TuS Schutterwald nimmt Rolle des Favoriten an

Nach einer überragenden Vorrunde haben die Hoffnungen von Oberliga-Aufsteiger TuS Schutterwald (7. Platz/17:15 Punkte) ausgerechnet vor dem Start ins neue Jahr mit dem Heimspiel am Sonntag um 17.30 Uhr gegen den TSV Zizishausen (15./7:23) einen Dämpfer bekommen: Zwei Leistungsträger haben sich verletzt.

Als am Dienstag der Krankenwagen vor die Mörburghalle fuhr, waren drinnen erst mal alle geschockt. TuS-Kreisläufer Rene Wöhrle hatte sich während des Testspiels gegen den TV Oberkirch schwer am Knie verletzt. Kniescheibe, Kreuzband, Meniskus – vieles stand im Raum. Noch gestern überwog die Ungewissheit. „Wir wissen noch nichts Genaueres. Vielleicht ist es doch nur der Meniskus“, hatte TuS-Trainer Nico Baumann noch Hoffnung, dass Wöhrle vielleicht nicht so lange ausfallen wird, wie zunächst befürchtet.

Auch Heuberger verletzt
Die Sorgenfalten der TuS-Verantwortlichen gelten derzeit aber Tim Heuberger. Der 28-Jährige hat sich vor ein paar Tagen am Knie verletzt und kann nicht trainieren. Heute hat er eine MRT-Untersuchung, Stand gestern schien alles möglich: Eine Pause, lang oder kurz – aber auch ein Einsatz am Sonntag.
Ein Ausfall der beiden Leistungsträger würde Schutterwald jedenfalls empfindlich treffen, zumal Rene Wöhrle in der Vorrunde der einzige Kreisläufer im Kader war und bärenstarke Vorstellungen ablieferte. Zwar ist Kreis-Kollege Fabian Huck wieder ins Training eingestiegen, doch nach wochenlanger Pause (Bandscheibenvorfall) bewegt Baumann natürlich die Frage: „Kann er 60 Minuten im Angriff durchhalten?“

Spiel auf Sonntag verlegt
Nichtsdestotrotz: Die Mannschaft ist heiß und sehnt dem ersten Punktspiel des Jahres entgegen, das aufgrund einer Doppelbelegung der Mörburghalle von Samstag auf Sonntag verlegt werden musste. „Wir haben seit 2. Januar sehr gut trainiert, das wollen wir nun umsetzen“, erklärt Baumann. Mit neun Heimspielen und fünf Auswärtsspielen hat der TuS Schutterwald keine schlechte Ausgangsposition für den Rest der Saison, doch andererseits entsteht auch Druck: Die Heimspiele sollten schon gewonnen werden, so bereits am Sonntag gegen Zizishausen. „Das muss man auch klar so sagen“, nimmt Baumann die Favoritenrolle für sein Team an.

Lösungen suchen
Allerdings: Die Liga ist ausgeglichen und gerade in der unteren Tabellenhälfte vieles möglich. Als Vorletzter mit einem Spiel weniger steckt der TSV Zizishausen zwar mitten im Abstiegskampf, doch die Mannschaft ist nicht zu unterschätzen. Cornelius Maas, 2011 unter Martin Heuberger Junioren-Weltmeister geworden, überragt im halblinken Rückraum und hat die Fäden fest in der Hand. Dazu zwei starke Außen, ein guter Mittelmann und Kreisläufer – da kommt Qualität am Sonntag in die Mörburghalle. „Dieses Zusammenspiel müssen wir in den Griff bekommen und nach Lösungen suchen“, ist Baumann bewusst.

 

Quelle: Mittelbadische Presse
Autor: Miqua
Bild: handball-server.de
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TuS Schutterwald kann den Gegner nur schwer einschätzen

Am Sonntag um 13.45 Uhr (neue Uhrzeit!) empfangen die Handballerinnen des TuS Schutterwald (5. Platz/12:8 Punkte) in der Mörburghalle II die SG Kappelwindeck/Steinbach II (9./10:12).

Nach der fünfwöchigen Spielpause startet man nun das Jahr mit dem letzten Spiel der Vorrunde gegen die junge Bundesligareserve, die aktuell den neunten Tabellenplatz belegt. Allerdings darf man sich hiervon nicht blenden lassen, denn trotz des Unterschiedes von vier Tabellenplätzen trennen die Mannschaften nur zwei Punkte.

Für die Schutterwälderinnen kommt mit der SG ein unbekannter Gegner, der in seiner Besetzung und auch auf dem Papier schwer einzuschätzen ist. Immer wieder konnten die jungen, schnellen SG-Akteurinnen gegen Mannschaften aus dem oberen Tabellendrittel punkten und somit Ausrufezeichen setzen. Auch deshalb muss sich das Team um Trainer Stefan Junker auf seine eigenen Stärken besinnen, um an Leistungen aus dem vergangenen Jahr anknüpfen zu können. Ziel ist es, sich über eine kompakte und aggressive Arbeit  und eine verbesserte Chancenauswertung die nächsten zwei Punkte zu erkämpfen.

 

Quelle: Mittelbadische Presse
Autor: eo
Bild: Rainer Thallner
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Jugend der Rhein-Neckar Löwen bei den „Roten Teufel“

An diesem Freitag beginnt das neue Jahr für die männliche B-Jugend des TuS Schutterwald gleich mit einem Highlight. Zu Gast werden die Rhein-Neckar Löwen sein. Der Primus der BW-Oberliga gibt um 19 Uhr (Mörburghalle II) seine Visitenkarte ab. 

Die „Jung-Löwen“ waren vor Weihnachten noch mit zehn Mann beim Deutschland-Cup in Berlin aktiv. Vor allem in der ersten Mannschaft von Baden-Württemberg, welche den dritten Platz belegte, stachen Luk Bartsch, Mats Grupe und Robert Krass heraus. Auf Schutterwälder Seite war Lasse Meier für Baden-Württemberg II (jüngerer Jahrgang) aktiv und konnte mit seinen Rückraumwürfen überzeugen.

Befreit aufspielen
Man darf gespannt sein, wie die Schutterwälder gegen die „Jung-Löwen“ auftreten werden. Sie können eigentlich ganz befreit aufspielen und versuchen, einen fast übermächtigen Gegner so lange als möglich zu ärgern. Vielleicht werden sie nun selbstbewusster auftreten als im Hinspiel, wo es eine heftige 18:38-Niederlage gab. Bei diesem Spiel merkte man den Respekt als Neuling in der Liga. Da aber die „Roten Teufel“ jetzt langsam angekommen sind, kann das Spiel mit den Fans im Rücken entspannter angegangen werden. Die Schutterwälder müssen versuchen, geduldig zu spielen und nicht wie im Hinspiel viel zu schnell abzuschließen.

Gespräche laufen
Egal wie das Spiel heute ausgehen wird, die Jungs wachsen immer mehr zusammen. So hat etwa Emmanuel Bello wie weitere Spieler bereits für kommende Saison zugesagt. Das zeigt, dass die Jungs an sich glauben und ein weiteres Jahr zusammenspielen möchten. Weitere Gespräche mit Spielern laufen, um nächstes Jahr mit dem vorhandenen Stamm  sich weiter zu verstärken. Das Spiel wird bestimmt ein Leckerbissen für die Zuschauer werden, und vielleicht kann man den ein oder anderen Spieler in ein paar Jahren in der Bundesliga wiedersehen.

 

Quelle: Mittelbadische Presse
Autor: m
Bild: handball-server.de
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U20: Standortbestimmung beim Vier-Länder-Turnier in Portugal

Der Auftakt ins das Jahr 2020 hat es für die männlichen U20-Handballer in sich: Dem ersten Lehrgang folgt am 10. Januar der Start beim Vier-Länder-Turnier in Portugal. Bundestrainer Martin Heuberger blickt dabei schon in Richtung Europameisterschaft und freut sich auf frühe Erkenntnisse.

