Handball-Jugend bereitet Kopfzerbrechen
Seit November pausiert der Amateursport, und ein Ende ist nicht in Sicht. Im Handball sind durch den Abbruch die meisten Fragen geklärt, doch Kopfzerbrechen bereitet wie schon im vergangenen Jahr die Qualifikation für diverse Jugend-Ligen. Damals wurden Sportgerichte bemüht, schon deshalb hatte Alexander Klinkner, der Präsident des Südbadischen Handball-Verbandes (SHV), in den vergangenen Monaten immer wieder betont, eine sportliche Qualifikation spielen zu wollen. Doch mittlerweile steht hinter diesem Bestreben ein großes Fragezeichen, und dafür kann der Verband nichts.
"Bestandsschutz"
Da hilft es nämlich nur bedingt, dass der Deutsche Handball-Bund den Mannschaften der Jugend-Bundesliga der Saison 2020/21, die weiterhin unterbrochen ist, „Bestandsschutz“ gewährt hat. Konkret heißt das für Südbaden, dass die HSG Konstanz, Sechster mit 4:4 Punkten, und der TuS Helmlingen, Schlusslicht mit 0:8 Punkten, auch 2021/22 für die männliche A-Jugend-Bundesliga planen dürfen. Acht weitere Plätze werden deutschlandweit über eine Qualifikation vergeben – zwei davon für die Süd-Staffel. Und da wird es schwierig.
„Im Moment wissen wir nicht, wann wir die Qualifikation spielen sollen“, sagt Ansgar Huck, Vizepräsident Spieltechnik des SHV, und erläutert gewisse Rahmenbedingungen. „Der Inzidenzwert muss vier Wochen in Folge unter 50 liegen, um überhaupt wieder in die Halle gehen zu dürfen. Und dann müssen wir den Mannschaften ausreichend Zeit zum Training geben. Alles andere wäre unverantwortlich.“ Zudem sollte die Qualifikation bis zum Beginn der Sommerferien abgeschlossen sein.
Herkules-Aufgabe
Dennoch hat man sich natürlich Gedanken gemacht. Wenn es tatsächlich losgehen sollte, werden die A-Jugend-Teams des TuS Schutterwald, der SG Ottenheim/Altenheim und der SG Köndringen/Teningen einen südbadischen Vertreter ermitteln, der dann gegen einen Vertreter aus Württemberg antreten wird. Parallel treffen ein Vertreter von (Nord-)Baden und einer aus Bayern aufeinander. Die jeweiligen Sieger der beiden Duelle qualifizieren sich für die Süd-Staffel der Bundesliga.
Für den südbadischen Vertreter wird schon dieser Vergleich zur Herkules-Aufgabe werden. Traditionell sind die Teams aus Württemberg stärker einzuschätzen, zudem darf in den Nachwuchs-Leistungszentren, von denen Württemberg einige hat und die dem Profi-Bereich zugeordnet worden sind, ganz offiziell trainiert werden. Wer es aus dem südbadischen Trio nicht in die Bundesliga schafft, wird in der BW-Oberliga antreten, zu der zusätzlich auch der HGW Hofweier und die JHA Baden gemeldet haben.
In die männliche B-Jugend-Oberliga wollen gleich neun Mannschaften: HSG Konstanz, TuS Schutterwald, SG Ottenheim/Altenheim, HSG Hanauerland, SG Köndringen/Teningen, HG Müllheim/Neuenburg, TSV Alemannia Freiburg-Zähringen, JHA Baden und SG Kappelwindeck/Steinbach. Eine sportliche Qualifikation scheint – Stand jetzt – ausgeschlossen.
Regionale Gruppen?
Ansgar Huck bestätigt nun Gedankenspiele, alle Mannschaften in mehreren Staffeln für die BW-Oberliga zuzulassen. „Bis Weihnachten könnten wir in regionalen Gruppen spielen, danach leistungsorientiert neu einteilen.“ Fix ist das aber noch nicht, zudem will Huck noch mal bei den Vereinen die Bereitschaft für die Oberliga abklopfen. Möglicherweise wollte die ein oder andere Mannschaft die Qualifikation auch nur zum „Einspielen“ nutzen.
Im weiblichen Bereich sieht es so aus: Die SG Kappelwindeck/Steinbach, die noch im Rennen um die deutsche Meisterschaft ist, hat den Platz in der A-Jugend-Bundesliga sicher. Zudem wird das Team in der BW-Oberliga spielen, für die auch der SV Allensbach, die HSG Freiburg und JSG ZEGO gemeldet haben.
Für die Oberliga der weiblichen B-Jugend haben die SGKappelwindeck/Steinbach, der SV Allensbach, die HSG Freiburg, die DJK Heimschule Ettenheim und die HSG Mimmenhausen/Mühlhofen ihr Interesse bekundet.
Quelle: handball-server.de
Bild: handball-server.de
Steffen Dold: Der Sprung ins kalte Wasser
Der Handballer Steffen Dold war zuletzt wie die meisten Amateursportler im mentalen Tief. Kein Mannschaftstraining, kein Wettbewerb. „Dabei lieben wir den Wettkampf“, bedauert der Torwart des Oberligisten TuS Schutterwald und gibt zu: „Es ist schwer, ohne Ziel zu trainieren.“
Immer Lust auf Handball
Doch mitten im Lockdown ergab sich für den 33-Jährigen unerwartet die Chance, beim TV Willstätt auszuhelfen, nachdem sich Josip Kvesic und Leon Sieck verletzt hatten. Von zwei Wochen war zunächst die Rede. „Besser als daheim im Keller zu trainieren. Und Lust auf Handball habe ich immer“, sagte sich Dold. Und dann ging es schnell. Kvesic ist zwar wieder zurück, doch die Genesung von Sieck (Schambeinentzündung) zögert sich hinaus, so ist mittlerweile klar: Dold wird dem Drittligisten bis Ende der Aufstiegsrunde zur Verfügung stehen.
