TuS Schutterwald scheitert diesmal an Nuancen

29:31-Heimniederlage des Oberligisten gegen den Tabellenzweiten TSV Weinsbach nach guter Leistung. Auch die kämpferische Einstellung vor rund 350 Zuschauern stimmte. Gäste-Kreisläufer Din Kandic war in der zweiten Hälfte nicht mehr zu stoppen.

Stark verbessert, am Ende aber wieder ohne Punkte. Doch im Gegensatz zu den letzten Begegnungen waren die Fans des TuS Schutterwald am Samstag mit der Vorstellung ihrer Mannschaft nicht unzufrieden. Gegen den neuen Tabellenzweiten TSV Weinsberg gab es eine knappe 29:31 (12:15)-Heimniederlage. Die Gäste behielten nicht unverdient die Punkte, doch letztlich war der Oberliga-Aufsteiger an Nuancen gescheitert – sechsmal alleine an Pfosten oder Latte. Mit 4:12 Punkten bleiben die Schutterwälder damit nach dem letzten Hinrundenspiel unverändert auf Rang acht der Vorrundengruppe A.

,,Wir sind überglücklich, weil wir wussten, dass es in dieser hitzigen Atmosphäre ein schweres Spiel werden wird“, atmete Weinsberg-Coach Oliver Heß nach der Partie durch. ,,Heute hatten wir eine gute Heimspiel-Stimmung, der Funken ist übergesprungen. Da kann das Spiel für den Gegner schon mal eklig werden“, freute sich dagegen TuS-Kollege Markus Lais, der seiner Mannschaft ein Kompliment machte: ,,Gefühlt war es das beste Heimspiel seit ich hier Trainer bin. Man muss ja auch den Gegner sehen.“

Und der war stark. Pascal Fleig brachte den TuS zwar mit 1:0 in Führung, doch viermal Jan König in Folge sowie Robin Mahl sorgten für eine 5:1-Führung der Gäste. Nach einer Auszeit, neuem Personal (Kevin Heuberger und Morris Strosack) sowie einer Umstellung auf eine offensive Abwehr lief es bei Schutterwald besser. Weinsberg war kurzzeitig indisponiert, hatte drei Fehlpässe in Folge, und Schutterwald war beim 5:6 dran. Den möglichen Ausgleich verpasste Michael Herzog, als er – äußerst selten – einen Gegenstoß über das Tor platzierte. Den Gleichstand schaffte dann wenig später Strosack beim 8:8.

Gute Torhüter

In der Folge entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel mit guten Torhütern (Niklas Weber bzw. Stefan Koppmeier), in dem die Gastgeber viel Pech bei Pfostenwürfen hatten. So ging der Favorit aus dem Heilbronner Umland mit einer 15:12-Führung in die Kabine.

Drei Treffer von Strosack zu Beginn der zweiten Hälfte brachten Schutterwald dann schnell den 15:15-Ausgleich. Zunehmend spielten die Weinsberger dann aber ihre stärkste Waffe aus: Anspiele an den bulligen Kreisläufer Din Kandic, der nicht zu stoppen war. ,,Da überlegt man natürlich schon, ob man wieder defensiver decken soll. Andererseits kann uns dann der Rückraum erschießen“, erklärte Lais.

Immer wieder gingen die Gäste so ein, zwei Tore vor, doch die Gastgeber gaben nicht auf, kämpften leidenschaftlich. Adrian Volk überraschte nun ein ums andere Mal Gäste-Torwart Koppmeier, Herzog gelangen wichtige Tore, und als Julian Seigel zum 28:27 (52.) einnetzte, lag der TuS sogar erstmals seit dem 1:0 in Führung. Wieder Kandic, wieder Volk – 29:28 (53.). ,,Für uns war das jetzt eine Riesenaufgabe“, gab Gäste-Coach Heß zu.

Doch dann musste Rene Wöhrle im Duell mit Kandic nach der dritten Zeitstrafe vom Feld, Weinsberg glich aus. Und fast wäre nun der eingewechselte Torwart Matej Mandic zum Helden geworden, als er einen Siebenmeter von Alen Hadzimuhamedovic parierte. Doch Schutterwald geriet noch einmal in Unterzahl, und – wer auch sonst? – Kandic machte mit zwei Treffern den 31:19-Sieg der Gäste perfekt.

Für Felix Heuberger, den sportlichen Leiter des TuS, war die Leistung des Teams die ,,richtige Reaktion“ nach der herben Niederlage der Vorwoche beim TSV Heiningen. Und Lais lobte: ,,Wir hatten uns einige Dinge vorgenommen, die die Mannschaft auch gut umsetzt hat. Es war ein Schritt in die richtige Richtung.“

Schon am Samstag (20 Uhr) stehen sich beide Teams in Weinsberg erneut gegenüber.

 

Schutterwald – Weinsberg 29:31 (12:15)

Schutterwald: Weber (bis 46.), Mandic (ab 47.); Wöhrle 4, T. Heuberger, Volk 4, Meier, K. Heuberger 2, Fahner, J. Seigel 1, Kofler, S. Seigel, Herzog 11/6, Silberer, Fleig 2, Strosack 5.

Weinsberg: Koppmeier, Brösch; Schulze 6, Ströbel, Magdic 1, Hadzimuhamedovic 2/2, König 5, Kandic 8, Brodmann, Schrempf, Reichert 2, Titzmann 2, Mahl 3/1, Darancik 2.

Schiedsrichter: Franz/Wiessmeyer (TSB Schwäbisch Gmünd) – Zuschauer: 350.

Zeitstrafen: 14 – 12 Minuten.

Disqualifikation: Wöhrle (52:49).

 

Quelle: handball.bo.de
Autor: Michaela Quarti
Bild: Stephan Hund