungewohnter Uhrzeit am Sonntag um 17 Uhr brauchten die Handballerinnen des TuS Schutterwald, um auf Betriebstemperatur zu kommen, doch am Ende stand ein 35:29 (16:17)-Heimerfolg gegen die HSG Würm-Mitte, der den Drittliga-Aufsteiger mit 10:8 Punkten auf Tabellenplatz fünf bringt.

Nervöser Beginn

Vor 250 Zuschauern in der Mörburghalle war es zunächst das erwartet schwere und zähe Spiel. Beide Mannschaften begannen ungemein nervös mit vielen Fehlern. Und kein Team konnte sich absetzen. Nur beim 3:1 in der Anfangsphase war die HSG Würm-Mitte, die gerade auf Außen und im Rückraum sehr gut besetzt war, mit zwei Toren in Front, ansonsten blieb es beim Unentschieden oder bei einer Ein-Tor-Differenz. „Es war ein Kampfspiel auf Augenhöhe“, gab TuS-Trainerin Beate Czok nach der Partie zu: „Die Gegner hatten eine super Abwehr und einen großgewachsenen Rückraum, da war es für uns echt schwer.“ So ging es mit 17:17 in die Pause.

Durchgang zwei wurde dann zur großen Show der Kleinsten auf dem Feld. Nadja Kaufmann war die Woche über krank gewesen und durfte sich das Spiel am Sonntag zunächst von der Bank aus ansehen. „Ich war mir unsicher, ob es geht, und wollte mal abwarten“, bekannte Czok. Doch wie es ging bei Nadja Kaufmann. Die 21-Jährige wirbelte auf dem Parkett, traf aus allen Positionen (am Ende hatte sie zehn Treffer erzielt) und riss ihre Mitspielerinnen mit. Beim 22:20 gingen die Schutterwälderinnen erstmals mit zwei Toren in Führung, nach dem Anschlusstreffer erhöhte Franka Derr auf 23:21. Doch zwei Schutterwälder Fehlwürfe – und die Gäste aus dem Münchner Umland glichen wieder aus: 23:23.

Siebte Feldspielerin

Als die Gastgeberinnen dann auf 27:24 (46.) davonzogen, reagierte Gäste-Trainerin Miriam Hirsch mit einer Auszeit und ließ ihre Mannschaft danach mit der siebten Feldspielerin agieren. Eine oft praktizierte Maßnahme der HSG Würm-Mitte, die in Schutterwald aber nicht erfolgreich war. „Wir wussten, dass so was kommen wird, und waren darauf vorbereitet“, bekannte Czok. Die Schutterwälderinnen trumpften jetzt jedenfalls gewaltig auf, Vivienne Quennet traf aus dem Rückraum, auch Marie Lipps nutzte das Momentum, und beim 33:27 (55.) hatten die TuS-Akteurinnen erstmals die Differenz auf sechs Tore geschraubt. Am Ende stand ein deutlicher 35:29-Erfolg, mit dem nach den ersten 30 Minuten nicht zu rechnen gewesen ist.

Sonntag in Allensbach

„In der zweiten Hälfte hat die Mannschaft die Vorgaben richtig gut umgesetzt“, lobte Czok. Jetzt geht es für das Team am Sonntag (16 Uhr) zum südbadischen Rivalen SV Allensbach, der mit 9:7 Punkten auf dem sechsten Tabellenrang liegt.

 

Schutterwald – Würm-Mitte 35:29 (17:17)

Schutterwald: Federau 1, Kimmig; Oßwald, Kaufmann 10/1, Sigloch 4, Ernst, Margull 4, Derr 3, Czok 2, Greiner, Kovacs 1, Lipps 5, Quennet 5.

Würm-Mitte: Hannemann, Baur; Pieper 1, Leube 7, Toth 3, Reips, Unruh, Müller 3, Ka. Krecken, Rohmert 5/4, Ki. Krecken 1, Becker 2, Demmel 1, L. Steger 1/1, C. Steger, Niedermeyer 5.

Schiedsrichter: Luca Michels/Florian Baltz (Schriesheim) – Zuschauer: 250

Zeitstrafen:  6 – 4 Minuten

 

 

Quelle: handball.bo.de
Autor: miqua
Bild: Faruk Ünver