Vier Monate Pause
Am Samstag hatte der Schutterwälder seinen ersten Pflichtspieleinsatz für den TV Willstätt bei der 27:29-Niederlage beim TuS Dansenberg. TVW-Trainer Ole Andersen bestätigte dem Neuen bei seinen beiden Einsätzen (20 bzw. 10 Minuten) eine „ordentliche Leistung“. Unzufrieden war auch Dold selbst nicht. „Es war mein erstes Spiel seit acht Jahren auf Drittliga-Niveau“, erinnert der ehemalige Torwart der SG Herrenberg, der aus der Nähe von Tübingen stammt, seit fünf Jahren in der Ortenau lebt und beim Daimler-Konzern in Sindelfingen als Ingenieur arbeitet. In der ersten Hälfte hatte er mit guten Paraden seinen Anteil daran, dass der TVW nur mit einem Tor Rückstand in die Pause ging, sein Einsatz in der zweiten Hälfte fand der ehrgeizige Torwart selbst „nicht ganz so glücklich“. Allerdings: „Man muss schauen, wo ich herkomme. Da kann man von mir nicht erwarten, dass ich den TVW in die 2. Bundesliga halten werde.“
Ball hat eine andere Geschwindigkeit
Wunderdinge darf man allein deswegen schon nicht erwarten, weil Dold vier lange Monate in keiner Handballhalle mehr gewesen ist, sich stattdessen nicht nur beruflich, sondern auch sportlich im Homeoffice fit halten musste. „Doch handballspezifische Dinge lassen sich im Lockdown nur schwer trainieren“, sagt Dold. Zwar hat er sich zu Hause in Renchen schon mal Gewichte an die Beine gebunden und die seitlichen Torwartübungen gemacht, „doch es war zäh und hat mit dem eigentlichen Torwartspiel nicht viel zu tun. Dazu kommt, das der Ball in der 3. Liga eine ganz andere Geschwindigkeit hat“, gibt der 33-Jährige zu bedenken. Insofern sei seine Premiere beim TV Willstätt ein Sprung ins kalte Wasser gewesen. „Und dann wurde der Kopf auch noch nach unten gedrückt“, drückt Dold die Herausforderung bildlich aus.
Noch Steigerungspotenzial
Am Samstag stellt sich mit der HSG Krefeld Niederrhein der Topfavorit in der Hanauerlandhalle vor, der sich bei seinem 27:26-Erfolg gegen die HSG Hanau allerdings mühen musste. Noch tut sich Steffen Dold schwer, die Situation einzuschätzen, für sein Team sieht er aber durchaus Steigerungspotenzial. Schon in Dansenberg wäre mehr drin gewesen. „Im Endeffekt ist es so: Wenn wir einen Ball mehr halten und vorne zwei Chancen mehr reinmachen, gewinnen wird.“
Leon Sieck nichts wegnehmen
Persönlich versucht er nun, so viel wie möglich mitzunehmen. Auch wenn sein Engagement zeitlich begrenzt ist, fühlt er sich beim TVW nicht als Fremdkörper. Auch weil die Rollen klar verteilt sind. „Ich will ja Leon Sieck nichts wegnehmen“, sagt Dold. Denn im Sommer wird er zum TuS Schutterwald zurückkehren. Und der Oberligist kann von einem Torwart, der wieder im Wettkampf steht, letztlich nur profitieren.
Quelle: handball-server.de
Bild: ©Peter Heck
Heute vor 25 Jahren: Der Irrwitz von Karlsruhe
Heute ist es auf den Tag genau ein Vierteljahrhundert her, dass der TuS Schutterwald das denkwürdigste Handballspiel seiner 117-jährigen Vereinsgeschichte abgeliefert hat.
In der Saison 1991/92 wurde der deutsche Meister am Ende der in zwei Staffeln geteilten Bundesliga-Saison durch Playoff-Spiele ermittelt. Als Vierter der Südstaffel traf der TuS im Viertelfinale auf den Meister der Nordstaffel, TuSEM Essen. In der »Best of 3«-Serie gewann Schutterwald das erste Spiel in Essen sensationell mit 26:23. Damit war die Bühne bereitet für den Showdown in der Karlsruher Europahalle.
Dorthin hatte der TuS sein Heimspiel verlegt, weil in Offenburg wegen der Frühjahrsmesse alles belegt war. 6500 Zuschauer trauten ihren Augen nicht, als der ersatzgeschwächte TuS, der ohne seine beiden bei der parallel stattfindenden B-WM beschäftigen Asse Roger Kjendalen und Jens Meyer antrat, mit 11:3 in Führung ging.
Wolfgang Winter machte das Spiel seines Lebens und erzielte 16 Tore. Aber dem TuS schwanden in der zweiten Hälfte die Kräfte, Essen glich Sekunden vor Schluss zum 22:22 aus. Es folgten zwei Verlängerungen und ein Siebenmeterschießen, das ebenfalls in die Verlängerung ging. Nach zwei Stunden und 18 Minuten war Schutterwald 34:35 geschlagen.
Das dritte und entscheidende Spiel in Essen gewann der TuSEM mit 23:20. Doch in der Erinnerung ist das eine Randnotiz. Was bleibt, ist dieser 25. März 1992, an dem der Handball-Wahnsinn mit dem TuS Schutterwald Gassi ging.
