TuS Schutterwald – TuS Altenheim: Fehlpass-Festival

Der TuS Schutterwald lässt im Kampf um die Tabellenspitze in der Handball-Südbadenliga mit dem HGW Hofweier nicht locker. Durch den 31:24 (12:12)-Sieg am Freitag gegen den TuS Altenheim ist man weiterhin nach Verlustpunkten gleichauf mit dem Tabellenführer. Altenheim hat dagegen bereits sechs Minuspunkte mehr auf dem Konto.

Derbys müssen nicht immer Festtage sein. Das zwischen den beiden Turn- und Sportvereinen aus Schutterwald und Altenheim war es nicht – ganz konträr zu den heißen Duellen der Vergangenheit. Wohltuend fair war die Partie, aber es fehlten doch die Emotionen und – leider – auch die Klasse eines Spitzenspiels. »Von zwei weniger guten Mannschaften waren wir heute die deutlich schlechtere«, sagte es Gäste-Coach Timo Heuberger offen.

Starke Torhüter
Dabei kam Altenheim gut ins Spiel, führte 1:0 und 3:1 (5.). Da hatte Schutterwald bereits zwei Fehlpässe auf dem Konto und Altenheim zwei Pfostentreffer. Die Partie wurde in der Folge nicht besser, geriet zum Fehlpass-Festival auf beiden Seiten. Ein Verdienst der guten Abwehr oder Manko der Angriffsreihen? Die Meinungen waren geteilt. Tatsächlich waren die beiden Torhüter Raphael Herrmann und Philipp Grangé die besten ihrer Teams. Das 12:12 zur Pause war gerecht. »Wir haben uns in Einzelaktionen verzettelt, zu viele Bälle weggeworfen, das war kein gutes Angriffsspiel von uns«, gab Schutterwald-Coach Nico Baumann zu. Und Kollege Timo Heuberger ärgerte sich: »Wir haben gut verteidigt, Schutterwald zu Fehlern gezwungen, konnten dann aber keinen Profit daraus schlagen und unsere Tempogegenstöße nicht nutzen.«

Die Partie sollte im zweiten Durchgang nicht wirklich besser werden. Schutterwald konnte sich immerhin auf 18:15 (39.) etwas absetzen. Es war der Zeitpunkt, an dem Gäste-Torwart Philipp Grangé sich selbst auswechselte. »Wenn er merkt, dass es bei ihm nicht läuft, kommt er von alleine auf die Bank«, erklärte Timo Heuberger im Nachhinein.

Aus 21:17 wurde ein 25:17
Es war allerdings auch der Zeitpunkt, in dem Schutterwald langsam Oberwasser bekam. Der starke Max Möschle setzte sich auf halbrechts mehrfach durch, brachte Rechtsaußen Philipp Harter ins Spiel. Der schoss sehr zielgerichtet, und Schutterwald zog von 21:17 (46.) auf 25:17 (51.) davon – auch bedingt durch zwei Zeitstrafen der Gäste. Die Entscheidung war gefallen. »In dieser Phase hatten wir im Tor sicherlich einen kleinen Vorteil«, gab Baumann zu, der in Halbzeit zwei mit seiner Abwehr zufrieden war. Auch die Angriffsleistung war besser. »Blöd war, dass dann ein Spieler nach dem anderen eine Pause wollte«, meinte der Coach, der daraufhin stark durchwechseln musste.

Gäste arg geschwächt
Beim personell eh geschwächten TuS Altenheim, der auch noch kurzfristig auf den erkrankten David Reuter im Innenblock verzichten musste, waren am Freitag die Möglichkeiten aber begrenzt, dies auszunutzen. Tobias Biegert hatte bereits nach zehn Minuten wieder Schulterprobleme, Simon Rudolf kämpfte sich nach einem – unbeabsichtigten – Gesichtstreffer vom eigenen Mann durch. Gerry Sutter hatten die Gastgeber gut im Griff. So blitzte bei den Gästen nur noch bei Marvin Schilling Gefährlichkeit auf – zu wenig, um die 24:31-Niederlage verhindern zu können.

Pause bis zum 25. bzw. 26. Januar
Zumindest angesichts von 20:4 Punkten als Zweiter hinter Hofweier (24:4) konnte Baumann vor der Weihnachtspause »sehr zufrieden« sein. Weiter geht es erst wieder am 26. Januar mit dem Heimspiel gegen den BSV Phönix Sinzheim.
Gegner Altenheim hat die Pause herbeigesehnt und hofft nun, dass vor allem Thomas Gaudin nach seiner Schulterverletzung schnell wieder zurückkommt. Zudem setzt man auf Jan Meinlschmidt, der die letzten Tagen seines Auslandssemesters in Finnland verbringt. Für die »Aldner« geht es am 25. Januar mit dem Heimspiel gegen den TV Oberkirch weiter.

Schutterwald – Altenheim 31:24 (12:12)
Schutterwald:
Herrmann (bis 55.), F. Heuberger (ab 56.); Wöhrle 2, T. Heuberger 2, Bachmann 5, Huck 1, Möschle 3, Baumann 9/6, Pilsitz 1, Harter 5, Seigel 3, Strosack, Heintz.
Altenheim: Grangé (bis 38.), Schäfer (ab 39.); Sutter 1, Teufel 4, Heini 1, Fels 1, S. Rudolf 2, Farrenkopf 2, Schilling 8/2, Kugler 5, Biegert, Lehmann, N. Rudolf.

Quelle: Mittelbadische Presse
Autor: miqua
Bild: handball-server.de
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