Philipp Harter: Zum Abschied Aufstieg mit dem TuS Schutterwald

Schon lange steht fest, dass Philipp Harter kommende Saison zur HSG Konstanz wechseln wird. Zum Abschied beim TuS Schutterwald durfte das 19 Jahre alte Handball-Talent nun den Aufstieg in die Oberliga feiern.

Am Samstagabend noch feierte Philipp Harter ausgelassen mit seinen Kollegen vom TuS Schutterwald den Aufstieg in die Oberliga, schon am Sonntag bei den Nach-Feierlichkeiten war er nur noch Chauffeur. Der 19-Jährige hatte am Montag und Dienstag seine Sportprüfungen fürs Abitur. Fächer: Leichtathletik und natürlich Handball.

Leistungsträger
Dabei hat Harter im Handball die Reifeprüfung längst bestanden. Er war Jugendnationalspieler, Zweiter in der Torschützenliste der abgelaufenen Saison in der Jugend-Bundesliga, Leistungsträger in der ersten Mannschaft und spielt kommende Saison in der Oberliga. Leider nicht mit dem TuS Schutterwald, sondern – wie schon lange bekannt – mit der HSG Konstanz.

Aufbauen für U23
»Wir wollen Philipp in der U23 für unsere erste Mannschaft aufbauen«, hatte HSG-Sportchef Andre Melchert bei der Verpflichtung des Talents erklärt. Ein neuer Verein, neue Mitspieler, neue Umgebung, erstmals weg von zu Hause. Es braucht Zeit, die sich der Linkshänder mit dem eingebauten Turbo in den Beinen nehmen will. »Ich will mich da erst mal eingewöhnen«, sagt der Ortenberger, der vor dem Umzug an den Bodensee bei Mama Isolde noch ein paar Kochstunden nehmen will. »Sie wird mir noch ein paar kleine Tricks zeigen«, lacht er. Immerhin: Eine Wohnung hat er bei HSG-Torwart Sven Gemeinhardt, aus Steinbach stammend, in einer WG bereits sicher.

SV Ohlsbach der Heimatverein
Philipp Harter ist ein offener, unkomplizierter Typ. Das hat ihm schon in Schutterwald die Integration erleichtert. Dabei war der TuS sein Wunschverein lange nicht. Harter hat sich wohl gefühlt beim SV Ohlsbach, wo ihn einst ein Kumpel ins Training gelotst hatte. Doch irgendwann wurde der mittlerweile 1,87 Meter große Linkshänder so gut, dass ein Vereinswechsel unumgänglich war. »Ich hab’ ein bisschen länger gebraucht«, schmunzelt er heute.

Viel gelernt von Ehrler und Zipf
2015 ist er zum TuS Schutterwald gewechselt, zum Jugendnationalspieler gereift und danach in der ersten Mannschaft auf Anhieb zum Leistungsträger geworden. »Ich durfte sehr viel spielen und konnte mich dadurch weiterentwickeln«, setzte er die vielen Einsatzzeiten gewinnbringend ein. Und er konnte lernen – erst vom erfahrenen Sascha Ehrler, vergangene Saison von Felix Zipf. »Da schaust du dir einiges ab. Da nimmst du vieles mit«, sagt er.

TuS hätte ihn gerne behalten
Auch privat hat sich Harter wohl gefühlt, hat neue Freunde gewonnen. Leicht fällt ihm der Wechsel deshalb nicht, und auch der TuS hätte ihn gerne behalten. »Am Samstag wurde es doch ganz schön emotional. Vor allem mit dem unerwarteten Aufstieg«, gibt der 19-Jährige zu.

Entweder Konstanz oder Schutterwald
Es gab verschiedene Angebote, mit Ausnahme der HSG Konstanz aber keines, das den Abiturienten am Wirtschaftsgymnasium Offenburg gereizt hätte. »Für mich war klar: Entweder es klappt mit Konstanz oder ich bleibe beim TuS Schutterwald«, stellt er klar. Bei der HSG Konstanz glaubt der angehende Student der Wirtschaftsinformatik, »dass ich dort für mich die optimalen Verhältnisse vorfinde, Studium und Handball auf hohem Niveau zu verbinden«.

Sportliche Familie
Denn der Sport ist ein wichtiger Teil seines Lebens und prägt die ganze Familie. Schwester Elena nahm für die LG Offenburg an deutschen Leichtathletik-Meisterschaften teil. Unter deren langjährigem Trainer Wilhelm Seigel hat sich Harter in den Osterferien den letzten Schliff für das Leichtathletik-Abi geholt.

Ohne größere Verletzungen
Vater Andreas war einst Volleyballer, und Cousin Jacob Harter spielte eine starke Saison im Verbandsligateam des Offenburger FV, ehe den 19-Jährigen, nur zwei Monate älter als Philipp, vor wenigen Wochen ein Kreuzbandriss stoppte. Es war schon der zweite in zwei Jahren, dazwischen lag noch ein Schlüsselbeinbruch. »Da leidet man extrem mit. Da sind meine zwei Außenbänder, die ich mir im Herbst gerissen habe, ein Klacks«, weiß Philipp Harter zu schätzen, dass er bisher ohne größere Verletzungen durch das Sportlerleben gekommen ist.

Rückkehr in die Mörburghalle
Am 12. Mai ist Abi-Ball, am 15. Juli Vorbereitungsstart bei der HSG Konstanz. Dazwischen wird Philipp an den Bodensee ziehen, aber immer wieder gerne zurückkehren. »Ich hab’ vom TuS eine Dauerkarte bekommen, die werde ich nutzen, soweit es mir möglich ist«, verspricht er. Einmal wird er ganz bestimmt kommen: Wenn die HSG Konstanz II in der Mörburghalle aufläuft.

Quelle: Mittelbadische Presse
Autor: Miqua
Bild: handball-server.de
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