TuS Schutterwald bekommt gerade noch die Kurve

Fast hätte Handball-Südbadenligist TuS Schutterwald bereits am Samstag wohl alle Titelambitionen ad acta legen können, ehe ein Kraftakt in den letzten Minuten noch den 35:34 (19:17)-Heimsieg gegen die HSG Freiburg bescherte. 

Ausgerechnet der Ex-Willstätter Mathias Riedel hätte zum Spielverderber werden können. Ihn bekam Schutterwald weder als Torschütze noch als Anspieler in den Griff. Als der 31-Jährige, nur noch einmal die Woche im Trainingseinsatz, in der 54. Minute sein Team mit seinem 13. Treffer erneut mit 31:30 in Führung gebracht hatte, sah man sich beim TuS dann doch zu einer Sonderbewachung veranlasst. Die Folge: Von Minute 54:43 bis 58:13 hatte Schutterwald aus einem 30:31 ein 34:31 gemacht. Danach war Polen wieder offen – sodass Freiburg am Ende beim 34:35 wieder auf ein Tor dran war. 

Mathias Riedel mit richtig Lust
»Mathias Riedel hat man von Anfang an angesehen, dass er richtig Lust hatte, und wir haben ihn gewähren lassen«, ärgerte sich TuS-Coach Nico Baumann, zumal der Ex-Konstanzer Zweitligaakteur sichtbar platt war. Für Baumann auch ein Grund, lange mit der Manndeckung zu warten. »Er hat schon in der ersten Hälfte gepumpt. Wir hatten befürchtet, dass er noch besser trifft, wenn er sich bei Manndeckung ausruhen kann.« 

Schwache Abwehr
Am Ende ist es gut gegangen, doch der Sieg übertünchte eine schwache Leistung. Vorne vermisste man beim TuS den Tempohandball, um den Gegner zu zermürben, hinten wurde nicht richtig gearbeitet. In der ersten Hälfte hielt der TuS immerhin noch eine Führung, in der zweiten Hälfte wurde es spätestens dann kritisch, als Freiburg dranblieb und in der 45. Minute erstmals mit 26:25 in Führung gehen konnte. 

Keine Fasnachtspause
Angesichts der Vorstellung seiner Mannschaft wollte Baumann dann auch nichts von einer Fasnachtspause wissen. »Es geht in die Vollen.« Schaden kann es nicht. 

Schutterwald – Freiburg 35:34 (19:17)
Schutterwald:
Herrmann, Moser; Wöhrle 5, T. Heuberger 5, Bachmann 4, Hug 1, Huck, Erlenwein, Zipf 4, Baumann 10/4, Harter 4, Seigel 2, Strosack, Heintz.
Freiburg: Lais, Y. Ahrens; N. Ahrens 1, Wiggenhauser 4, Dell’Aquila, Muy 4, Klein, Faßbinder 4, Konrad 3, Motz, Boomgaarden 4, Riedel 13/2, Maier 1.

Quelle: Mittelbadische Presse
Autor: Michaela Quarti
Bild: © handball-server.de
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