Von ehemals 18 Spielern sind derzeit nur sieben einsatzfähig
Oberligist TuS Schutterwald mit einer ungewohnten Mannschaft am Samstag beim Abstiegsmitkonkurrenten TuS Steißlingen zu Gast. Weitere Corona-Fälle bestätigt.
Unter ganz besonderen Voraussetzungen findet am Samstag (20 Uhr) im Sportpark Mindlestal das Südbaden-Duell der Handball-Oberliga zwischen dem TuS Steißlingen (12. Platz/10:22 Punkte) und dem TuS Schutterwald (13./9:21) statt. Es geht nicht nur um wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt, sondern beide Teams kommen aus einer coronabedingten Spielpause zurück. Steißlingen musste zuletzt die Partie beim SV Fellbach absagen, der TuS Schutterwald die Heimbegegnung zu Hause gegen den TV Weilstetten.
Verlegung kein Thema
Im Nachhinein hat sich zumindest im Fall Schutterwald gezeigt, dass die Verlegung die richtige Entscheidung war. Aus einem Corona-Fall wurden über die folgenden Tage weitere, zudem stehen noch Ergebnisse von PCR-Tests aus. Eine weitere Spielverlegung war indes kein Thema mehr, stattdessen stellt sich vor allem eine Frage: Welche Akteure sind für diese Partie in Steißlingen, die ein Schlüsselspiel im Abstiegskampf werden kann, überhaupt einsatzbereit?
Kleines Team
Die Zahl beim TuS Schutterwald war zuletzt überschaubar. Von den 18 Akteuren, mit denen die „Roten Teufel“ in die Saison gestartet waren sind Stand Donnerstag nur noch sieben (!) übrig geblieben, mit denen Nico Baumann für die Partie am Samstag planen kann. „Dass wir personell mal so in die Bredouille kommen sollten, war nicht absehbar“, klagt der TuS-Trainer und sagt: „Am Samstag in Steißlingen wird eine Mannschaft auflaufen, die man so noch nicht gesehen hat.“
„Seuchensaison“
Felix Heuberger, der sportliche Leiter, hat bereits von einer „Seuchensaison“ gesprochen. Vergangenes Wochenende glühten die Smartphones. Es gab viele Überlegungen und Gespräche, wie die schwierige Situation überbrückt werden kann. Externe und interne Lösungen wurden dabei diskutiert. Und in dieser außergewöhnliche Situation seien auch viele bereit gewesen zu helfen, heißt es.
Unterstützung
„Es ist klar, dass wir jetzt die erste Mannschaft unterstützen“, sagt etwa Simon Hermann, Coach der zweiten Mannschaft, die aber selbst im Kampf um den vierten Tabellenplatz in der Landesliga am Samstag im Spiel gegen den TuS Altenheim II jeden Spieler gebrauchen kann. „Für die Zukunft wäre es natürlich wichtig, wenn die zweite Mannschaft in die Aufstiegsrunde käme und somit den Klassenerhalt sicher hätte. Dann könnten wir auch aus diesem Kader schöpfen“, hofft nicht nur Baumann auf die Reserve.
Jugend forscht
Die eigene Partie am Samstag in Steißlingen wird jedenfalls ein „Spiel der Unbekannten“, zumal man in Schutterwald auch nicht weiß, wie sich die Corona-Situation bei den Gastgebern in den vergangenen Tagen entwickelt hat. „Bei uns wird es ein bisschen Jugend forscht“, gibt Baumann einen kleinen Ausblick, und sagt gleichzeitig: „Das macht die ganz Sache auch interessant.“ Er habe „richtig Bock“ auf diese Aufgabe, versichert der Coach und habe auch im kleinen verbliebenen Rest-Kader diese Woche im Training so ein bisschen Aufbruchstimmung verspürt. Die gilt es nun nach Steißlingen zu transportieren.
Das Hinspiel konnte der TuS Schutterwald mit 31:27 für sich entscheiden, doch auswärts hat man bisher erst einen Punkt geholt. Trotz schlechter Vorzeichen wäre es also an der Zeit, mal wieder doppelt zu punkten.
Quelle: hanbdall.bo.de
Autor: Michaela Quarti
Bild: Ulrich Marx