TuS Schutterwald muss Fehlerzahl reduzieren
Am vierten Rückrundenspieltag gibt es für
Handball-Südbadenligist TuS Schutterwald (2. Platz/23:7 Punkte) eine
Premiere. Erstmals in dieser Saison geht es gegen die SG
Kappelwindeck/Steinbach (13./8:22) – am Samstag um 18 Uhr in der Neuen
Sporthalle in Bühl. Das Vorrundenspiel ist dann erst am Karsamstag in
Schutterwald.
Bevor die Vorbereitung auf die
Begegnung am Samstag anstand, ging es aber erst mal an die Aufarbeitung
der letzten. Die Analyse des 28:28 gegen den TV Oberkirch war eindeutig:
»Wir hatten 16 technische Fehler. Da ist jedes Spiel schwierig zu
gewinnen«, sagt Trainer Nico Baumann. Auch morgen, sollte sich die
Anzahl der Fehler wiederholen. Davon geht das Trainer-Duo Nico
Baumann/Karlheinz Wolpert aber nicht aus, wobei die personelle
Ausgangslage besser sein könnte.
Nachdenken über Alternativen
Tim Heuberger konnte weiterhin nicht trainieren. Felix Zipf ist ebenfalls noch nicht fit, zudem kommen weitere angeschlagene Spieler hinzu. Auch die Tatsache, dass der eine oder andere derzeit eine Formschwäche hat, lässt das Trainerteam über Alternativen nachdenken.
Philipp Harter ist dabei
Am Samstag sind die
aber schwierig. Gleichzeitig sind sowohl zweite Mannschaft wie A-Jugend
im Einsatz. Immerhin: Linkshänder Philipp Harter wird auf jeden Fall
statt mit der Jugend in der Stadthalle Östringen bei den Rhein-Neckar
Löwen, mit der »Ersten« in Bühl gegen die SG Kappelwindeck/Steinbach
antreten.
Nicht mehr in der eigenen Hand
Punkte
brauchen beide Teams dringend. Die Schutterwälder dürfen sich keinen
Ausrutscher mehr erlauben, zumal sie Platz eins bei drei Punkten
Rückstand auf Spitzenreiter Hofweier nicht mehr in der eigenen Hand
haben. Die SG Kappelwindeck/Steinback kämpft ihrerseits gegen den
Abstieg und hat sich in der Winterpause mit Fabian Hochstuhl verstärkt.
Vergangene Saison unentschieden
Die
29:30-Niederlage der SG am vergangenen Samstag beim TuS Altenheim fiel
in die Kategorie »unglücklich«. Auch deshalb warnt Baumann: »Es ist eine
junge Mannschaft mit einer offensive Abwehr und einem schnellen Spiel.
Wir nehmen diese Partie ganz sicher nicht auf die leichte Schulter«,
verspricht er und denkt an die vergangene Saison: Damals führte der TuS
mit sechs Toren, verlor den Faden und musste sich mit einem Remis
begnügen. Das wäre morgen eindeutig zu wenig.
Mädchen des TuS Schutterwald wollen das Polster beibehalten
Vor
dem Spiel der Handball-Oberliga am Samstag (14 Uhr) beim TSV Birkenau
(7. Platz/3:17 Punkte) sind die Voraussetzungen für die weibliche
A-Jugend des TuS Schutterwald (1./18:2) bestens. Vergangenes Wochenende
hieß es nämlich: nicht gespielt und doch gewonnen.
Weil die
SG Kapeplwindeck/Steinbach bei der TSG Ketsch keine Mannschaft stellen
konnte, gab es für den Schutterwälder Verfolger eine Niederlage am
grünen Tisch. Die TuS-Jugend hat nun drei Punkte Vorsprung im Kampf um
die Meisterschaft. Allerdings hat Arnold Manz, Trainer der SG
Kappelwindeck/Steinbach, bereits Protest gegen die Entscheidung
angekündigt.