Das vergangene Jahr offenbarte Heuberger nach seiner Rückkehr zum Deutschen Handballbund bereits viel Gutes. Platz neun bei der Weltmeisterschaft täuscht im Ergebnis ein wenig über den souveränen Auftritt hinweg. „Im gesamten Turnierverlauf mussten wir nur zwei Niederlagen hinnehmen, genauso viele hatte auch Weltmeister Frankreich“, erklärt Heuberger. „Da sieht man, wie eng es auf diesem Niveau zugeht.“

Ein ähnlich hohe Qualitätsdichte erwartet der Bundestrainer nun auch im neuen Jahrgang der 1999er und 2000er. „Dort gilt es nun schnell, die individuellen Stärken zu fördern und die Spieler im engen Austausch mit ihren Vereinen weiter zu verbessern“, führt Heuberger aus. Denn es reiche nicht, Dinge im Training stetig zu wiederholen. „Sie müssen auch im Wettkampf unter Stressbedingungen ausgeführt werden, um daran zu wachsen.“

Länderspielpraxis gibt es daher bereits vom 10. bis 12. Januar in Portugal. Beim Vier-Länder-Turnier misst sich die Heuberger-Sieben zunächst mit den Gastgebern (10. Januar) und anschließend mit Spanien (11.) und Frankreich (12.). Dem Turnier voraus geht ein Lehrgang in der Landessportschule Frankfurt, der bereits am 6. Januar startet. „Die Portugiesen sind sehr spielstark, die Franzosen hingegen körperlich sehr präsent“, stellt Heuberger des Gegners Stärken heraus. „Die spanische Mannschaft ist auch spielerisch sehr weit und stellt uns mit einer offensiven Abwehr vor eine besondere Herausforderung.“

Wie sonst auch üblich, wird Heuberger die erste Standortbestimmung des Jahres mit einem 16 Mann starken Kader angehen. Nach vielen Sichtungen in den vergangenen Lehrgängen ist das aber noch kein besonderer Fingerzeig. „Momentan schauen wir uns alle Spieler an und überlegen, wer welche Qualitäten mitbringt und wer eine Alternative sein könnte“, so Heuberger. Bis zum Frühjahr bleibt der Kader breit, erst dann soll sich ein Stamm herauskristallisieren, mit dem das Projekt EM angegangen wird.

Insgesamt wähnt Heuberger den Jahrgang auf dem Weg in ein erfolgreiches Jahr 2020. „Wir haben im Rückraum viele Talente, die schon Praxis in den Seniorenligen bekommen.“ Hinzu kommt der Ausbau des Athletiktrainings unter DHB-Trainer David Gröger, das die deutschen Auswahlteams auf Höhe mit anderen Nationen halten soll. Heuberger: „Ich bin gespannt, wie sich das in den Duellen bemerkbar macht.“

Der DHB-Kader für den U20-Lehrgang in Frankfurt und das Vier-Länder-Turnier in Portugal:
Cedric Marquardt (TV Gelnhausen), Glenn-Luis Eggert (MT Melsungen), Philipp Ahouansou (Rhein-Neckar Löwen), Alexander Reimann (TBV Lemgo), Benedikt Damm (Rhein-Neckar Löwen), Ian Weber (HSG Wetzlar), Julian Köster (TSV Bayer Dormagen), Veit Mävers (TSG Hannover-Burgdorf), Pierre Busch (VfL Gummersbach), Lukas Diedrich (SC Magdeburg), Tom Bergner (VfL Eintracht Hagen), Merlin Fuß (TV Hüttenberg), Axel Goller (VfL Pfullingen/FA Göppingen), Alexander Weck (Bergischer HC), Sven Ehrig (THW Kiel), Luis Föge (TVB Stuttgart)

Reserve: Torben Matzken (Füchse Berlin), Finn Zecher (TBV Lemgo), Alexander Pfeifer (TV Großwallstadt), Jaris Tobeler (HC Empor Rostock), Paul Schikora (SC Magdeburg II), Yannick Danneberg (SC Magdeburg), Julius Meyer-Siebert (SC DHfK Leipzig)

Spielplan Vier-Länderturnier in Estarreja/Portugal (alles deutsche Zeiten):
Freitag, 10.Januar:
18.45 Uhr: Spanien - Frankreich
21 Uhr: Portugal - Deutschland
Samstag, 11. Januar:
17.45 Uhr: Frankreich - Deutschland
20 Uhr: Spanien - Portugal
Sonntag, 12. Januar:
10.45 Uhr: Deutschland - Spanien
13 Uhr: Portugal - Frankreich

Alle Spiele live auf Sportdeutschland.TV via dhb.de/livestreams.

 

Quelle: Deutscher Handballbund
Autor: ENI
Bild: ©Marco Wolf
https://www.dhb.de/de/redaktionsbaum/nationalteams/u20-21m--neu-/u20--standortbestimmung-beim-vier-laender-turnier-in-portugal/?fbclid=IwAR0GVQUZlvsERfJ0vIB6ixSw6LM1oj3xEicYs6cuM4CeIQOGB-jQitVx30k


Herr Heuberger, wie gewinnt Deutschland die Handball-EM?

Die Handball-Europameisterschaft 2020 startet am Donnerstag. Was braucht es, damit die deutsche Nationalmannschaft siegreich aus dem Turnier hervorgeht? Das wollten wir von Ex-Bundestrainer Martin Heuberger (55) aus Schutterwald wissen. Und er hat schon eine Strategie auf Lager.

Am Donnerstag beginnt die Handball-Europameisterschaft 2020 in Norwegen, Schweden und Österreich. Die deutsche Nationalmannschaft bestreitet in Trondheim ihr erstes Spiel gegen die Niederlande (18.15 Uhr/ZDF). Martin Heuberger (55) ist als Junioren-Bundestrainer auch nah dran am A-Team von Bundestrainer Christian Prokop. Im Interview mit der Mittelbadischen Presse erläutert der Schutterwälder Stärken, Schwächen und Chancen einer Mannschaft, die vor allem schwerwiegende Ausfälle verkraften muss.

Wie viel würden Sie darauf wetten, dass die deutsche Mannschaft als WM-Vierter auch das Halbfinale der Handball-EM erreicht?
Martin Heuberger: Ganz ehrlich, das ist schwierig zu sagen. Grundsätzlich hat es die Auslosung gut gemeint. Wir können weit kommen, aber aufgrund der vielen Ausfälle muss alles passen. Ich bin aber kein Wett-Typ, obwohl es bestimmt eine gute Quote auf die deutsche Mannschaft gibt.

Arbeiten wir zuerst das Negative ab: Die beiden Linkshänder Fabian Wiede und Steffen Weinhold fehlen verletzt, Spielmacher Martin Strobel wurde nicht rechtzeitig fit: Wie schwer wiegt das?
Heuberger: Strobel fehlt als Stratege ungemein. Wiede hätte ihn ersetzen können. Er hat tolle individuelle Dinge drauf und es ist besonders bitter, dass er ebenfalls ausfällt. Auch Weinhold ist ein Eckpfeiler, speziell in der Abwehr, aber auch vorne als einer, der Verantwortung übernimmt. Es fehlen also drei wichtige Persönlichkeiten. Aber darin liegt auch eine Riesenchance für andere Spieler. Ich erinnere an die EM 2016, wo Häfner und Kühn als Nachrücker das Halbfinale alleine entschieden haben. Jetzt traue ich so eine Rolle am ehesten Philipp Weber zu.

Experten sagen: Die Abwehr und die Torhüter müssen es richten.
Heuberger: Das sehe ich auch so. Aus einer Betonabwehr mit dem meiner Meinung nach stärksten Torhüter-Gespann dieser EM müssen einfache Tore über den Gegenstoß gelingen. Und dann muss sich der  geschwächte Angriff nicht so abmühen.

Der einst unverzichtbare Abwehrchef Finn Lemke ist auch nicht mehr an Bord.
Heuberger: Er hatte mehrere kleine Verletzungen in Melsungen und konnte deshalb zuletzt nicht immer so überzeugen.

Wie sehen Sie die Situation im Tor mit der Reaktivierung des 2007-Weltmeisters Johannes Bitter?
Heuberger: Ich finde diese Nominierung super. Bitter war zuletzt beim TVB Stuttgart konstant gut. Mit 37 Jahren hat er die Ruhe – und die Erfahrung sowieso.

Für den Laien wirkt das Aufgebot von Bundestrainer Christian Prokop auf den ersten Blick wie eine Mannschaft der Namenlosen. Wer sind Timo Kastening, Johannes Golla, Patrick Zieker und Marian Michalczik?
Heuberger: Kastening ist Rechtsaußen, hat die DHB-Nachwuchsschiene durchlaufen und bei Hannover-Burgdorf eine sehr gute Entwicklung genommen. Er ist stark im Gegenstoß. Golla ist ein richtiges Kraftpaket und könnte im Innenblock der ditte Mann sein. Aber er ist jetzt nur auf Abruf dabei. Den Linksaußen Zieker kenne ich von den Junioren, er war ein Riesentalent, danach in Lemgo eher ein Mitläufer, bis er mit seinen 27 Jahren jetzt in seiner Heimat Stuttgart noch mal einen Leistungssprung gemacht hat. Michalczik hat auch alle Junioren-Nationalteams durchlaufen, bei GWD Minden eine sehr gute Entwicklung genommen und wechselt nun im Sommer zu den Füchsen Berlin. Er ist im Rückraum eine gute Variante.

Auf der Linkshänder-Position drückt der Schuh besonders: Kai Häfner ist gesetzt, jetzt fällt auch noch Franz Semper aus …
Heuberger: Semper wäre ja nur die Nummer vier gewesen, jetzt fehlt er auch noch. Dafür hat Prokop mit David Schmidt aus Stuttgart einen Mann ins kalte Wasser geworfen, der noch kein Länderspiel hat. Sein Trumpf ist die Unbekümmertheit.

Wen sehen Sie als Spielmacher?
Heuberger: Das wird Paul Drux sein. Dazu eventuell Fabian Böhme. Trotz der Misere sind noch ein paar Spieler da, die das Heft in die Hand nehmen können.

Jetzt zu den guten Nachrichten: Die Vorrunde mit Spanien, den Niederlanden und Lettland scheint machbar.
Heuberger: Gegen Spanien ist es ein offenes Rennen, die haben ein bisschen den Zenit überschritten. Bei Lettland muss man abwarten und auf den starken Linkshänder aufpassen. Und Holland ist eine aufstrebende Nation mit steigender Qualität, die es zu schlagen gilt.

Und in der Hauptrunde hat das Losglück dafür gesorgt, dass die Schwergewichte Dänemark, Norwegen, Frankreich und Schweden kein Thema sind.
Heuberger: Stimmt. Auf uns warten dann starke Kroaten mit Duvnjak, ansonsten Gegner unserer Kragenweite. Deshalb wäre es enorm wichtig, Spanien zu schlagen und die beiden Punkte in die Hauptrunde mitzunehmen.

Wie finden Sie die EM in drei Ländern – vor allem mit der großen Entfernung zwischen Norwegen, Schweden einerseits und dann Österreich?
Heuberger: Österreich passt nicht ganz dazu. Die Belastung ist sehr groß, auch wenn zusätzliche Reisetage eingebaut wurden. Aber an denen ist keine Regeneration möglich. Und grundsätzlich war die Vorbereitung für unser Team wegen der extremen Belastung durch die Bundesliga im Dezember vergleichsweise kurz. Andere Nationen hatten mehr Trainingseinheiten. Aber das ist ein altes Thema.

Wer sind Ihre Topfavoriten auf den Titel?
Heuberger: Dänemark steht nach wie vor ein bisschen vor allen anderen. Zu rechnen ist aber auch mit Norwegen, speziell wegen des Heimvorteils, und mit den Franzosen, die den Umbruch hinter sich haben.

Das Jahr 2020 bringt noch viel mehr als diese EM. Im April gibt es fürs deutsche Team in Berlin ein Olympia-Qualifikationsturnier.
Heuberger: Ja, die Gegner ergeben sich aus den Platzierungen bei dieser EM, wobei der neue Europameister automatisch qualifiziert ist. Ansonsten schaffen es zwei von vier Teams beim Quali-Turnier, und ich denke, unsere Mannschaft wird das Tokio-Ticket spätestens in Berlin lösen.

Die Vision beim Amtsantritt von DHB-Vizepräsident Bob Hanning lautete dereinst Olympia-Gold 2020 in Tokio. Ist das noch ansatzweise realistisch?
Heuberger: Ja, warum nicht? Vielleicht haben wir bis dahin eine ganz andere Konstellation mit einem gesunden Wiede, einen gesunden Weinhold und einem Strobel, der wieder in Bestform ist.

 

Quelle: Mittelbadische Presse
Autor: Thomas Kastler
Bild: ©Ulrich Marx
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B-Mädchen des TuS Schutterwald: Im TV mit Patrick Wiencek

Einen Wochenend-Kurztrip mit Schwerpunkt Handball unternahmen die B-Mädchen des TuS Schutterwald kurz vor Weihnachten in den hohen Norden.

Kiel war das Ziel, und da führte der Weg in die Sparkassen-Arena. Nach einer individuellen Hallenführung durch den Pressesprecher des Handball-Bundesligisten nahmen die B-Mädels des TuS die Kabine, Spielertunnel und den VIP-Bereich genau in Augenschein und probierten schließlich auch mal die Auswechselbank aus.

Selfie-Jagd
Danach fieberten die Schutterwälderinnen beeindruckt von der Atmosphäre in der mit 10 285 Zuschauern ausverkauften Arena mit den „Zebras“ im Spiel gegen die HSG Wetzlar mit. Die Enttäuschung über die überraschende 20:27-Heimniederlage war aber spätestens dann verflogen, als es zur Autogramm- und Selfiejagd ging, die in diversen Aufnahmen mit den THW-Stars Niclas Ekberg, Magnus Landin und Patrick Wiencek mündete.

Ehrengäste im „Sportclub“ des NDR
Abends waren die TuS-Mädchen noch Ehrengäste im „Sportclub“ des Norddeutschen Rundfunks, der eine Story zu Patrick Wiencek zum Thema hatte. Da durften die Schutterwälderinnen direkt hinter dem Nationalspieler in der ersten Reihe Platz nehmen und wurden während des Studio-Interviews immer wieder von den TV-Kameras eingefangen. Mitten unter den jungen „Teufelinnen“ saß übrigens THW-Betreuer Michael Menzel. Und der Ex-Profi hatte einiges zu erzählen, unter anderem, dass er einst in einem Bundesligaspiel gegen den TuS Schutterwald das Siegtor für Kiel erzielt hatte.

Mit vielen Eindrücken und hochmotiviert traten die Mädels um Trainer Gunther Imhoff, der das Wochenende ermöglicht hatte, den langen Heimweg in den Süden an.


TuS Schutterwald: Abwehr hält Druck nicht stand

Die Hoffnung auf eine Überraschung war da, aber sie blieb aus. Mit 27:38 (15:20) verlor Aufsteiger TuS Schutterwald am Samstag beim ungeschlagenen Tabellenführer SG Pforzheim/Eutingen. „Das war heute ein gebrauchter Tag von uns und der Gegner nicht unsere Kragenweite“, gab TuS-Coach Nico Baumann zu.

Zum Saisonauftakt hatten die Schutterwälder den großen Favoriten in eigener Halle noch mächtig geärgert, ehe der knappe 27:26-Sieg der SG Pforzheim/Eutingen feststand, zum Rückrundenauftakt waren die Mannen aus der Goldstadt nun gewarnt und von Beginn an hochkonzentriert. Es war ein Powerplay, das die Gastgeber aufs Parkett der Bertha-Benz-Halle zauberten. „Der beste Gegner, gegen den wir in dieser Saison gespielt haben“, war man sich nach der Partie auf TuS-Seite einig.

16 Angriffe, 16 Gegentore
Auf der anderen Seite bekamen die Schutterwälder in der Abwehr überhaupt keinen Zugriff, kassierten in den ersten 16 (!) Angriffen jeweils ein Tor und gerieten so früh ins Hintertreffen. „Wir standen schlecht in 1:1-Situationen und haben nicht ausgeholfen“, kritisierte Baumann, dessen Team über 3:6 (5.), 6:10 (11.) und 10:16 (18). schon zur Pause mit 15:20 in Rückstand lag.

Schon 16. Pflichtspiel
Der TuS-Coach probierte zwar einiges, stellte auch die Abwehr erst auf eine verkappte 5:1 und dann eine normale 5:1 auf den Halblinken Manuel Mönch um – allein es nützte nichts. Die SG Pforzheim/Eutingen war an diesem Abend einfach zu stark. Möglicherweise spielte auch eine Rolle, dass die Schutterwälder bereits das 16. Pflichtspiel seit September bestreiten mussten, in der Südbadenliga waren es bisher nur 13.

„Nicht ausruhen“
„Der Angriff war noch einigermaßen in Ordnung, aber in der Abwehr müssen wir den Hebel ansetzen“, erklärte der Coach die vordringlichste Aufgabe, wenn sich die Mannschaft nach der Weihnachtspause am 2. Januar wieder zum ersten Training trifft, und fügte an: „Die Niederlage in Pforzheim ist verkraftbar, aber klar ist auch, dass wir uns nicht auf unseren 17 Punkten ausruhen dürfen. Im neuen Jahr geht es mit Volldampf weiter.“

Das erste Spiel ist auf 18. Januar gegen den TSV Zizishausen angesetzt, allerdings droht eine Verlegung, da die Mörburghalle zu diesem Zeitpunkt bereits belegt ist.

Pforzheim/Eutingen – Schutterwald 38:27 (20:15)
Pforzheim/Eutingen:
Matijevic; Seifried 2, Wörner 3, Hahnerlein 1, Lacmanovic 1, Mönch 9, Schlögl 2, M. Lupus 4/1, Catak 1, Gerstner 1, P. Lupus 2, Buck 4, Kusch 8/5.
Schutterwald: Herrmann, Dold; Wöhrle 4, Heuberger 3, Bachmann 2, Langenbacher, Vornholt 1, Körkel 2, Zipf 4, Baumann 8/1, Herzog, Seigel, Harter 3.
Schiedsrichter: Enßle/Krieg (Mögglingen) – Zeitstrafen: 10 – 5
Disqualifikation: Lacmanovic (3. Zeitstrafe/51:31)

 


TuS Schutterwald: Noch einmal Vollgas, dann ist Pause

Zum Abschluss eines erfolgreichen Jahres gibt Handball-Oberligist TuS Schutterwald (7. Platz/17:13 Punkte) am Samstag ab 18 Uhr beim Tabellenführer SG Pforzheim/Eutingen (27:3) seine Visitenkarte ab. Davor gab es vom Trainer noch ein Weihnachtsgeschenk.

Nach dem Sieg im Südbaden-Derby bei der SG Köndringen/Teningen treten die Schutterwälder nun auch in der Bertha-Benz-Halle in Pforzheim hochmotiviert an. Die SG Pforzheim/Eutingen ist zwar noch ungeschlagen, überzeugte zuletzt aber nicht immer. „Die Gegner sind gegen einen Spitzenreiter natürlich heiß, das kennen wir aus der Südbadenliga“, sagt TuS-Coach Nico Baumann und kann sich in die Lage des Favoriten versetzen: „Du musst immer wieder aufs Neue Motivation aufbringen. Es ist schwierig, sich auf jedes Spiel komplett zu fokussieren.“

Schon fünf Auswärtssiege
Sein Team fährt nach bisher fünf Auswärtssiegen jedenfalls mit einem guten Gefühl in die Goldstadt. Bereits zum Saisonstart hatte man in der Mörburghalle die SG Pforzheim/Eutingen beim 26:27 am Rande einer Niederlage – und die TuS-Spieler haben dazugelernt. Eine Kaffeefahrt soll es am Samstag jedenfalls nicht werden, und Baumann ist auch überzeugt: „Wenn wir in Vollbesetzung antreten können und es schaffen, über 60 Minuten eine sehr gute Abwehr mit einem guten Torhütergespann zu stellen, können wir was reißen. Denn ab und an schwächeln auch die.“

Den Favoriten ärgern
Stand Donnerstag sollte das mit der Vollbesetzung klappen, auch wenn es nach einer langen Saison bei dem ein oder anderen zwickt. So heißt es noch einmal 60 Minuten Vollgas geben und den Favoriten zumindest ärgern, danach ist Pause. Nico Baumann hat dem Team schon Anfang der Woche versprochen, dass bereits das Training am kommenden Montag ausfällt. „Ich weiß, dass sich viele in der Mannschaft  traditionell am 23. Dezember schon morgens auf dem Offenburger Weihnachtsmarkt treffen. Da wäre ein Training am Abend kontraproduktiv“, gönnt der Coach seinen Akteuren den ein oder anderen Glühwein. Angesichts einer für einen Aufsteiger überragenden Vorrunde mit 17:13 Punkten konnte er auch ruhigen Gewissens bis 2. Januar frei geben.