Spiele des TuS Schutterwald wurden verlegt

Obwohl in den BW-Handball-Oberligen am Wochenende die angesetzten Begegnungen noch ausge­tragen werden sollen, tritt der TuS Schutterwald mit Männer, Frauen und männlicher A-Jugend nicht mehr an.

Als der Vorstand von Handball Baden-Württemberg am Mittwochabend endlich tagte, war ihm die Entscheidung schon aus den Händen genommen. Die Politik hatte zuvor verkündet, den Amateursport ab Montag bis 30. November auszusetzen. Doch klein beigeben wollte man nicht: Die Begegnungen in den diversen Oberligen (BWOL) unter der Verantwortung von Handball Baden-Württembeg bleiben für dieses Wochenende angesetzt. Der TuS Schutterwald wird mit seinen Mannschaften allerdings nicht mehr antreten.

Einig mit dem Gegner
In den drei Landesverbänden war bereits am Dienstag beschlossen worden, den Spielbetrieb mit sofortiger Wirkung ruhen zu lassen. Für die Oberliga stand aber eine Entscheidung aus. Noch am frühen Mittwochabend herrschte beim Ortenauer Traditionsverein deshalb großes Rätselraten. „Wir haben von der Staffelleitung bisher keine Informationen erhalten. Aber wir werden auch nicht mehr abwarten, sondern selbst einen Verlegungsantrag stellen“, erklärte Felix Heuberger, der sportliche Leiter des TuS. Wenig später meldete sich dann der TSV Schmiden, bei dem die Schutterwälder am Samstag anzutreten hatten, mit der selben Bitte. Wenig überraschend – die „Pumas“ hatten schon vergangenes Wochenende auf ihr Spiel verzichtet.

Umfrage gestartet
Am späten Abend kam dann aber auch die Information des Staffelleiters: Die Spiele an diesem Wochenende bleiben angesetzt. Bereits in den vergangenen Tagen hatte sich Johannes Kern, Vorsitzender des Landesausschuss Spieltechnik, bei den Vereinen um ein Stimmungsbild bemüht. „Uns war es wichtig, die Meinung der Vereine zu kennen, bevor wir eine Entscheidung treffen“, sagte Kern und führte aus: „Der Spielbetrieb in der 4. Liga ist sicherlich anders zu bewerten, als in den Verbänden.“

Weniger Absagen in der Oberliga
So hätte die Oberliga bisher auch deutlich weniger Spielabsagen gehabt als die einzelnen Landesverbände, „obwohl wir auch in der BWOL die Regelung eingeführt hatten, dass Vereine Spiele absetzen können, wenn sie aus einem Landkreis kommen, der eine Sieben-Tageinzidenz über 50 pro 100 000 Einwohner haben oder gegen eine Mannschaft aus einem solchen Landkreis spielen muss“. Experten sehen den Grund für die geringe Zahl der Spielverlegungen aber eher in der Tatsache begründet, dass gerade die Männer-Oberliga mit 18 Mannschaften einen prallen Terminkalender bis 20 Juni 2021 hat und Nachholspiele im Grunde nur unter der Woche möglich sind.
Bekanntlich hätten vor Saisonbeginn viele Vereine auch für die Oberliga einen Modus mit einer zweigeteilten Staffel – wie in Südbaden – bevorzugt, um bei einer Unterbrechung mehr Spielraum zu haben.

Mehrheit für Fortführung des Spielbetriebs
Die Umfrage von Handball Baden-Württemberg habe im Übrigen ein klares Ergebnis gebracht. „Eine deutliche Mehrheit war dafür, den Spielbetrieb unter den bisherigen Bedingungen solange fortzuführen, bis die Politik keinen Spielbetrieb mehr zulässt“, erklärt Peter Knapp, Vorstandsvorsitzender von Handball Baden-Württemberg und Präsident des Badischen Handball-Verbandes.

Analog zur 3. Liga
Nun hat die Politik eine Entscheidung getroffen und unterbindet den Amateur- und Breitensport ab 2. November. „Die Mehrheit der Vereine war dafür den Spielbetrieb fortzusetzen. Daher haben wir analog der 3. Liga beschlossen, dass am kommenden Wochenende noch Spiele stattfinden können. Sollten Vereine nicht antreten wollen, können die Spiele weiterhin ohne Nachteile abgesetzt werden.“

TuS für Unterbrechung
Der TuS Schutterwald hat sich in der Umfrage indes für eine Unterbrechung der Spielsaison ausgesprochen. „Und zwar sowohl für unsere Männer und Frauen wie auch die männliche A- und B-Jugend, die alle in der Oberliga spielen“, erklärte TuS-Vorsitzender David Salameh.

Folgerichtig sind die Schutterwälder Mannschaften am Wochenende auch nicht mehr im Einsatz. Neben den Männern haben auch die Frauen­ die Verlegung ihrer Partie am Samstag beim SV Hohen­acker-Neustadt beantragt. „Die Mädels waren sich ziemlich schnell einig, dass sie nicht mehr spielen wollen“, berichtete Nicole Wolber, Abteilungsleiterin Frauen. Das Spiel der A-Jugend beim TSV Heiningen war schon Anfang der Woche abgesetzt worden, die männliche B-Jugend hatte spielfrei.

Modus offen
Wann der Spielbetrieb in der Oberliga wieder aufgenommen wird und vor allem, in welchem Modus, werden die Verantwortlichen nun klären und zeitnah darüber informieren, heißt es in der Pressemitteilung.

 

Quelle: handball-server.de
Geschrieben von Michaela Quarti
Bild: ©Christoph Breithaupt
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