Drei Ausfälle
Mit einem Sieg in
Birkenau wollen die Schutterwälderinnen aber keine Zweifel an ihrer
Spitzenposition in der Liga aufkommen lassen. Bis auf Alicia
Spangenberger (krank), Carolina Richter (Damenspiel) und Ann-Katrin
Benzinger (verletzt) hat das Trainer-Duo Torsten Bressmer/David Körkel
den kompletten Kader zusammen: »Der Gegner ist nicht zu unterschätzen,
da sich die beiden Rückraumspielerinnen mit dem Kreis sehr gut
abstimmen. Wir werden aber versuchen, dies wie im Heimspiel zu
unterbinden«, erklärt Bressmer.
Konkurrenz schwächelt, TuS Schutterwald II profitiert
Fünf Punkte Vorsprung, dazu jeweils alle vier
Spiele gegen die direkten Verfolger TuS Altenheim II und TuS Nonnenweier
bereits absolviert – der TuS Schutterwald II ist als Spitzenreiter der
Handball-Bezirksklasse auf dem Weg zurück in die Landesliga. »Es läuft
gut, zumal die Konkurrenten schwächeln«, lacht Andreas Huck.
In
der zweiten Saison verantwortet Andreas Huck gemeinsam mit Andreas
Wiedenmann die Geschicke der Schutterwälder Reserve. Das Duo ist
gleichberechtigt, jeder bereitet jeweils ein Training in der Woche vor.
So wie es ausschaut, darf man am Saisonende den ersten großen Erfolg
feiern.
Großer Kader das Plus
Die Grundlagen wurden zu Saisonbeginn gelegt. Dem 23:21-Erfolg gegen Altenheim II war das 26:25 in Nonnenweier gefolgt – wie sich im Nachhinein herausstellen sollte, waren es die härtesten Konkurrenten im Kampf um Platz eins.
Das Plus der Mannschaft ist ein großer Kader. »Wir haben 23 bis 25 Spieler, die wir einsetzen können, ohne dass wir einen großen Qualitätsverlust haben«, freut sich Huck. Dann kann man bei schwächeren Gegnern auch schon mal sechs, sieben Spieler ersetzen und mit 14 Mann doch alle Positionen doppelt besetzen.
Freiheiten
Letztlich ist auch die Schutterwälder
Reserve so wie jede zweite Mannschaft. Sie ist ein Auffangbecken von
Routiniers und Talenten und vor allem von Spielern, die den
Leistungsgedanken nicht mehr komplett verinnerlicht haben, sondern sich
die Freiheit herausnehmen, nur einmal in der Woche zu trainieren oder
das Wochenende auch mal nicht in der Sporthalle zu verbringen.
Florian Herzog und Sven Gieringer wechseln
So
trainiert beispielsweise Yannik Bindner, zuletzt gegen Nonnenweier
zehnmal erfolgreich, aus beruflichen Gründen gar nicht mit der
Mannschaft, oder ein Gabriel Oertel wochenlang nicht, wenn er
studienbedingt in Mosbach weilt. Auch die Tatsache, dass mit Florian
Herzog (Hofweier) und Sven Gieringer (pausiert) kommende Saison zwei
routinierte Spieler zum TuS in die zweite Mannschaft zurückkehren
werden, passt in dieses Bild. »Die wollen einfach nicht mehr machen«, so
Huck.
»Wir wollen das durchziehen«
Angesichts
der Tabellensituation stehen die Zeichen eindeutig auf Meisterschaft
und Aufstieg. »Der Teufel ist zwar ein Eichhörnchen«, warnt Andreas
Huck, sagt aber auch: »Wir wollen das durchziehen. Und ich bin
überzeugt, wir schaffen das auch.«
Florian Herzog und Sven Gieringer zurück zum TuS Schutterwald
Vor
zwei Jahren hatte ein Trio den Schritt vom TuS Schutterwald zum HGW
Hofweier gewagt, am Saisonende kehren alle drei Akteure wieder zum TuS
zurück.
Vor zwei Jahren haben Rechtsaußen Florian Herzog
und Linksaußen Sven Gieringer damals gemeinsam ihren Wechsel vom TuS
Schutterwald zum HGW Hofweier bekannt gegeben, jetzt kehrt das Duo
wieder zurück. Allerdings in die zweite Mannschaft des TuS, die
Tabellenführer in der Bezirksklasse ist. Im Gegensatz zu Herzog pausiert
Gieringer derzeit aus beruflichen Gründen.
Bekanntlich wird auch
Michael Herzog Ende der Saison nach zwei Jahren wieder von Hofweier nach
Schutterwald wechseln – ihn zieht es aber in die erste Mannschaft.
TuS Schutterwald feiert wichtigen Sieg
Am Schluss wurde es nostalgisch. »Let’s go
Teufel, let’s go«, das alte Lied aus der Hochzeit der
Handball-Bundesliga, schallte am Samstag durch die Mörburghalle. Mit
33:28 (16:16) feierte die männliche A-Jugend des TuS Schutterwald in der
Jugend-Bundesliga einen wichtigen Erfolg gegen den favorisierten SV 64
Zweibrücken.
Die jungen Schutterwälder begannen
gut, führten nach elf Minuten mit 8:4. »Dann nehmen wir uns leider
unsere obligatorischen sieben, acht Minuten, und der Gegner ist wieder
dran«, kritisierte nach der Partie Trainer Reiner Volk, der für den auf
»Geschäftsreise« weilenden DHB-Juniorentrainer Martin Heuberger das
Coaching hauptverantwortlich übernommen hatte – diesmal im Verbund mit
Bernd Junker.
Zur Pause stand es 16:16 – die Anzahl der Gegentreffer waren für Volk eindeutig zu viel. »Wenn wir die bei zehn, zwölf Toren gehalten hätten, hätte es gepasst.«
Paul Klumpp mit wichtigen Paraden
Der Beginn der
zweiten Hälfte war wieder mal schlecht mit unüberlegten Abschlüssen
(16:18). Doch die jungen Schutterwälder kämpften sich zurück, auch dank
Paul Klumpp im Tor, der ein paar wichtige Bälle entschärfen konnte. Aus
dem 18:19 (36.) machte der TuS binnen acht Minuten ein 24:19. Doch die
Gäste gaben nicht auf, kamen auf 23:24 heran, aber Schutterwald blieb
mit tollen Aktionen am Drücker, legte immer wieder auf einen
Zwei-Tore-Vorsprung vor. Als beim 29:26 nach 54 Minuten der Vorsprung
auf drei Tore angewachsen war und wenig später sogar auf vier Tore
(31:27), war das Spiel gelaufen. Diesen Sieg ließen sich die »Roten
Teufel« nicht mehr nehmen und feierten ausgelassen das 33:28 gegen den
Tabellenfünften.
»Mannschaft zu brav«
»Für
die Moral war dieser Sieg ganz wichtig. Aber insgesamt gesehen war mir
die Mannschaft zu brav. Eine gelbe Karte in der ersten Hälfte ist mir zu
wenig«, sah Volk Steigerungspotenzial. Dies umzusetzen wird am Samstag
(17.30 Uhr) bei Spitzenreiter Rhein-Neckar Löwen allerdings schwierig
werden.
TuS Schutterwald – SV 64 Zweibrücken 33:28 (16:16)
Schutterwald: Moser, Klumpp; Hug 5, Doll, Mutschler, Fahner 1, Volk 3, Zelic 2, Seigel 1, Meffle, Wagner 6, Harter 10/3, Heuberger 5, Kern.
TuS Schutterwald: Nur der Start war stark
Gejubelt hat am Freitagabend in der
Mörburghalle keiner so richtig. Schon gar nicht die ambitionierten
Spieler des TuS Schutterwald, aber auch nicht die des TV Oberkirch. Denn
das 28:28 fühlte sich für die Gäste, die lange das Spiel bestimmt
hatten, wie eine Niederlage an. Und Schutterwald muss aufpassen, nicht
zu schnell die Tabellenspitze aus den Augen zu verlieren.
»Dinge
sind manchmal unerklärlich«, rätselte TuS-Coach Nico Baumann noch lange
nach der Partie. 4:0 begann Schutterwald gegen Oberkirch, Felix
Heuberger hatte da schon drei Bälle gehalten, doch die Mannschaft konnte
die Steilvorlage nicht nutzen. Zwei, drei Chancen wurden ausgelassen,
»und dann stellen wir zeitweise die Abwehrarbeit ein«, stöhnte Baumann.
Hinten war man nicht mehr konsequent genug, oft einen Schritt zu spät.
Peu à peu kam Oberkirch ins Spiel, hatte beim 6:5 (10.) aufgeschlossen
und beim 9:8 (16.) erstmals die Führung übernommen. Was zu diesem
Zeitpunkt keiner ahnen konnte: Die Renchtäler sollten bis zum Ende nicht
mehr in Rückstand geraten.
Miserable Chancenausbeute
Mitte
der ersten Hälfte war der TuS jedenfalls völlig von der Rolle, leistete
sich auch im Angriff gleich mehrere Fehlpässe. Dazu kam eine miserable
Chancenausbeute. So zog der TVO auf 12:9 (21.) davon. Mit einer
Energieleistung glich Schutterwald zwar aus (12:12), doch Oberkirch
konterte erneut zum 18:15-Halbzeitstand.
Tim Heuberger verletzt
Auch
in Halbzeit zwei startete der Favorit gleich wieder mit einem Fehlpass.
Und je länger die Gäste in Führung lagen, je dünner wurde das
Nervenkostüm der Schutterwälder. Viele unüberlegte Würfe prägten ihr
Spiel, Gäste-Keeper Steffen Dold war häufig Endstation. Erschwerend kam
hinzu, dass sich beim TuS Tim Heuberger im Abschlusstraining eine
Bauchmuskelverletzung zugezogen hatte und im Angriff nicht einsetzbar
war. Da fehlte einer für die Rückraumtore.
Antoine Lauffenburger stark
Beim 23:23 (33.) hatte Schutterwald wieder den Gleichstand erreicht, doch Oberkirch ging erneut in Führung. Auch danach eine symptomatische Phase: Ein Fehlpass, ein vergebener Gegenstoß, und als gleich zwei Oberkircher vom Feld mussten, knallte Christoph Baumann einen Siebenmeter an den Pfosten. Oberkirch erhöhte im Gegenzug in Unterzahl sogar auf 25:23 durch Antoine Lauffenburger. Der Franzose war sicherlich ein Schlüsselspieler beim TVO. Acht Tore gingen auf sein Konto, Baumann gab zu: »Wir haben uns gerade beim Freiwurf zu sehr auf Timo Roll konzentriert und dabei den Einläufer vergessen.«
Nahe am Zeitspiel
Obwohl bei den Gästen sichtlich
die Kräfte schwanden und sie in der zweiten Hälfte fast durchweg am
Zeitspiel agierten, schafften sie mit dem letzten Pass meist noch das
Tor. Noch mal ging der TVO mit 27:25 (53.) und 28:26 (55.) vor – doch am
Ende rettete Schutterwald noch einen Punkt.
»Es hätten zwei
Punkte sein können. Doch mit einem Punkt in Schutterwald sind wir
zufrieden, wenn man gesehen hat, wie grottig wir angefangen haben«, fand
TVO-Coach Daniel Kempf, der seine Schützlinge lobte: »Wir haben
diszipliniert und lange Angriffe gespielt. Das haben wir richtig gut
gemacht, auch wenn am Ende die Alternativen fehlten.«
Drei Punkte hinter Hofweier
Beim
TuS Schutterwald geht es nun darum, den Anschluss an Spitzenreiter
Hofweier nicht zu verpassen. »Wir sind jetzt drei Punkte dahinter, aber
die Saison geht noch lange. Klar ist: Wir müssen uns verbessern,
vielleicht tut es uns gut, mal nicht auf die Spitze zu schauen«, hofft
Baumann vor dem Spiel am Samstag bei der SG Kappelwindeck/Steinbach.
Schutterwald – Oberkirch 28:28 (15:18)
Schutterwald:
Herrmann (34.-53.), F. Heuberger; Wöhrle 2, T. Heuberger, Bachmann 2,
Huck, Möschle 1, Zipf 5, Baumann 12/7, Pilsitz, Harter 5, Seigel 1,
Strosack, Heintz.
Oberkirch: Wachsmann, Dold; D.
Roll 3, Walz, Ücker 1, Göckel 1, Strübel, Eckenfels, Kofler 2, Barberic
4, T. Roll 7/2, Fies 2, Lauffenburger 8.
Jugend des TuS Schutterwald hofft auf zwei Punkte
Auf Wiedergutmachung hofft die männliche
A-Jugend des TuS Schutterwald (9. Platz/8:20 Punkte) am Samstag (16 Uhr)
im Bundesliga-Heimspiel gegen den SV 64 Zweibrücken (5./18:10).
Die
22:26-Niederlage zuletzt beim VfL Günzburg war unnötig. »Wir Trainer
hatten uns zuvor ein bisschen mehr versprochen«, gab Martin Heuberger zu
und sprach da auch im Namen von seinem »Co« Reiner Volk. Allerdings war
die Niederlage auch verdient. »Wir haben zu viele Fehler gemacht. Die
gilt es aufzuarbeiten«, so Heuberger.
Kreisläufer der Gäste verletzt
Weit schlimmer traf es den Kollegen aus Zweibrücken. Der Tabellenfünfte, der bisher eine starke Saison spielte, unterlag zu Hause der zuvor noch sieglosen Handball-Akademie Bayern mit 22:32. Der Ausfall des an der Schulter verletzten Sebastian Meister konnte offensichtlich nicht kompensiert werden. »Er ist zwar die zentrale Figur am Kreis, dass die Mannschaft aber so von ihm abhängig ist, hat mich doch überrascht«, so Heuberger, der den Gegner aber nicht abschreiben will. »Sie haben auch einen ganz starken Mittelmann«, warnt er. Letztlich gilt es für den TuS-Nachwuchs aber auf die eigene Leistung zu schauen, um am Ende zwei Punkte zu holen.
Direktqualifikation (derzeit) kein Thema
Keinen
Blick verwendet man in Schutterwald derzeit auf eine mögliche
Direktqualifikation für die kommende Bundesliga-Saison, für die bisher
der sechste Platz ausreichend war. »Ich weiß nicht einmal, ob das noch
immer der Fall ist, da die Bundesliga kommende Saison ja einen neuen
Modus hat«, gibt Heuberger zu.
TuS Schutterwald: Ausrutschen verboten
Mit dem Ortenau-Derby TuS Schutterwald (2.
Platz/22:6 Punkte) gegen TV Oberkirch (10./12:16) wird an diesem Freitag
um 20 Uhr in der Mörburghalle das Wochenend-Programm der
Handball-Südbadenliga eingeläutet. Die Gastgeber dürfen sich dabei
keinen Ausrutscher mehr erlauben.
Wiedergutmachung
heißt an diesem Freitag das Zauberwort für die Akteure des TuS
Schutterwald. Wiedergutmachung für die Art und Weise der
26:33-Niederlage am vergangenen Samstag bei der SG
Muggensturm/Kuppenheim. Von Anfang an war der Tabellenzweite nicht ins
Spiel gekommen. Deshalb ist für TuS-Coach Nico Baumann klar: »Wir müssen
an alte Stärke zurückkommen.« Knackpunkt sei vor allem eine »nicht
optimale Deckung« gewesen – so was könnte auch gegen den TV Oberkirch
ins Auge gehen.
Hinrundenspiel kein Maßstab
38:28
gewann der TuS das Hinrundenspiel in Oberkirch. »Es ist kein Maßstab.
Die Höhe des Ergebnisses kam erst in der Schlussviertelstunde zustande«,
erinnert Baumann und beschäftigt sich vielmehr mit dem Istzustand. Denn
auch diese Woche war aufgrund diverser Abwesenheiten kein optimaler
Trainingsbetrieb möglich. »Ich hoffe, dass wir zumindest im
Abschlusstraining vollzählig sind«, so Baumann. Wichtig ist dem Trainer
dabei der Start. »Wir müssen gut ins Spiel kommen, damit wir Sicherheit
bekommen«, sagt der TuS-Coach und warnt eindringlich vor dem TV
Oberkirch: »Die sind keine Laufkundschaft.«
Ein Ausrutscher darf sich der TuS in seiner gegenwärtigen Situation jedenfalls nicht erlauben, will man weiterhin die Ambitionen auf Platz eins aufrechterhalten.
Oberkirchs Defensiver muss aggressiver werden
Für
die Renchtäler ist es das zweite Derby in Folge nach der
30:34-Heimniederlage gegen Spitzenreiter HGW Hofweier. »Dieses Spiel
wird voraussichtlich noch schwerer«, befürchtet TVO-Trainer Daniel
Kempf, der einst für Schutterwald spielte und auch dort wohnhaft ist.
»Es muss jedem in der Mannschaft klar sein, dass viel investiert werden
muss, deutlich mehr als gegen Hofweier.« Kempf meinte damit vor allem
die Defensive, denn 34 Gegentreffer sind zu viel. »Die Abwehr muss
aggressiver arbeiten und stabiler werden«, ist seine Forderung.
Ohne Siefermann und Brandstetter
Allerdings
ist die personelle Situation beim TV Oberkirch derzeit begrenzt. Gegen
Hofweier fehlten einfach Alternativen – auch aufgrund der Verletzungen
von Samuel Siefermann (Knie) und Felix Brandstetter (Sprunggelenk). Dies
wurde dann ab Mitte der zweiten Halbzeit deutlich.
»Doch jammern
nützt nichts«, sagt Kempf. »Tatsache ist: Es wird ein ganz schweres
Spiel, aber wir müssen nicht auf den Gegner, sondern auf uns schauen.
Das heißt: die Defensive stabilisieren und vor allem das hohe Tempo der
Schutterwälder mitgehen – und dies trotz wenigen personeller
Alternativen. Nur dann können wir mithalten. Am Ende werden wir dann
sehen, ob es gereicht hat oder nicht.«
Gastgeber in der Favoritenrolle
Die
»Roten Teufel« sind für Kempf jedenfalls klarer Favorit. »Die stehen
nicht umsonst so weit oben in der Tabelle. Sie haben einen breiten und
gut bestückten Kader mit sehr guten Einzelspielern.« Er erwartet deshalb
eine schwere, »aber auch keine unlösbare Aufgabe« für seine
Schützlinge. Das habe die Niederlage bei der SG Muggensturm/Kuppenheim
gezeigt.
Marie Lipps, die spielende Torfrau
Der spielende Torwart ist im Fußball längst zum
Schlagwort geworden. Die spielende Torfrau natürlich auch. Die wiederum
wird von Marie Lipps im Handball beim TuS Schutterwald ganz eigen
interpretiert.
Die Nachwuchsakteurin des TuS Schutterwald,
die mit Zweitspielrecht beim Drittligisten HSG Freiburg am Kreis spielt,
stellte sich am Sonntag bei ihrem Heimatverein in der A-Jugend-Oberliga
ins Tor. »Und sie hat das richtig klasse gemacht«, lobte ihr Coach
Torsten Bressmer danach.
Nun muss man wissen: Es war kein normales
Jugendspiel. Es war ein Spiel in der zweithöchsten Jugendliga. Da
gehört nicht nur Talent dazu, sondern vor allem Mut.
Bis zur C-Jugend Torhüterin
Angst,
sagt die nur 1,60 Meter große Marie Lipps, hätte sie keine gehabt.
»Überhaupt nicht.« Als die TuS-Jugend am Donnerstag plötzlich ohne
Torfrau dastand, war für die 19-Jährige klar: »Ich stelle mich in den
Kasten.« Immerhin stand sie bis zur C-Jugend regelmäßig im Tor, bis sie
merkte, »dass es mir draußen viel mehr Spaß macht«. Und auch die
ehemalige Trainerin Petra Mild fand: »Marie geht auf dem Feld mehr auf.«
Vater Klaus war Fußballtorwart
Also wechselte Marie Lipps, deren Vater Klaus viele Jahre im Fußballtor beim FV Schutterwald stand, ins Feld und avancierte zu einer hoffnungsvollen Kreisläuferin, deren Talent auch der HSG Freiburg nicht verborgen geblieben ist. Seit Sommer 2017 meistert sie nun den Spagat zwischen Jugend beim TuS Schutterwald und 3. Liga bei der HSG Freiburg, wo mit Selina Margull, Alica Burgert und Carolin Spinner gleich drei weitere Schutterwälderinnen spielen.
Viermal Training
Einfach ist das für eine junge
Frau nicht immer. Je zweimal die Woche trainiert Lipps ins Schutterwald
bzw. Freiburg, oft ist sie am Wochenende im Doppelspieleinsatz. Der
Handball bestimmt das Leben der Auszubildenden zur Industriekauffrau.
Und
sie lebt für diese Glücksmomente, wie sie sie am Wochenende erfahren
durfte. Am Samstag trug Marie Lipps mit zwei Toren zum 27:23-Sieg der
HSG Freiburg über Verfolger SV Allensbach bei. Mit vier Punkten
Vorsprung führt die HSG nun die Drittliga-Tabelle an. Die Chancen auf
die Meisterschaft sind nicht schlecht. »Allensbach war wohl unser
härtester Gegner«, mutmaßt die gebürtige Langhursterin.
In Freiburg verlängert
Der
TuS Schutterwald, daran lässt Marie Lipps keine Zweifel, »ist mein
Verein, da bin ich groß geworden«. Doch auch in Freiburg fühlt sie sich
wohl, hat dem Verein auch bereits für kommende Saison ihre Zusage
gegeben. »Für mich läuft es sehr gut. Ich habe viele Spielanteile und
mache auch meine Tore«, sagt sie. Die Meisterschaft würde »dem Ganzen
die Krone aufsetzen«.
Doppel-Meisterschaft möglich
Und
schließlich könnte sie auch noch mit dem TuS Schutterwald in ihrem
letzten Jugend-Jahr in der BW-Oberliga Meister werden. Der 23:21-Sieg am
Sonntag in Göppingen war ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg dorthin.
Auch deshalb hat Marie Lipps am Abend zuvor in Freiburg nur kurz
gefeiert. »Man will ja am anderen Tag wieder fit sein.« Vor allem, wenn
einem die Bälle im Tor um die Ohren gedonnert werden.
Apropos
Göppingen: Dort lieferte Lipps 45 Minuten lang eine erstklassige
Leistung im Tor ab. Als es dann vorne eng wurde, rückte sie wieder auf
ihre angestammte Position am Kreis und steuerte noch vier Tore zum
Erfolg bei. Wohl dem Trainer, der so eine Allrounderin im Kader hat.
Abwehr der Mädels des TuS Schutterwald gewinnt das Spiel
Eine richtig starke Partie zeigte am Sonntag die
weibliche A-Jugend des TuS Schutterwald beim 23:21 (13:9)-Erfolg bei FA
Göppingen in der BW-Oberliga.
Die
Schutterwälderinnen waren stark gehandicapt und baten ursprünglich um
eine Verlegung des Spiels. Es war vergebens, so wurden die letzten
Kräfte mobilisiert. Nadja Kaufmann und Emily Federau spielten trotz
ihrer Platzwunden am Kopf, und Kreisläuferin Marie Lipps stellte sich
freiwillig ins Tor. »Und sie war echt gut«, lobte Trainer Torsten
Bressmer.
13:9-Führung des TuS zur Pause
Die Schutterwälderinnen bestimmten von Beginn an die Partie. Gut geleitet von Selina Margull, wie Lipps am Abend zuvor mit der HSG Freiburg im Drittliga-Spitzenspiel gegen Allensbach erfolgreich, lag der TuS nahezu stets in Führung und hatte zur Pause mit 13:9 ein komfortables Polster. