So lief der Flohmarkt des TuS Schutterwald

Bereits morgens um 9 Uhr kamen die ersten Interessenten am Samstag zum zweiten TuS-Flohmarkt auf den Parkplatz von Edeka-Oberle, obwohl der offizielle Beginn erst um 11 Uhr war.

Beate Heuberger und Anja Salameh waren mehr als zufrieden, denn bereits gegen Mittag war mehr als die Hälfte der Trödelware verkauft. Heuberger: „Der Aufwand in den letzten Monaten hat sich wirklich rentiert.“

Salameh und Heuberger sind sich einig, dass dies nicht der letzte Flohmarkt zu Gunsten des TuS Schutterwald war. „Irgendwann“ wird der nächste ausgerichtet. Jetzt heißt es für die beiden erst mal wieder kräftig Trödel zu ergattern und das ein oder andere Möbelstück geschmackvoll aufzuarbeiten.

 

 

Quelle: Mittelbadische-Presse
Autor: Otmar Hansert
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Zwei TuS-Frauen veranstalten einen besonderen Flohmarkt

Die Aktion war äußerst erfolgreich, sodass sich Beate Heuberger und Anja Salameh dazu entschlossen haben, „irgendwann“ denn nächsten zu organisieren. Geplant war der zweite Flohmarkt bereits vergangenes Jahr, dieser musste aber aus den bekannten Gründen ausfallen. Übrigens: Ideengeber für den Flohmarkt 2018 war der stellvertretende Vorsitzende des TuS Schutterwald, Torsten „Kiwi“ Kiefer.

Heuberger hatte beim ersten Flohmarkt 2018 eine Gleichgesinnte in Sachen Trödel kennen gelernt, und zwar die Schutterwälderin Anja Salameh. Aus dem damaligen „Flohmarkt-Kontakt“ wurde inzwischen eine Freundschaft. Heuberger und Salameh hatten schnell festgestellt, dass sie die gleichen Interessen haben. Obendrein sind beide handwerklich geschickt, weshalb sie seither immer wieder alte Möbel neu gestalten. Neben dem Aufbereiten alter Möbel sind sie immer auf der Jagd nach alten Dingen, schönem Trödel und Nippes, die sie auf dem Flohmarkt verkaufen können.

Ihre inzwischen sehr vielen Flohmarktartikel haben sie von Bekannten und von TuSlern bekommen. Über die sogenannte Mundpropaganda ist auch sehr viel gegangen.

Aber natürlich schauen­ sie auch regelmäßig bei Haushaltsauflösungen vorbei. Etwas ist immer zu finden, ist ihr Motto. Schließlich war und ist ihr Ziel, dass am Samstag für jeden Geschmack etwas auf den Tischen liegt.

Höhepunkt des morgigen Flohmarktes wird wohl die Gartenlaube sein. Es ist aber nicht irgendeine Gartenlaube aus einem Baumarkt, sie wurde von den beiden kreativen Frauen selbst gebaut. Selbst ein altes Büfett wird auf dem Parkplatz zum Kauf angeboten werden.

„In den letzten Wochen waren wir Tag und Nacht in der Werkstatt, um die Möbel herzurichten und die Gartenlaube fertigzustellen“ sagte Beate Heuberger. Die Gartenlaube wird übrigens versteigert. Das Mindestgebot liegt bei 450 Euro. Jeder Interessierte kann ein Gebot abgeben, gegen 17 Uhr wird die Versteigerung ausgewertet.

Heuberger und Salameh sind dankbar, dass die Zimmerei Herrmann ihnen nicht nur Lagerräume zur Verfügung stellt, sondern auch eine kleine Werkstatt, in der sie werkeln können. Am Samstag sind natürlich auch einige TuS-Aktive tatkräftig zur Unterstützung dabei, wenn um 11 Uhr der Flohmarkt offiziell eröffnet wird. Die gesamten Einnahmen gehen an den TuS Schutterwald.

 

 

Quelle: Mittelbadische-Presse
Autor: Otmar Hansert
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Beim TuS Schutterwald kommt wieder der Ball ins Spiel - Vorschau

Nico Baumann gehört zu jenen Menschen, denen die sportliche Untätigkeit im Lockdown nicht mal ungelegen gekommen ist. Am 15. Januar sind der Coach des Handball-BW-Oberligisten TuS Schutterwald und Ehefrau Tatjana, Handballerin des TuS Ottenheim, Eltern des kleinen Joey geworden. „Für die Familie war das richtig gut. Diese Zeit will ich nicht missen“, gibt Baumann ehrlich zu.

Seit zehn Tagen hat er gemeinsam mit Co-Trainer Marco Schiemann seine Schützlinge nun aber wieder versammelt. Die ersten Einheiten wurden im Waldstadion absolviert, erst diese Woche kommt in der Mörburghalle der Ball ins Spiel.

Verantwortung der Spieler
Acht Monate Lockdown müssen aus den Gliedern trainiert werden. Laufen und Krafttraining waren in den vergangenen Monaten Hausaufgaben der Spieler. „Das ist Eigenverantwortung. Wir kümmern uns um Beine und Schultern“, stellt Baumann klar. Dabei geht es vor allem darum, nach dieser langen Pause, die für alle Neuland war, die Balance zwischen Belastung und Verletzungsprophylaxe zu finden.

18./19. September Saisonstart
Saisonstart in der BW-Oberliga soll am 18./19. September sein, doch es gibt weiterhin einige Fragezeichen. Ob die Liga mit 15 oder 16 Mannschaften starten wird, hängt davon ab, ob die U23 der HSG Konstanz von der 3. Liga in die Oberliga absteigen muss, falls deren Erste den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga nicht schafft. Noch nicht klar ist der Modus, wobei Baumann nie Zweifel daran gelassen hat, dass er persönlich die südbadische Variante mit zwei Gruppen bevorzugen würde. Und über allem steht nach einer abgebrochenen und einer annullierten Saison der Wunsch, „endlich wieder eine komplette Runde zu spielen“.

Veränderungen geplant
Als Ziel für die nächste Saison nennt Baumann lachend: „Besser abschneiden als vergangene Saison.“ Bei Abbruch lag der TuS nach vier Partien und 1:7 Punkten bekanntlich auf dem drittletzten Rang nach einem allerdings nicht einfachen Auftaktprogramm. Doch klar war auch: Die Mannschaft hat nicht gut gespielt, deshalb kündigt der Coach auch Veränderungen an. „Die wollen wir aber erst mit der Mannschaft besprechen.“

Verletzungen auskuriert
Immerhin: Der Lockdown bot Gelegenheit, langwierige Verletzungen auszukurieren. Pascal Fleig hat seine Knieprobleme weg, und auch Rene Wöhrle ist anderthalb Jahre nach seinem Kreuzbandriss wieder genesen. So kann das Trainerteam auf den kompletten Kader bauen, zu dem in dieser Saison die aus der Jugend aufgerückten Kevin Heuberger, Bastian Oesterle und Hannes Doll fest gehören. Noch im Training dabei ist der einzige Abgang: Torwart Tobias Moser macht ab September ein freiwilliges soziales Jahr in Lateinamerika.

Hohe Impfquote
So gibt es derzeit nur vereinzelt Ausfälle, und die sind Impfungen geschuldet. „Da sind wir auf einem sehr guten Weg“, freut sich Baumann über eine bereits sehr hohe Impfquote in der Mannschaft. Der Grund liegt für den Trainer auf der Hand. „Als Hallensportler muss sich jeder die Frage stellen, ob er tatsächlich vor jedem Training oder Spiel einen Test machen will.“ Impfen ist da schlichtweg die einfachere Methode.

 

 

Quelle: handball-server.de
Autor: Michaela Quarti
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Beim Feiern hält Armin Emrich den Ball flach

Im Handball gibt es kaum etwas, das er nicht gemacht hat. Ausnahme: Europacup der Landesmeister. Als der TuS Hofweier 1979 gegen Ungarns Meister Tatabanya antrat, hatte Armin Emrich einen Bandscheibenvorfall. Der plagt ihn heute nicht mehr – im Gegenteil: Emrich feiert am Mittwoch mit einer für einen ehemaligen Leistungssportler erstaunlichen Gesundheit seinen 70. Geburtstag.