Zeitzeugen
Wolfgang Winter (52), Geschäftsführer Red Bull Media House, damals 16-facher Torschütze des TuS: Oh ja, ich erinnere mich noch sehr gut! Ich kann sogar sagen, wie dieser schlabbrige Linkshänder von Essen mit dem russischen Namen (Sascha Tutschkin, Anm. die Redaktion) quer über den Platz lief und links tief ins Tor traf. Genau so war das zuvor mit unserem Keeper »Popper« Fries besprochen – aber zehn Sekunden vor Schluss hat’s dann halt eingeschlagen – und es ging in die Verlängerung mit bekanntem Ende.
Es war ein super Spiel mit großen Emotionen. Über alle Verbissenheit des Siegenwollens hinaus verbindet man damit ein Erlebnis, das außerhalb des Sports weiterhelfen kann. In dem Sinn, dass man als Gruppe, die zusammenhält, über hundert Prozent hinausgehen kann.tkHans-Martin Ludäscher (72), damals 1. Vorsitzender des TuS Schutterwald: Da wir in Offenburg durch die Messe keine Halle hatten und die im Umkreis nicht in Frage kamen, war es naheliegend, nach Karlsruhe zu ziehen, die haben uns damals auch ein sehr gutes Angebot gemacht. Wir haben zunächst von unseren Fans dafür aber auch Prügel bezogen, uns wurde Überheblichkeit und Größenwahn vorgeworfen.
Es war sicher ein Risiko, doch wir hatten Glück. Der sensationelle Sieg im ersten Play-off-Spiel in Essen war der Kick. Ab diesem Zeitpunkt ging die Welle los. Die Leute haben sich um die Karten gerissen. Wir konnten schließlich 23 Busse mit der SWEG organisieren. Unsere Fans haben an jenem Abend in Karlsruhe den Verkehr lahmgelegt. Die letzten kamen kurz vor der Pause in der Halle an. Aus ganz Baden-Württemberg sind die Leute gekommen. Am Ende war die Halle mit 6500 Zuschauern ausverkauft, und wir hatten 120 000 DM in der Kasse.
Und dann dieser dramatische Spielverlauf. So deutlich geführt, und dann kommt Tutschkin und haut noch einen rein. Das war das Unentschieden, und das ganze Drama mit den Verlängerungen und Siebenmeterschießen ging los. Selbst der so ausgebuffte Essener Manager Klaus Schorn war fix und fertig. So was erlebt man nur einmal. Dieser Abend war für mich mein größtes sportliches Highlight überhaupt.miquaPeter Quarti (49) aus Schutterwald (damals Rechtsaußen von TuSEM Essen): Ich weiß noch, dass Hallensprecher Ralph Bächle früh eine La-Ola-Welle initiierte. Wenn ich ihn in den Jahren danach getroffen habe, habe ich ihn immer gefrotzelt: »Du warst schuld an unserer Aufholjagd.«
Aber eigentlich kann meine Familie viel mehr über das Spiel erzählen. Mein Vater hat noch jede Szene im Kopf. Mein Schwiegervater, der auf Heimreise vom Urlaub war, hat dreimal die Halle verlassen, weil er nach seinem Hund im Auto sehen musste. Und meine Frau weiß noch genau, wie sie in Essen vor dem Radio fast verzweifelte, weil das Spiel nicht enden wollte. Alles in allem hatten wir viel Glück gegen Schutterwald, das war im Halbfinale aufgebraucht. Da flogen wir gegen Leutershausen raus. Wir wurden zwar noch Pokalsieger, aber danach ging’s mit TuSEM leider abwärts.miquaManfred Pagel (62), Journalist aus Haslach, damals als Reporter in einem der Fan-Busse nach Karlsruhe: Das Spiel ist mir aus zwei Gründen in besonderer Erinnerung. Da war zum einen die Odyssee über die Dörfer bei der Anfahrt nach Karlsruhe, weil die Autobahn dicht war und unser Bus deshalb ab Bühl auf Nebenstraßen auswich. Wir sind durch Dörfer gefahren, von deren Existenz ich bis dato gar nichts wusste. Gelandet sind wir schließlich in einem Karlsruher Industriegebiet, wo uns ein einheimischer Autofahrer an die Halle lotste. Fünf Minuten vor Anpfiff waren wir da.
Zum anderen bot das Spiel die Gelegenheit, die Übertragung des Textes via Laptop und Telefonmodem aus der Halle direkt ins Offenburger Zeitungssystem zu testen. Turbointernet und E-Mail waren damals noch Zukunftsmusik. Vom Haslacher Redaktionsbüro aus klappten dies hervorragend, in der überfüllten Europahalle allerdings überhaupt nicht. Die Übertragung mit dem Modem, das liebevoll »Knochen« genannt und über einen Telefonhörer gestülpt wurde, brach immer wieder ab. Die Nebengeräusche waren zu laut.
Das Ende vom Lied war die Rückkehr zur bewährten Methode, den Text wie gehabt per Telefon einer freundlichen Dame in der Texterfassung zu diktieren. Da auch das Spiel verloren ging, war der Abend doppelt frustrierend.pagManfred Derr (53), der damals den entscheidenden Siebenmeter vergab: Nach der ersten Runde im Siebenmeterschießen war klar: Jetzt entscheidet jeder Wurf. Am Ende hieß es Michael Bohn oder ich. Ich hab’ dann gesagt: Ich mach es. Der Wurf war aber unentschlossen. Das ist leider bestraft worden, weil der Essener Schütze anschließend getroffen hat. Ich hab’ das Bild noch genau vor mir.
