TuS Schutterwald: Im Angriff hapert es

Zwei Punkte, Schwamm drüber. Doch so einfach kann Handball-Oberligist TuS Schutterwald nach dem 30:27 am Samstag gegen Schlusslicht SV Fellbach nicht zur Tagesordnung übergehen: Der Aufsteiger sucht weiter nach Lösungen, wie der Ausfall von Rene Wöhrle und Tim Heuberger kompensiert werden kann.

Der frisch am Kreuzband operierte Rene Wöhrle humpelte an Gehhhilfen durch die Mörburghalle, bei Tim Heuberger war die Schiene am Knie (Innenbandverletzung) deutlich sichtbar. „Ostern könnte ich wieder voll im Training sein“, antwortete der Rückraumshooter, dem je nach Heilungsverlauf aber auch noch eine Operation drohen kann, auf Fragen nach seinem Comeback und setzte nach: „Aber eigentlich hoffe ich, dass wir bis dort gerettet sind, dann müsste ich gar nicht mehr spielen.“

„Mindestens noch zwei Siege nötig“
Die Schutterwälder hangeln sich in diesen Wochen durch die Oberliga. „Mindestens zwei Siege brauchen wir noch zum Klassenerhalt“, glaubt Nico Baumann. Der Coach ist in der schwierigen Lage, angesichts von 22 Pluspunkten auf der einen Seite keine Panik zu verbreiten, auf der anderen, den warnenden Zeigefinger zu heben. Das Problem ist offenkundig: „Bei unserem Angriffsspiel hapert es derzeit an allen Ecken und Enden.“ Ein Spiel, das bisher so erfolgreich auf einen starken Kreisläufer Rene Wöhrle ausgerichtet war, muss neu strukturiert werden. Gewohnte Abläufe stimmen auf einmal nicht mehr. Das blinde Verständnis ist weg, Fehlpässe sind die Folge.

30 Angriffe ins Leere
Am Samstag gegen Fellbach liefen wieder mal 30 Angriffe ins Leere. Und Abpraller gingen in der Regel an die Gäste. „Das ist auch eine Sache der Konzentration. So lassen wir Fellbach im Spiel“, ärgerte sich Baumann. 0:3 lag der TuS schnell zurück, gleich danach aber auch 8:4 in Führung. Dabei profitierten die Gastgeber auch von wenig platzierten Würfen der Gäste. Matthias Langenbacher war zu diesem Zeitpunkt mit einer Platzwunde am Kopf nicht mehr dabei. Bereits nach sieben Minuten musste er ins Krankenhaus. Gesprengt war damit früh der neuformierte Mittelblock Julian Seigel/Matthias Langenbacher. Zur Pause führte Schutterwald 16:12, „aber mindestens fünf gute Chancen haben wir da schon liegen lassen“, stöhnte Baumann.

Christoph Baumann eng gedeckt
Halbzeit zwei wurde noch schlimmer. Schon nach drei Minuten hatte Fellbach ausgeglichen und ließ sich fortan nicht abschütteln. Die vorgezogene Deckung auf Christoph Baumann bereitete Probleme, die erst gegen Ende mit Andi Bachmann halbwegs gelöst werden konnten. Erst in der Schlussphase setzte sich Schutterwald dann von 26:25 auf 29:25 ab – die Vorentscheidung.

Nun nach Herrenberg
Nach dem 30:27 in umkämpften 60 Spielminuten fiel der Jubel entsprechend verhalten aus. Jetzt geht es am Sonntag zum Tabellenzehnten SG Herrenberg. Baumann weiß: „Ein Sieg wäre extrem wichtig.“ Unterstützung auch. Es besteht wieder Mitfahrgelegenheit im Bus. Abfahrt ist am Sonntag um 14 Uhr an der Mörburghalle. Anmeldungen bei Raimund Bindner (• 0781 / 52997).

Schutterwald – Fellbach 30:27 (16:12)
Schutterwald:
Herrmann (zwei 7-m), Dold; Doll 1, Bachmann 3, Huck, Langenbacher, Vornholt 5, Körkel, Zipf 3, Baumann 8/2, Herzog 5, Seigel, Harter 3, Heppner 2.
Fellbach: Sedlacek, Krammer; Sawada, C. Schäfer 10, F. Wente 1, M. Schäfer 1/1, Brunner 2, T. Wente 4, Blodig 4/1, Pfeil 1, Freudenreich 1, Schuhbauer, Kapp 1, Toth 2.
Schiedsrichter: Leon und Nico Bärmann (Neudorf) – Zuschauer: 250
Zeitstrafen: acht – sechs Minuten

 

Quelle: Mittelbadische Presse
Autor: Miqua
Bild: ©Christoph Breithaupt
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