Im großen Haus in Allmannsweier ist wie früher Platz für alle, auch wenn die Feier, wie der vierfache Familienvater sagt, „im engsten Familienkreis“ stattfindet. „Geplant ist nichts“, meint er, „wir halten den Ball flach.“
Wenn alle gratulieren würden, mit denen „Emma“ in seiner unendlich langen Karriere als Handballspieler und -trainer zu tun hatte, würde das die Schlange jedes Impfzentrums schlagen und bis weit übers Ortsschild hinausreichen.

27 Länderspiele absolviert
Der Winzersohn aus Bad Kreuznach hat 27 Länderspiele absolviert, war WM-Teilnehmer 1974 in der DDR, trug das Trikot der Bundesligisten TSG Oßweil, FA Göppingen und TuS Hofweier, mit dem er 1979 deutscher Vizemeister wurde.

Als Trainer war er von 1982 bis 1991 beim TuS Schutterwald für zwei Bundesliga-Aufstiege zuständig. Er coachte die SG Wallau-Massenheim, die deutsche Männer- und Frauen-Nationalmannschaft sowie die Männerauswahl der Schweiz. Diese Aufzählung erhebt eines nicht: Anspruch auf Vollständigkeit.

Drei Olympia-Teilnahmen
Emrich hat drei Olympia-Teilnahmen auf dem Buckel. 1972 in München als Statistiker, 1996 in Atlanta mit den Schweizer Männern, als er im Olympischen Dorf den Tennis-Weltstar Martina Hingis fragte: „Welche Sportart machst du denn ...?“ Und 2008 in Peking mit den deutschen Frauen.

Heute noch ist Emrich an der Uni Freiburg innerhalb der Studentenausbildung tätig und leitet, sobald es Corona wieder zulässt, Trainerfortbildungsmaßnahmen in der Ortenau. Hobby Nummer eins ist das Radfahren.

Großer Wunsch gilt dem Nachwuchs
Sein großer Wunsch gilt den Kindern und Jugendlichen: „Es ist ganz wichtig, dass sie jetzt wieder Bewegungszeit im Schulsport bekommen. Und dass überhaupt nach der langen Pandemie-Pause der Breitensport wieder einsetzt.“ Hineingefeiert in seinen 70. Geburtstag hat Emrich am Dienstagabend nach dem Klassiker bei der Fußball-EM zwischen Deutschland und Frankreich. „Da sind wir natürlich am Fernseher dabei“, sagt er.

 

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Autor: Thomas Kastler
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Miriam Federau: Es reicht vorerst

Nach zuletzt zwei Jahren beim HSC Kreuzlingen will die Torfrau aus Schutterwald erst mal Abstand zum Handball gewinnen.

In der Wirtschaft gibt es die „Hidden Champions“. Jene Schwergewichte, die eher im Verborgenen arbeiten. Auch Miriam Federau hat ihre Erfolge in der Fremde errungen. Zwei Jahre stand die Handballerin aus Schutterwald zuletzt im Tor des HSC Kreuzlingen in der Schweiz, davor sieben Jahre lang bei der SG Kappelwindeck/Steinbach, wo sie erst zweimal um die deutsche Jugendmeisterschaft spielte und 2018 mit dem Aufstieg in die 3. Liga einen großen Erfolg feiern konnte. Jetzt hat sie ihren Posten erst mal verlassen. „Im Moment will ich nicht mehr spielen. Ich brauche Abstand vom Handball. Es reicht vorerst.“

Größter Erfolg des HSC Kreuzlingen
Dabei waren die letzten beiden Jahre zweifelsohne noch mal ein Höhepunkt ihres sportlichen Lebens. Nach ihrem Umzug nach Konstanz, wo sie Wirtschaftswissenschaften studiert, tauchte sie beim HSC Kreuzlingen ein in eine neue Welt. „Der Anfang war seltsam“, sagt Miriam Federau heute. „Ich war zum ersten Mal weg von zu Hause und habe im Ausland gespielt. Ich kannte weder Gegnerinnen noch die Halle. Alles war ungewohnt.“
Auch das Spielsystem ist in der Schweiz ein anderes, wird während der Saison in Playoffs geteilt. Und da gelang den Handballerinnen aus Kreuzlingen vor ein paar Wochen der größte Erfolg der Vereinsgeschichte. Erstmals hatte sich die Mannschaft unter die besten vier Teams der Schweiz gespielt. „Leider sind wir im Halbfinale knapp gescheitert“, bedauert Federau.