Alles in allem war es ein tolles Erlebnis und eines der bedeutendsten Spiele. Der TuS Schutterwald als kleiner Verein hat um die deutsche Meisterschaft gespielt, das muss man sich mal vorstellen. Und Essen wäre zu schlagen gewesen, wir hatten ja schon das erste Spiel auswärts gewonnen. Im dritten Spiel entschied dann die Routine. Wie man es besser machen kann, hat Leutershausen gezeigt, die Essen besiegt haben und am Ende deutscher Vizemeister geworden sind. Das hätten wir auch erreichen können. So was wird einem vor allem mit dem Abstand von ein paar Jahren bewusst.
Überhaupt war das damals eine tolle Bundesliga-Saison. Wir hatten erstmals sechs Spiele im Osten von Deutschland, das war schon was Besonderes. Auch nach Karlsruhe zu gehen, war keine falsche Entscheidung. 6500 Zuschauer sind heute fast normal, für die damalige Zeit war das aber nicht alltäglich.miqua
Quelle: MIttelbadische Presse
Autor: Thomas Kastler
Bild: ©Michael Heuberger
https://www.bo.de/sport/lokalsport/heute-vor-25-jahren-der-irrwitz-von-karlsruhe?fbclid=IwAR2liLDa_58MR_y_ZLEeTUwhtZQBglHIBm4iyk6eyiGUHcWbykgw1VdlHFc
Ein Aufstieg per Losverfahren?
Acht Vereine der Oberliga der Männer (TuS Steißlingen, TSB Schwäbisch Gmünd, TSV Weinsberg, TSV Zizishausen, TV Bittenfeld II, TSV Neuhausen/Filder, TSG Söflingen, SG Köndringen/Teningen) hatten zuletzt ein unverbindliches Interesse an der Offerte des Verbandes bekundet. Bis gestern Abend musste endgültig gemeldet werden, erst dann sollte der Modus erarbeitet werden.
Vierwöchige Vorbereitung
Vergangene Woche waren den Vereinen in einer Online-Konferenz die Bedingungen erklärt worden. Am Spieltag sind Corona-Tests für alle verpflichtend, die Kosten müssen die Vereine tragen. Bei mehr als fünf positiv getesteten Spielern erfolgt eine Spielabsage. Muss eine ganze Mannschaft in Quarantäne, werden die Partien in diesem Zeitraum für den Gegner gewertet. Den Teams soll eine vierwöchige Vorbereitung eingeräumt werden.
Kein Profisport
Doch klar wurde vor allem, dass die Vereine das Heft nicht mehr in der Hand haben. Zwar empfiehlt der Deutsche Handball-Bund (DHB), die Hallen für den Trainings- und Spielbetrieb zur Aufstiegsrunde zu öffnen, doch das Land Baden-Württemberg wertet die Oberliga nicht wie die 3. Liga als Profisport. Die Klubs müssen also inmitten der dritten Corona-Welle warten, bis Hallensport wieder erlaubt ist.
Meldeschluss am 15. Juni
Jetzt rennt die Zeit davon, denn der DHB hat die Anmeldefrist zur 3. Liga auf den 15. Juni festgesetzt. „Realistisch betrachtet kann nicht mehr gespielt werden“, gab am Montag Michael Schilling, Coach der aufstiegswilligen SG Köndringen/Teningen, seine Einschätzung ab und rechnete rückwärts: „Am 15. Juni ist Meldeschluss, ein Monat soll gespielt werden, dann sind wir schon Mitte Mai. Ein Monat soll trainiert werden, dann sind wir Mitte April, und der Lockdown soll bis 18. April dauern.“ Kann nicht mehr gespielt werden, stehen zwei Alternativen im Raum: keine Aufsteiger oder ein Losverfahren.
Montag Meldeschluss
Am Montag war Meldeschluss. Zuvor sickerten diverse Entscheidungen durch. Gemeldet hat neben der SG Köndringen/Teningen so auch die TSG Söflingen, auch wenn Geschäftsführer Markus Brodbeck die Chancen, den Aufstieg spielerisch zu entscheiden, „sehr gering“ einschätzt. Stand Montag wurde vermutet, dass der TSV Neuhausen/Fildern und der TV Bittenfeld II das Feld der Aufstiegskandidaten komplettieren.
Steißlingen verzichtet bei den Männern
Verzichten wird der TuS Steißlingen bei den Männern. „Die Kosten und Auflagen haben uns abgeschreckt. Realistisch gesehen, wären wir wohl mit nur sehr geringen Chancen an den Start gegangen, und wenn es tatsächlich geklappt hätte, wären die sportlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingung nicht zu stemmen gewesen“, so der Sportliche Leiter Stefan Maier. In ähnlicher Weise hatte schon vor Wochen der TuS Schutterwald sein Desinteresse begründet.
Weinsberg und Schwäbisch Gmünd melden nicht
Auch der TSV Weinsberg wird nicht melden. Ausschlaggebend seien aber nicht nur die Unsicherheiten rund um Spiel- und Trainingsbetrieb gewesen. „Mit den explodierenden Fallzahlen ist es der Öffentlichkeit nur schwer zu vermitteln, dass der TSV, wenn auch unter strengem Hygienekonzept, in den Trainingsbetrieb einsteigt, um ernsthaften Kontaktsport zu betreiben“, heißt es. Auch der TSB Schwäbisch Gmünd hat verzichtet. Ein Hauptgrund: Die erhöhte Verletzungsgefahr nach bald fünf Monaten ohne gemeinsames Training und die Unsicherheit, wie eine Vorbereitung angesichts der steigenden Inzidenzen möglich sein soll.
