TuS Schutterwald: Das Trainerteam bleibt an Bord

Beim Handball-BW-Oberligisten TuS Schutterwald bleibt das Trainerteam um Nico Baumann an Bord und die Oberliga-Mannschaft mit einer Ausnahme zusammen. Außerdem könnten Heppner, Fleig und Wöhrle wieder spielen – sobald es die Lage in der Corona-Pandemie zulässt.

Handball ist für Nico Baumann im Moment weit weg. Das liegt nicht nur an Corona. Der Coach des TuS Schutterwald und Ehefrau Tatjana, langjährige Führungsspielerin des TuS Ottenheim, werden in diesen Tagen erstmals Eltern. Der Nachwuchs ist überfällig – so wie für den Trainer eine Entscheidung über den Spielbetrieb in der Handball-BW-Oberliga. „Nur konsequent“, fände Baumann einen baldigen Abbruch. „Jetzt wird sogar von einem Lockdown bis Ostern gesprochen. Wie wollen wir da eine Saison zu Ende bringen?“, fragt er und schiebt etwas frustriert hinterher: „Man kommt zwar mit den Hygieneregeln zurecht, aber Spaß macht das alles nicht.“

Fehlstart
Seine Meinung, so der Ottenheimer, habe auch nichts mit der Tabellensituation des TuS Schutterwald zu tun. „Die hätte ich auch, wenn wir ungeschlagen wären.“ Mit 1:7 Punkten haben die „Roten Teufel“ einen Fehlstart hingelegt. Den Baumann andererseits auch relativiert. „Bis auf Birkenau haben wir gegen Mannschaften gespielt, die vergangene Saison vor uns standen.“ Auch deshalb ist der sportliche Leiter Felix Heuberger der „festen Überzeugung, dass wir die Klasse halten können“.

Zu ausrechenbar
Gleichwohl hat das Trainerteam um Nico Baumann und Co-Trainer Marco Schiemann Schwachstellen diagnostiziert, wo es künftig anzusetzen gilt. Zu sehr war das Spiel auf den Kreis ausgelegt – in der vergangenen Saison ein Erfolgsrezept. „Die Gegner hatten sich nun darauf eingestellt, haben die Mitte zugemacht“, erklärt Baumann. Und dann wurde es eng. „Typisch für das zweite Jahr in einer Liga, deshalb ist dies auch immer das schwerste“, weiß Heuberger.
„Wir hätten mehr über die Halb- oder die Außenpositionen machen müssen, was uns leider nicht gelungen ist“, bedauert der Coach, dem zudem der Ball viel zu langsam gelaufen ist. „Da haben wir uns zu sehr in 1:1-Situationen verstrickt und keinen Druck aufgebaut.“ Zudem sind die Schutterwälder kaum zu ihrem gefürchteten Tempospiel gekommen, „weil wir leider auch keine überragende Torwartleistung hatten“.

Personelle Alternativen
Immerhin: Sollte es tatsächlich in dieser Saison noch mal weitergehen, wären die personellen Alternativen besser. Rückraumspieler Daniel Heppner, noch ohne Einsatz in dieser Spielzeit, ist von einem längeren beruflichen Auslandsaufenthalt zurückgekehrt, Pascal Fleig hat seine Knieprobleme in den Griff bekommen. Selbst Rene Wöhrle könnte nach seinem Kreuzbandriss wieder loslegen.
Derweil halten Baumann und Schiemann ihr Team derzeit an der langen Leine. Jeder Akteur ist in Sachen Kraft- und Lauftraining selbst verantwortlich. „Im Moment müssen wir denen nichts vorgeben“, hat der Coach volles Vertrauen in seine Schützlinge.

Kontinuität
Was die kommende Saison betrifft, hat man in Schutterwald bereits Fakten geschaffen. Kontinuität ist angesagt, „eine der wichtigsten Erfolgsfaktoren in einer Mannschaftssportart“, so Heuberger. Nico Baumann wird seine fünfte Saison als Chefcoach in Angriff nehmen. Klar habe er sich Gedanken gemacht, „ob ich diesen Weg weitergehen will“, gibt der 39-Jährige zu – vor allem angesichts der veränderten Familiensituation. Doch der Verein wollte verlängern, er selbst eigentlich auch, und letztlich war auch Ehefrau „Tati“ einverstanden, „der ich mit dem Kind aber nicht alles alleine aufbürden will“. Das Trainerteam vervollständigen weiterhin Marco Schiemann sowie die Torhüter-Trainer Hans Schley und Michael Gengenbacher.

“Gut aufgestellt“
Auch die Mannschaft inklusive der nachrückenden jungen Spieler Kevin Heuberger, Bastian Oesterle, Florian Fahner und Hannes Doll, die nächste Saison noch stärker in den Kader integriert werden sollen, wird mit einer Ausnahme zusammenbleiben. Nachwuchs-Torwart Tobias Moser will mal was ganz anderes machen und hat nach fünf Jahren beim TuS seinen Abschied angekündigt. Der 19-Jährige strebt ein freiwilliges soziales Jahr in Lateinamerika an. „Grundsätzlich“, ist Nico Baumann jedenfalls überzeugt, „sind wir gut aufgestellt, da wir auf jeder Position doppelt oder dreifach besetzt sind.“

Auch Herrmann bleibt
„Das Durchschnittsalter des Teams ist 24 Jahre, der 18- Mann-Kader hat einen guten Mix aus erfahrenen und jungen Spielern“, stimmt für Felix Heuberger auch die Mischung.  Zudem ist er überzeugt, dass wir „in Verbindung mit der zweiten Mannschaft in der Landesliga beste Voraussetzungen für die ambitionierten Spieler haben, sich weiterzuentwickeln“. Auch hier wurden die Weichen für die kommende Saison gestellt. Head-Coach Simon Herrmann bleibt an Board und führt die Entwicklung der Mannschaft in der zweiten Saison fort. Co-Trainer Jörg Haß wird sich eine Auszeit vom Handball nehmen. Gespräche mit potenziellen Nachfolgern laufen. Trainer der dritten Mannschaft bleibt Tim Jochheim.

 

Quelle: handball-server.de
Autor: miqua
Bild: ©Ulrich Marx
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