Kaum Einschränkungen
50 Zuschauer waren in der Halle erlaubt, in erster Linie fanden Familienangehörige Zutritt. Ansonsten findet die 25-Jährige, „sieht man Corona in der Schweiz relativ entspannt“. Einschränkungen gab es außer dem Verzicht auf die Fans kaum. Getestet wurde bei den Frauen – im Gegensatz zu den Männern – nicht.
Komisch, so die Schutterwälderin, sei aber die Situation beim Grenzübertritt zu Training und Spielen gewesen, als in Deutschland Ausgangssperre herrschte. Aber da hatte Miriam Federau, die mit drei deutschen Teamkolleginnen eine Fahrgemeinschaft bildete, das Gefühl, „dass es weder die deutschen noch die Schweizer Grenzbeamten interessierte“.

Coole Erfahrung
Doch das ist vorbei – in jeder Hinsicht. Jetzt ist erst mal Schluss mit Handball. Die Schweiz sei eine coole Erfahrung gewesen, „die ich jederzeit wieder machen würde“, so Federau, „doch jetzt will ich erst mal nichts machen“. Der Leistungssport über einen langen Zeitraum hat Spuren hinterlassen, das Privatleben soll nun im Vordergrund stehen. Da auch das Studium derzeit nur online läuft, hält sie sich meist wieder in der Heimat auf.

Zeit ohne Verpflichtungen
Logisch, dass man beim TuS Schutterwald um die erfahrene Torhüterin baggert. Es ist ihr Heimatverein, in dem im Grunde die ganze Familie schon mal den Ball in die Hand genommen hat. Papa Roland war einst selbst Torhüter, dann Jugendtrainer und wegweisend für den Weg der zweitgeborenen seiner drei Töchter. Julia, die älteste, spielt in der zweiten Mannschaft, Emily, die jüngste, in der Oberliga-Mannschaft. „Der TuS ist sicherlich der einzige Verein, der für mich noch infrage käme“, gibt Miriam Federau zwar zu – wiegelt aber (noch) ab: „Ich brauche jetzt erst mal Abstand, zumindest will ich auch nicht mehr vier, fünf Mal trainieren“, hat sie für sich entschieden und will nun die Zeit ohne Verpflichtungen genießen: „Ich will nichts zusagen, bevor ich feststelle, dass ich eigentlich gar keinen Bock mehr habe.“

Vielleicht kommt aber mit der Rückkehr des Amateursports in die Halle die Lust auf Handball zurück.

 

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Carolin Spinner bekam das Talent in die Wiege gelegt

Am Samstag schließen die Handballerinnen der HSG Freiburg ein Kapitel ihrer Vereinshistorie. Nach zwei Jahren endet für Spielführerin Carolin Spinner aus Schutterwald und ihr Team das Gastspiel in der 2. Liga mit der Heimpartie gegen den HSV Solingen-Gräfrath.

Durchatmen ist dann angesagt. „Die Saison war schwierig, vor allem weil es drumherum mehr Stress als in einer normalen Saison gab“, gibt Carolin Spinner zu und sieht darin auch einen möglichen Grund für den Abstieg. Dass keine Zuschauer mehr erlaubt waren, dass irgendwann Corona-Tests vor den Spielen eingeführt wurden, die ganze Situation sei nicht einfach gewesen, „auch wenn wir nie von einem Fall betroffen waren“, so Spinner.

Seit 2015 bei den Red Sparrows
Die 23 Jahre alte gebürtige Schutterwälderin ist eine der Leistungsträgerinnen der Red Sparrows Freiburg. Als sie sich 2015 zu einem Wechsel entschieden hatte, spielten vor allem private Gründe eine Rolle. „Ich wollte nach dem ­Abitur erst mal weg“, lacht Spinner. Freiburg war das Ziel, und dann gab es plötzlich die Möglichkeit, mit der HSG in der Jugend-Bundesliga zu spielen. Parallel begann sie an der Uniklinik eine Ausbildung zur Physiotherapeutin.

Schwieriger Anfang
Sportlich lief es für die junge Frau, die bis dato in der Landesligamannschaft des TuS Schutterwald gespielt hatte, dann aber alles andere als glatt. In der ersten Saison setzte sie eine schwere Augenverletzung mit vier Operationen außer Gefecht, in der zweiten ein Knorpelschaden im Sprunggelenk. Hilfreich waren in der Folge eine gute Integration in der Mannschaft und auch kein Druck, der auf ihr lastete. „Ich konnte mich rantasten­ und hatte ältere Spielerinnen neben mir“, zeigt sich die Schutterwälderin dankbar für die Unterstützung beim Comeback.

Handballer-Familie
Zugute kamen ihr da Qualitäten, die sie auch für das Amt der Spielführerin prädestiniert haben. Fleißig, durchsetzungsstark, ehrgeizig, flexibel. Es sind Eigenschaften, die ihr neben dem Handball-Talent in die Wiege gelegt worden sind. Carolin Spinner entstammt einer der bekanntesten Schutterwälder Handball-Familien. Vater Ferdinand hat gespielt, Mutter Brigitte, als sie noch Armbruster hieß, in den 80er-Jahren auf hohem Niveau, anschließend war sie viele Jahre Auswahltrainerin und Jugendtrainerin beim TuS. Ex-Bundesligaspieler Chris Armbruster und Stefan Armbruster, Co-Trainer beim TV Oberkirch, sind Onkel von Carolin Spinner. Simon und Raphael Herrmann, der eine Trainer und der andere Torwart beim TuS, ihre Cousins.

Sichere Siebenmeterschützin
Und es sind nur die bekanntesten Namen der Familie. „Da landet man irgendwann automatisch beim Handball“, lacht die Wahl-Freiburgerin, die bei der HSG von der Rückraumspielerin zur Kreisläuferin umgeschult worden ist und nicht nur eine sichere Siebenmeterschützin, sondern auch eine starke Abwehrspielerin ist.

Abstieg steht schon lange fest
Sie fühlt sich wohl in Freiburg, daran lässt sie keinen Zweifel. Privat, beruflich, sportlich. Klar sei in Schutterwald der Handball präsenter, allerdings habe sich zuletzt in Freiburg einiges verändert, betont sie. „Es wurde viel an der Außendarstellung gearbeitet, und wir hatten in der 2. Liga, solange Zuschauer erlaubt waren, eine tolle Unterstützung.“
In dieser Saison haben aber nicht nur die Fans, sondern auch die Punkte gefehlt. Schon lange stehen die Red Sparrows als Absteiger fest. Überraschend kam die Entwicklung nicht, schon vergangene Saison rettete möglicherweise der Abbruch die HSG vor einem Abstieg. In dieser Saison kamen noch viele Verletzungen hinzu. „Insofern war abzusehen, dass es für uns nur um den Klassenerhalt gehen kann“, so Spinner.

Stimmung war nie schlecht
Immerhin: Die Stimmung sei nie schlecht gewesen. Gerade die langen Auswärtsfahrten waren sogar hilfreich. „Wir haben diese Fahrten genossen. Zusammensein zu können war ja nicht selbstverständlich in diesen Zeiten“, sagt Spinner.
Nun geht es am Samstag ein vorerst letztes Mal in der 2. Bundesliga ran. Mit der HSV Solingen-Gräfrath könnte sich ein Kreis schließen. Die waren nämlich der erste Gegner, gegen den Freiburg in der 2. Liga gewinnen konnte. „Ein Sieg wäre noch mal ein schöner Abschluss“, hofft Carolin Spinner. Auch für Trainer Ralf Wiggenhauser, der die Breisgauer nach 16 Jahren verlassen und ein Sabbatjahr einlegen wird.

 

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Torsten Bressmer trainiert Damen des ASV Ottenhöfen

Der ASV Ottenhöfen ist auf der Suche nach einem neuen Trainer für seine Landesliga-Damen fündig geworden. Torsten Bressmer tritt die Nachfolge von „Siggi“ Oser an.