Steißlingen bei den Frauen dabei
Bei den Frauen zeigten sich mit TuS Steißlingen, TSV Bönnigheim, SG BBM Bietigheim II und der HSG Leinfelden-Echterdingen vier Mannschaften am Aufstieg interessiert. Hier wird der TuS Steißlingen auch definitiv melden. „Unser Team halten wir für stark genug, nicht nur mitzumachen, sondern auch einen der beiden ersten Plätze zu belegen“, so der Vorstand.
Quelle: handball-server.de
Bild: handball-server.de
TV Willstätt: Corona, Verletzungen und Hilfe des Nachbarn
Personell ist Handball-Drittligist TV Willstätt derzeit arg gebeutelt, obwohl seit Ende Oktober kein Meisterschaftsspiel mehr stattfand und die normale Saison 2020/21 inzwischen vom Verband beendet und annulliert wurde. Gleich sechs Stammspieler musste Trainer Ole Andersen am Samstag im Testspiel für die noch stattfindende Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga gegen Liga-Konkurrent SG Pforzheim/Eutingen ersetzen. Jetzt gab es Nachbarschaftshilfe.
Wegen Corona fehlten Yanez Kirschner und Marius Oßwald. Mittelspieler Kirschner hatte sich vor einer Woche bei einem Besuch seines Bruders zum Abendessen bei ihm zu Hause in Sinzheim-Kartung nach dem ersten Testspiel bei den Rhein-Neckar Löwen II (29:35) eine Virus-Mutation eingefangen. Nach leichten Symptomen (Husten, laufende Nase) am Dienstag vergangener Woche begaben sich Kirschner und seine Ehefrau sofort in Quarantäne. Zum Glück war am Montag kein Training, sodass der Handballer nach der Infektion keinen Kontakt zu Mitspielern hatte. Ein Corona-Test am Mittwoch war dann positiv, und da es eine Mutation war, dürfen Kirschner und seine Frau ihre Wohnung bis kommenden Mittwoch, 17. März, nicht verlassen. „Das ist ärgerlich, aber uns geht es gut“, kommentiert Kirscher die Zwangspause.
Entwarnung bei Marius Oßwald
Noch bis Donnerstag muss Kreisläufer Oßwald in Quarantäne bleiben. Nach einem Besuch seiner positiv getesteten Schwägerin galten er, seine Freundin und deren Eltern als Kontaktpersonen der Kategorie 1. Doch am Montagnachmittag gab es Entwarnung, die vier Tests vom vergangenen Mittwoch in der Zentralen Corona-Abstrichstelle in Offenburg waren negativ, nachdem es am Morgen nach telefonischer Nachfrage noch geheißen hatte, dass die Tests nie im Labor angekommen seien. „Dumm gelaufen. Jetzt haben wir aber Klarheit“, sagte der in Gengenbach wohnende Handballer.
Steffen Dold hilft aus
Noch länger außer Gefecht ist das Torhüter-Duo mit Leon Sieck (Schambein-Entzündung) und Josip Kvesic (Hand gebrochen). Bei Sieck ist die Rückkehr sogar total ungewiss, Kvesic soll in zwei Wochen wieder einsatzbereit sein. Die ersten drei Wochen hatte Max Irion, eigentlich Torhüter der TVW-Reserve HSG Hanauerland in der Landesliga, die Ausfälle im Training und im ersten Testspiel alleine kompensieren müssen. Seit vergangenen Montag gibt es nun aber Nachbarschaftshilfe vom TuS Schutterwald. „Wir haben den Sportlichen Leiter des TuS, Felix Heuberger, gefragt, ob sie uns in dieser Torhüter-Notlage helfen können. Und das haben sie gemacht“, ist Willstätts Handball-Chef Rainer Lusch dankbar, dass der ehemalige TVW-Partnerverein zu Bundesliga-Zeiten einen seiner Oberliga-Torhüter ganz unbürokratisch für die Zeit des Torhüter-Engpasses ausgeliehen hat. Seit Montag vergangener Woche ist Steffen Dold, der in Renchen wohnt, in Willstätt im Training und stand auch bereits am Samstag in der zweiten Halbzeit gegen Pforzheim zwischen den Pfosten.
Test am Samstag gegen die RN Löwen II
Bald wieder auf der Matte stehen dürfte Petar Bubalo, der sich am Mittwoch vor dem Pforzheim-Spiel im Training am Knie verletzt hat. Eine MRT-Untersuchung ergab keine schlimme Verletzung. Ob der Linkshänder allerdings beim nächsten Test am Samstag in der Hanauerlandhalle gegen die Rhein-Neckar Löwen II wieder dabei ist, ist fraglich.
Völlig offen ist dagegen, wann Luis Pfliehinger wieder spielen kann. Die Schambein-Entzündung des Linksaußen ist ziemlich hartnäckig.
Quelle: handball-server.de
Bild: handball-server.de
Unverhoffte Chance zum Aufstieg in die 3. Liga
Verband fragt bei den Oberliga-Vereinen das Interesse ab. Der TuS Schutterwald winkt ab, die SG Köndringen/Teningen wäre dabei. Noch keine Entscheidung gibt es bei der SG Schenkenzell/Schiltach und beim TVS Baden-Baden.
