Raphael Herrmann hält dem TuS Schutterwald den Punkt fest
Mit einem blauen Auge ist Handball-Oberligist TuS Schutterwald am Samstag in eigener Halle im Duell der Aufsteiger davongekommen. Nach 20:23-Rückstand erreichte der Tabellenachte gegen den HC Neuenbürg noch ein 24:24.
Die Momente der Zweifel sind bei Nico Baumann zum Glück selten, einen davon hat er aber am Samstag erwischt. „Manchmal habe ich das Gefühl, die verstehen nicht, was ich will“, rang der Coach des TuS Schutterwald Minuten nach der Partie um Worte. Dabei wäre es für seine Spieler doch so einfach gewesen – zumindest für den Laien auf der Tribüne. „In der Abwehr besser zusammenschieben, mehr aushelfen“, stöhnte er. Knackpunkt, da wollte Baumann dann nicht herumreden, war aber die diesmal wenig strukturierte Angriffsleistung, „Die war heute nicht überragend“, formulierte er es vorsichtig.
Ausfälle gravierend
Klar ist: Der TuS muss sich nach dem Ausfall der Langzeitverletzten Rene Wöhrle und Tim Heuberger noch finden. Wobei eh nicht davon auszugehen ist, dass beide Leistungsträger 1:1 zu ersetzen sein werden. Hinten wie vorne – was die Aufgabe ungemein erschwert.
Kein gutes Spiel
Gegen Mitaufsteiger Neuenbürg, vier Punkte besser platziert, entwickelte sich kein gutes Spiel. Schutterwald führte 4:2 (6.) – doch dann kam der Gast ins Spiel, ging in der 14. Minute mit 10:7 in Führung. Bezeichnend dabei: In der ersten Viertelstunde hatte der TuS bereits zwei Stürmerfouls und sechs Fehlpässe stehen – acht Angriffe, die einfach mal so weggeschmissen worden sind.
Mangelhafte Umsetzung
Und auf der anderen Seite war das Rezept des Gastes eigentlich bekannt: halbhohe Schlagwürfe und ein Rechtsaußen, der über die Mitte kommt … Aber da war halt die Sache mit der Umsetzung. Bis zur Pause ging es beim TuS dann vornehmlich um Schadensbegrenzung, die mit 15:17 relativ erfolgreich war.
Von 20:23 auf 23:23
Durchgang zwei begann noch schlechter: Drei Schutterwälder Zeitstrafen in Folge, als Baumanns Abwehrvorgabe nicht funktionierte, ließen den Gast, der ein schnelles Angriffsspiel aufzog, auf 20:16 enteilen. Doch Schutterwald gab nicht auf – auch dank des nun stark haltenden Torwarts Raphael Herrmann. Beim 20:23 (52.) gab dennoch kaum einer einen Pfifferling für den TuS. Aber dann: Zweimal traf der schön frei gespielte Michael Herzog von Rechtsaußen, einmal tankte sich Nachwuchsmann Daniel Heppner durch – 23:23.
Nun gegen Fellbach
Noch mal legte Neuenbürg vor, Herzog konterte erneut. Und der letzte Freiwurf nach Spielende war – symptomatisch für Hälfte zwei – dann wieder Beute von Raphael Herrmann. „Bei ihm müssen wir uns zum Schluss für den gewonnenen Punkt bedanken“, erklärte Nico Baumann, der mit seiner Mannschaft nun am Samstag (19.30 Uhr) in der Mörburghalle Schlusslicht SV Fellbach erwartet. Und da muss am Ende mehr stehen als nur ein Punktgewinn.
Schutterwald – Neuenbürg 24:24 (15:17)
Schutterwald: Herrmann (ab 26.), Dold (bis 25.); Doll, Bachmann 1, Huck 2, Langenbacher, Vornholt 4, Körkel, Zipf 1, Baumann 5/2, Herzog 4, Seigel 1, Harter 5, Heppner 1.
Neuenbürg: Spohn (bis 10.), Panazan (ab 11.); Nitzke 5, von Witzleben 1, Kern 1, Kraus 4/4, Angrick, Unser, Kracht 7, Burkhardt 2, Gerwig 1, Bäuerlein 3/1.
Schiedsrichter: Blumenrode/Reick (Durlach/Langensteinbach) – Zuschauer: 300
Zeitstrafen: 6 – 4 Minuten
Autor: Miqua
Bild: handball-server.de
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