„Wie so oft hat man einen Wunsch-Kandidaten auf dem Zettel“, erklärte ASV-Sportvorstand Hagen Kern. „Torsten stand bereits vor der letzten Saison bei mir ganz oben auf der Liste. Deshalb bin ich glücklich darüber, dass wir nun schlussendlich erneut einen erfahrenen und zu gleichermaßen erfolgreichen Trainer ins Achertal holen konnten.“

Sohn eines Bundesliga-Spielers
Der 50-jährige gebürtige Schwabe stammt aus einer echten Handballfamilie. Sein Vater spielte im Bundesliga-Team von FA Göppingen. Neben einer erfolgreichen Handball-Ausbildung beim TSV Süßen, wo er als C-Jugendlicher bereits den deutschen Vize-Meister-Titel erspielen konnte, folgte im A-Jugendalter der Wechsel zur in der Oberliga bzw. Regionalliga agierenden TG Donzdorf, wo er neben seinen ersten Schritten als Schiedsrichter auch die erste Erfahrung als Jugend-Coach sammeln konnte.

Zuletzt beim TuS Schutterwald
Nach Zwischenstopps beim SV Schemmerhofen und der SG Ulm/Wiblingen führten ihn berufliche Wege nach Rastatt. Hier war Bressmer zunächst als Damen-Trainer der HSG Murg tätig. Über die Damen und A-Mädels der SG Kappelwindeck/Steinbach landete er beim TuS Schutterwald und feierte mit der weiblichen A-Jugend den Meistertitel in der Oberliga sowie den Einzug in die Bundesliga. Zuletzt war er als Co-Trainer zusammen mit dem ehemaligen Handball-Bundestrainer Martin Heuberger bei der männlichen A-Jugend aktiv.

Neue Herausforderung
„Ich bin sehr dankbar, dass ich neben einem so erfahrenen Trainer wie Heuberger stehen durfte – freue mich jetzt aber auf die neue Herausforderung beim ASV Ottenhöfen“, so Bressmer.

 

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BW-Oberliga mit 15 oder 16 Teams

Die Saison in der Handball BW-Oberliga der Männer ist zwar schon länger abgebrochen, noch stehen aber Entscheidungen aus. In der kommenden Spielzeit werden weniger Mannschaften an den Start gehen als zuletzt.

Klar ist mittlerweile, dass der TSV Neuhausen/Fildern in die 3. Liga aufsteigen darf. Der zweite Aufsteiger wird im Losverfahren am 1. Mai zwischen der SG Köndringen/Teningen und der TSG Söflingen ermittelt. Diese drei Mannschaften, dazu der TVS Bittenfeld, hatten sich um zwei Aufstiegsplätze beworben. Nachdem klar war, dass aufgrund der Pandemie-Einschränkungen nicht gespielt werden kann, hatte der Stuttgarter Bundesliga-Unterbau zurückgezogen (wir berichteten). Weil sich die Neckarsulmer SU freiwillig zurückzieht, wird die künftige Oberliga-Staffel statt bislang 18 Mannschaften nur noch 15 oder 16 Teams umfassen. Sollte nämlich die HSG Konstanz aus der 2.Bundesliga absteigen, müsste auch die U23 der HSG Konstanz absteigen – von der 3. Liga in die Oberliga.

Die Teilnehmer der Oberliga-Saison 2021/22: SG Köndringen/Teningen oder TSG Söflingen, TVS Baden-Baden, TSV Birkenau, TV Bittenfeld II, SV Fellbach, TSV Heiningen, SG H2Ku Herrenberg, HV Neuenbürg, TSV Schmiden, TuS Schutterwald, TSB Schwäbisch Gmünd, TuS Steißlingen, TV Weilstetten, TSV Weinsberg, TSV Zizishausen (HSG Konstanz II – im Falle des Abstiegs der HSG Konstanz I aus der 2. Bundesliga)

 

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Handball-Jugend bereitet Kopfzerbrechen

Seit November pausiert der Amateursport, und ein Ende ist nicht in Sicht. Im Handball sind durch den Abbruch die meisten Fragen geklärt, doch Kopfzerbrechen bereitet wie schon im vergangenen Jahr die Qualifikation für diverse Jugend-Ligen. Damals wurden Sportgerichte bemüht, schon deshalb hatte Alexander Klinkner, der Präsident des Südbadischen Handball-Verbandes (SHV), in den vergangenen Monaten immer wieder betont, eine sportliche Qualifikation spielen zu wollen. Doch mittlerweile steht hinter diesem Bestreben ein großes Fragezeichen, und dafür kann der Verband nichts.

"Bestandsschutz"
Da hilft es nämlich nur bedingt, dass der Deutsche Handball-Bund den Mannschaften der Jugend-Bundesliga der Saison 2020/21, die weiterhin unterbrochen ist, „Bestandsschutz“ gewährt hat. Konkret heißt das für Südbaden, dass die HSG Konstanz, Sechster mit 4:4 Punkten, und der TuS Helmlingen, Schlusslicht mit 0:8 Punkten, auch 2021/22 für die männliche A-Jugend-Bundesliga planen dürfen. Acht weitere Plätze werden deutschlandweit über eine Qualifikation vergeben – zwei davon für die Süd-Staffel. Und da wird es schwierig.
„Im Moment wissen wir nicht, wann wir die Qualifikation spielen sollen“, sagt Ansgar Huck, Vizepräsident Spieltechnik des SHV, und erläutert gewisse Rahmenbedingungen. „Der Inzidenzwert muss vier Wochen in Folge unter 50 liegen, um überhaupt wieder in die Halle gehen zu dürfen. Und dann müssen wir den Mannschaften ausreichend Zeit zum Training geben. Alles andere wäre unverantwortlich.“ Zudem sollte die Qualifikation bis zum Beginn der Sommerferien abgeschlossen sein.

Herkules-Aufgabe
Dennoch hat man sich natürlich Gedanken gemacht. Wenn es tatsächlich losgehen sollte, werden die A-Jugend-Teams des TuS Schutterwald, der SG Ottenheim/Altenheim und der SG Köndringen/Teningen einen südbadischen Vertreter ermitteln, der dann gegen einen Vertreter aus Württemberg antreten wird. Parallel treffen ein Vertreter von (Nord-)Baden und einer aus Bayern aufeinander. Die jeweiligen Sieger der beiden Duelle qualifizieren sich für die Süd-Staffel der Bundesliga.

Für den südbadischen Vertreter wird schon dieser Vergleich zur Herkules-Aufgabe werden. Traditionell sind die Teams aus Württemberg stärker einzuschätzen, zudem darf in den Nachwuchs-Leistungszentren, von denen Württemberg einige hat und die dem Profi-Bereich zugeordnet worden sind, ganz offiziell trainiert werden. Wer es aus dem südbadischen Trio nicht in die Bundesliga schafft, wird in der BW-Oberliga antreten, zu der zusätzlich auch der HGW Hofweier und die JHA Baden gemeldet haben.

In die männliche B-Jugend-Oberliga wollen gleich neun Mannschaften: HSG Konstanz, TuS Schutterwald, SG Ottenheim/Altenheim, HSG Hanauerland, SG Köndringen/Teningen, HG Müllheim/Neuenburg, TSV Alemannia Freiburg-Zähringen, JHA Baden und SG Kappelwindeck/Steinbach. Eine sportliche Qualifikation scheint – Stand jetzt – ausgeschlossen.

Regionale Gruppen?
Ansgar Huck bestätigt nun Gedankenspiele, alle Mannschaften in mehreren Staffeln für die BW-Oberliga zuzulassen. „Bis Weihnachten könnten wir in regionalen Gruppen spielen, danach leistungsorientiert neu einteilen.“ Fix ist das aber noch nicht, zudem will Huck noch mal bei den Vereinen die Bereitschaft für die Oberliga abklopfen. Möglicherweise wollte die ein oder andere Mannschaft die Qualifikation auch nur zum „Einspielen“ nutzen.

Im weiblichen Bereich sieht es so aus: Die SG Kappelwindeck/Steinbach, die noch im Rennen um die deutsche Meisterschaft ist, hat den Platz in der A-Jugend-Bundesliga sicher. Zudem wird das Team in der BW-Oberliga spielen, für die auch der SV Allensbach, die HSG Freiburg und JSG ZEGO gemeldet haben.
Für die Oberliga der weiblichen B-Jugend haben die SGKappelwindeck/Steinbach, der SV Allensbach, die HSG Freiburg, die DJK Heimschule Ettenheim und die HSG Mimmenhausen/Mühlhofen ihr Interesse bekundet.

 

Quelle: handball-server.de
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Steffen Dold: Der Sprung ins kalte Wasser

Der Handballer Steffen Dold war zuletzt wie die meisten Amateursportler im mentalen Tief. Kein Mannschaftstraining, kein Wettbewerb. „Dabei lieben wir den Wettkampf“, bedauert der Torwart des Oberligisten TuS Schutterwald und gibt zu: „Es ist schwer, ohne Ziel zu trainieren.“

Immer Lust auf Handball
Doch mitten im Lockdown ergab sich für den 33-Jährigen unerwartet die Chance, beim TV Willstätt auszuhelfen, nachdem sich Josip Kvesic und Leon Sieck verletzt hatten. Von zwei Wochen war zunächst die Rede. „Besser als daheim im Keller zu trainieren. Und Lust auf Handball habe ich immer“, sagte sich Dold. Und dann ging es schnell. Kvesic ist zwar wieder zurück, doch die Genesung von Sieck (Schambeinentzündung) zögert sich hinaus, so ist mittlerweile klar: Dold wird dem Drittligisten bis Ende der Aufstiegsrunde zur Verfügung stehen.

Vier Monate Pause
Am Samstag hatte der Schutterwälder seinen ersten Pflichtspieleinsatz für den TV Willstätt bei der 27:29-Niederlage beim TuS Dansenberg. TVW-Trainer Ole Andersen bestätigte dem Neuen bei seinen beiden Einsätzen (20 bzw. 10 Minuten) eine „ordentliche Leistung“. Unzufrieden war auch Dold selbst nicht. „Es war mein erstes Spiel seit acht Jahren auf Drittliga-Niveau“, erinnert der ehemalige Torwart der SG Herrenberg, der aus der Nähe von Tübingen stammt, seit fünf Jahren in der Ortenau lebt und beim Daimler-Konzern in Sindelfingen als Ingenieur arbeitet. In der ersten Hälfte hatte er mit guten Paraden seinen Anteil daran, dass der TVW nur mit einem Tor Rückstand in die Pause ging, sein Einsatz in der zweiten Hälfte fand der ehrgeizige Torwart selbst „nicht ganz so glücklich“. Allerdings: „Man muss schauen, wo ich herkomme. Da kann man von mir nicht erwarten, dass ich den TVW in die 2. Bundesliga halten werde.“

Ball hat eine andere Geschwindigkeit
Wunderdinge darf man allein deswegen schon nicht erwarten, weil Dold vier lange Monate in keiner Handballhalle mehr gewesen ist, sich stattdessen nicht nur beruflich, sondern auch sportlich im Homeoffice fit halten musste. „Doch handballspezifische Dinge lassen sich im Lockdown nur schwer trainieren“, sagt Dold. Zwar hat er sich zu Hause in Renchen schon mal Gewichte an die Beine gebunden und die seitlichen Torwartübungen gemacht, „doch es war zäh und hat mit dem eigentlichen Torwartspiel nicht viel zu tun. Dazu kommt, das der Ball in der 3. Liga eine ganz andere Geschwindigkeit hat“, gibt der 33-Jährige zu bedenken. Insofern sei seine Premiere beim TV Willstätt ein Sprung ins kalte Wasser gewesen. „Und dann wurde der Kopf auch noch nach unten gedrückt“, drückt Dold die Herausforderung bildlich aus.

Noch Steigerungspotenzial
Am Samstag stellt sich mit der HSG Krefeld Niederrhein der Topfavorit in der Hanauerlandhalle vor, der sich bei seinem 27:26-Erfolg gegen die HSG Hanau allerdings mühen musste. Noch tut sich Steffen Dold schwer, die Situation einzuschätzen, für sein Team sieht er aber durchaus Steigerungspotenzial. Schon in Dansenberg wäre mehr drin gewesen. „Im Endeffekt ist es so: Wenn wir einen Ball mehr halten und vorne zwei Chancen mehr reinmachen, gewinnen wird.“

Leon Sieck nichts wegnehmen
Persönlich versucht er nun, so viel wie möglich mitzunehmen. Auch wenn sein Engagement zeitlich begrenzt ist, fühlt er sich beim TVW nicht als Fremdkörper. Auch weil die Rollen klar verteilt sind. „Ich will ja Leon Sieck nichts wegnehmen“, sagt Dold. Denn im Sommer wird er zum TuS Schutterwald zurückkehren. Und der Oberligist kann von einem Torwart, der wieder im Wettkampf steht, letztlich nur profitieren.

 

Quelle: handball-server.de
Bild: ©Peter Heck