In der vorigen Woche gab es für die Vereine der Handball-Oberliga Baden-Württemberg (BWOL), deren Saison bereits beendet ist, Post mit überraschendem Inhalt. Spätestens bis 8. März will der Bundesrat des Deutschen Handball-Bundes entscheiden, ob es noch Aufsteiger aus der BWOL in die 3. Liga gibt. „Die BWOL darf wohl je zwei Aufsteiger bei Männern und Frauen melden“, heißt es im Schreiben, in dem die Vereine gebeten werden, ihr grundsätzliches Interesse an einem Aufstieg zu bekunden.
Angesprochen darf sich – unabhängig vom Tabellenplatz in der eben annullierten Saison – jede Mannschaft fühlen. Der TuS Schutterwald hat für seine beiden Teams aber bereits abgewunken. Felix Heuberger, Sportlicher Leiter Männer, sagt klipp und klar: „Die 3. Liga ist Fast-Profitum. Das ist für unseren Verein aktuell rein organisatorisch und finanziell nicht zu stemmen.“ Auch sein Pendant bei den Frauen, Nicole Wolber, wiegelt schmunzelnd ab: „Das ist bei uns überhaupt kein Thema. Wir sind froh, wenn wir die Oberliga halten.“
Noch gibt es einige Fragezeichen
Noch gibt es aber ein paar Fragezeichen, nicht nur, was die Zahl der Aufsteiger betrifft. Derzeit kann niemand sagen, wann der Spielbetrieb und damit Aufstiegsspiele wieder möglich sind. Und der Modus hängt von der Zahl der Interessenten ab. Klar ist allerdings, dass die Vereine – wie in der 3. Liga üblich – Schnelltests am Spieltag auf eigene Kosten übernehmen müssen. „Es geht ja nicht nur darum, dass man wieder spielen kann. Man muss bei so einer Entscheidung auch die Konsequenzen betrachten, und da ist die 3. Liga, so sportlich reizvoll sie ist, derzeit kein Thema. Wir sind glücklich mit der Oberliga“, betont Felix Heuberger.
Anders ist die Situation beim ambitionierten südbadischen Konkurrenten SG Köndringen/Teningen. „Wir haben grundsätzlich Interesse und bereiten uns auf alle Szenarien vor“, erklärt SG-Trainer Michael Schilling, der bis vor einem Jahr den TuS Altenheim trainiert hat und mit seiner Familie in der Ried-Gemeinde wohnt. Aber auch der Ex-Bundesligaspieler gibt zu bedenken: „Es kommen mehr Kosten auf die Vereine zu. Und nach so einem Jahr ist das sicher nicht so einfach für die Klubs.“
Noch keine Entscheidung ist beim TVS Baden-Baden gefallen, der 2019 aus der 3. Liga abgestiegen ist. „Wir wollen noch die Mannschaft mit ins Boot holen“, erklärte der Sportliche Leiter Simon Riedinger.
Auch bei der SG Schenkenzell/Schiltach sei die Entscheidung noch offen, so Abteilungsleiter Ralf Jehle. Trainerin Denise Oesterle, die früher in der 3. Liga für die HSG Freiburg spielte, betont: „Eine solche Entscheidung muss mit ganz vielen besprochen werden.“ Denn in der dritthöchsten Klasse mit all ihren sportlichen Anforderungen werde „auch ein ganz anderes Umfeld benötigt“.
Quelle: handball-server.de
Bild: ©Christoph Breithaupt
Klassenerhalt am Schmutzigen für den TuS Schutterwald
Premiere für die Oberliga-Handballerinnen des TuS Schutterwald und auch Trainer Jochen Baumann. Saisonabbruch nimmt eine Last von den jungen Spielerinnen.
Als unlängst Nicole Wolber, die sportliche Leiterin der Oberliga-Handballerinnen des TuS Schutterwald, ihr Trainer-Duo in Sachen Vertragsverlängerung befragte, musste Jochen Baumann lachen. „Wir haben ja nicht mal richtig angefangen. Wir sind ja nicht angetreten, um nach sechs Monaten zu sagen: Das war’s“, erklärte der Chefcoach, der mit Co-Trainer David Körkel die Premierensaison der TuS-Frauen in der BW-Oberliga sportlich verantwortete.
Während David Körkel aus den eigenen Reihen stammt, die Willstätter Herkunft ist längst in Vergessenheit geraten, kam der Meißenheimer Jochen Baumann neu zum Aufsteiger und hatte auch zuvor nicht allzu viele Berührungspunkte mit dem TuS Schutterwald – mal abgesehen, dass Bruder Nico seit vier Jahren die TuS-Herren coacht.
Viel Engagement
Die Corona-Pandemie hat aber einiges erschwert. „So eine Situation ist natürlich extrem schade“, findet der Coach und bedauert, dass seine Schützlinge die Oberliga, die ihr größter Erfolg ist, noch nicht richtig genießen konnten. Nach drei Spielen hatte der Aufsteiger 2:4 Punkte auf dem Konto, und ein spielerischer Aufwärtstrend nach anfänglicher Nervosität war unverkennbar. „Das Problem war das Ankommen in der Liga. Der Aufwand ist hoch, Video-Training war unbekannt, Selbstdisziplin gefordert. Da war vieles neu, aber alle, auch die, die nicht in der ersten Reihe stehen, sind mit viel Engagement bei der Sache“, freut sich Baumann.
Die Hoffnung, weiterhin ihr Können in der höchsten Spielklasse des Bundeslandes zu zeigen, schwand aber spätestens Mitte Dezember, als die Infektionszahlen stiegen. Und als vergangene Woche der Abbruch der Saison bekannt wurde, hatte auch der erfahrene Coach eine Premiere. „Am Schmutzigen Donnerstag konnte ich noch nie den Klassenerhalt feiern“, lacht Baumann und erinnert daran, dass im Handball nach Fasnacht traditionell die wichtige Zeit kommt: „Da gibt es immer viele Kranke, da entscheidet sich oft das Rennen.“
Doch diesmal ist alles anders. Im Moment hält man den Kontakt mit Zoom-Meetings und Zoom-Trainings, daneben geht es bei der Challenge „Alt gegen Jung“ um Kilometersammeln beim Laufen, Radfahren und Wandern.
Impfproblematik
Immerhin ist mit dem Saisonabbruch den Spielerinnen ein Rucksack von den Schultern genommen. „Alleine die Tatsache, dass bei einem Re-Start nur drei Wochen Vorbereitung zur Verfügung stehen sollten, hat die Mädels sehr belastet und sie mächtig unter Druck gesetzt“, gibt Baumann einen Einblick in die Psyche der jungen Spielerinnen. Und das nächste große Thema – die Impfproblematik – beschäftigt nicht weniger.
Derweil geht es auch um die Kaderplanung für kommende Saison. Mit Marie Lipps (HSG Freiburg) steht eine prominente Rückkehrerin bereits fest. Weitere Zugänge könnten folgen. „Leider können wir aber potenzielle Neuzugänge nicht zu einem Probetraining einladen“, bedauert Baumann. Es ist die gleiche Situation wie vor einem Jahr. Und sie zeigt: So viel hat sich in einem Jahr gar nicht verändert.
Quelle: Mittelbadische Presse
Autor: Miqua
Bild: ©Ulrich Marx
https://www.bo.de/sport/lokalsport/klassenerhalt-am-schmutzigen-fuer-den-tus-schutterwald
Moritz Schade: Trip in die Heimat
Vergangene Woche war Moritz Schade drei Tage in der Heimat. Der Trip nach Offenburg war kurzfristig zustandegekommen. „Ich war Weihnachten hier und wäre eigentlich erst wieder im Sommer gekommen“, sagt der Handballer des HC Eintracht Hildesheim. Doch weil der ambitionierte Drittligist seit Monaten durchtrainiert und weiterhin kein Spielbetrieb terminiert ist, gab es eine Woche trainingsfrei.
Moritz Schade ist nur noch selten in der Ortenau anzutreffen, seit er 2012 eine folgenreiche Entscheidung getroffen hatte. Als C-Jugendspieler des TuS Schutterwald hatte er eine Initiativbewerbung bei den Berliner Füchsen gestartet („weil ich durch jede Sichtung gerattert bin“) und tatsächlich die Chance bekommen, ins Füchse-Internat zu wechseln. Bis 2016 spielte der Kreisläufer in Berlin, hamsterte dabei drei deutsche Jugend-Meistertitel ein, feierte sein Debüt im Bundesliga-Team, gewann mit den Füchsen 2015 den Europa Pokal und wurde Vize-Europameister mit den Junioren. Danach ging es für ein Jahr zum Dessau-Roßlauer HV. Es folgten drei Jahre in Nettelstedt-Lübbecke, seit Sommer ist der 25-Jährige in Hildesheim und denkt gerne an den Berliner Fuchsbau zurück. „Wir haben knallhart trainiert, davon zehre ich noch heute.“
Hildesheim will in die 2. Liga
Beim Ex-Bundesligisten in Hildesheim sind die Ziele hoch. Der Verein will zurück in die 2. Liga. Im Kader stehen mehrere Ausländer. „Normal ist das nicht für einen Drittligisten“, gibt der 1,94 Meter große Abwehrchef zu.
Hauen und Stechen befürchtet
Bis zur Saisonunterbrechung hatte Hildesheim 10:0 Punkte eingefahren, die wegweisenden Spiele gegen Rostock und Potsdam wären da erst gekommen. So bleibt die Ungewissheit über die wahre Formstärke, jetzt aber auch die Chance, über die Aufstiegsrunde, für die auch der TV Willstätt gemeldet hat, in die 2. Liga zurückzukehren. Doch nicht nur Moritz Schade befürchtet angesichts von nur zwei Aufsteigern „ein Hauen und Stechen“.
„Aufstieg muss man sich verdienen“
Ganz persönlich ist der Exil-Offenburger mit der Entscheidung nicht ganz so glücklich. „Ich hätte die Saison abgebrochen“, vertritt er eine klare Meinung und findet: „Einen Aufstieg muss man sich verdienen, am besten über 34 Spieltage.“ Allerdings hat ihn die Erfahrung auch gelehrt: „In Corona-Zeiten gibt es keine Gerechtigkeit.“
Zuschauer fehlen
Privat fühlt sich der Fan des SC Freiburg und des englischen Fußballs, der mit Bruder Lukas, der beim HGW Hofweier spielt, fast jedes Jahr den Boxing Day in einem Stadion auf der Insel verbringt, mit Freundin Valerie Svoboda in Hildesheim sehr wohl. „Kulturell und kulinarisch hat die Region einiges zu bieten“, schwärmt Schade. Und da die Freundin, die selbst beim TuS Altenheim Handball gespielt hat und als Erzieherin arbeitet, Verwandtschaft in der Nähe hat, gab es bei der Eingewöhnung viel Hilfe. „Der Vorteil in Corona-Zeiten ist, dass wir am Wochenende viel Freizeit haben und die Umgebung mit unseren E-Rollern erkunden“, erzählt Schade, der gleichwohl den lange gewohnten Handball-Alltag vermisst. „Spiele bestimmen die Woche, wie man trainiert, wie die Stimmung ist...“ Er weiß, die privilegierte Situation eines Profi-Sportlers in dieser Zeit zu schätzen, aber manchmal fragt er sich schon: „Für was trainiere ich eigentlich?“ Es fehlen die Atmosphäre in der Halle mit Zuschauern und auch die Gespräche danach. „Da kommt man schließlich in Kontakt mit den Menschen.“
Zwei-Jahres-Vertrag
Dessen ungeachtet fühlt sich Moritz Schade, der im sechsten Semester Medien- und Kommunikationsmanagement studiert, beim HC Hildesheim aber gut aufgehoben. Er kann sich derzeit gut vorstellen, seinen Zweijahres-Vertrag auch zu verlängern. „Um jeden Preis wechsle ich hier nicht weg, zumal meine Freundin das auch nicht so einfach kann.“
Richtung Heimat
Doch nach Jahren der Wanderschaft ist für ihn auf der anderen Seite auch klar: Nach der Zeit in Hildesheim, wann immer die zu Ende sein wird, soll es wieder in Richtung Heimat gehen. „Auf jeden Fall, das ist unser beider Wunsch“, erklärt er, „hier will ich leben und Kinder großziehen.““
Quelle: handball-server.de
Bild: © Privatfoto
Entscheidung zum Saisonende 2020/2021
Liebe Spieler*innen, liebe Vereine,
mit den jüngsten Ergebnissen aus dem Bund-Länder-Treffen zu Corona am Mittwoch ist auch eine Entscheidung für den Handball-Spielbetrieb der drei Verbände in Baden-Württemberg ( HVW, SHV, BHV ) und HBW (für die Baden-Württemberg-Oberliga) gefallen:
Die Spielrunde 2020/2021 wird hiermit beendet. Eine Wertung der Spielrunde 2020/2021 findet nicht statt. In den Ligen der drei Verbände gibt es keine sportlichen Auf- oder Absteiger.
Bitte beachtet, dass wir Euch mit dieser Vorab-Meldung schnellstens informieren möchten. Eine formale, offizielle Mitteilung der jeweils zuständigen Organe wird in Kürze folgen. Wir fokussieren unsere Aktivitäten nun auf die Planungen für die Spielrunde 2021/2022. Im Bereich der Jugend zielen diese weiterhin auf eine sportliche Qualifikation für die Runde 2021/2022. Über eventuellen Auf- und Abstieg in der 3. Bundesliga ist noch nicht entschieden. Ebenso laufen Überlegungen, wie - sofern der Mannschaftssport wieder zugelassen wird - der Handball in den kommenden Monaten bis zum Beginn der Runde 2021/2022 gefördert werden kann. Wir informieren die Vereine, sobald hier eine Basis für Entscheidungen gegeben ist.
Wir DANKEN allen Verantwortlichen in den Vereinen, Trainerinnen und Trainern und den Spielerinnen und Spielern für die vielfältigen Aktivitäten, die auf der sozialen Ebene als auch der sportlichen Ebene umgesetzt wurden! Diese Initiativen werden den Handball auch in Zukunft stärker und fitter machen. Ebenso gilt unser Dank den Sponsoren und Förderern für ihre Treue zu den Vereinen. Die Gesundheit aller ist das höchste Gut, wir schauen nach vorne und freuen uns auf die Runde 2021/2022!
gez. Die Präsidenten gez. Der Vorstand
HVW, SHV, BHV HBW
Weitere Informationen zum Re-Start der Saison 2020/2021
Der Vorstand des Handball Baden-Württemberg e.V. veröffentlicht eine Stellungnahme zur aktuellen Lage und wie es weiter gehen soll:
Liebe Vereinsvertreterinnen und Vereinsvertreter,
nach der letzten Konferenz der Ministerpräsidenten und der Bundesregierung gab es Anfragen - teils aus Eurer Runde, teils von der Presse - ob die verordneten Verlängerungen / Verschärfungen der Maßnahmen Auswirkungen auf unseren Spielbetrieb haben. Klar ist, dass Training und Spielbetrieb im Amateursport jetzt bis Mitte Februar weiterhin nicht erlaubt sind. Unser gemeinsamer Beschluss für alle Mannschaften in der BWOL und in den Spielklassen der Verbände HVW, SHV, BHV vom 21. Dez. 2020 ist weiterhin gültig. Dieser besagt, dass wir - falls wieder erlaubt - den Spielbetrieb bis spätestens zum Wochenende 13./14. März wieder aufnehmen würden. Außerdem muss davor eine dreiwöchige Trainings-/Vorbereitungszeit erlaubt sein; d.h. ab dem 22. Februar. Als Verband sind wir gemäß Satzung und Spielordnung verpflichtet, Spielbetrieb zu ermöglichen und zu organisieren. Dies wurde übrigens von manchen Vereinen aus anderen Verbänden nach dem Abbruch der letzten Saison eingeklagt, mit Ankündigung einer Schadensersatzforderung. Mit der neuen Corona-Verordnung (gültig bis zum 14. Februar) bleibt demnach ein theoretisches Zeitfenster für eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs von 5 Tagen einer Woche (15. bis 22. Feb.). Die Wahrscheinlichkeit einer Öffnung der bestehenden Corona-Regeln in diesen fünf Tagen darf (und muss) jeder für sich selbst abschätzen. Von Seiten des Verbandes bereiten wir uns auf beide Varianten vor.
gez. Peter Knapp gez. Alexander Klinkner gez. Hans Artschwager
Präsident BHV Präsident SHV Präsident HVW
gez. Vorstand Handball Baden-Württemberg e.V.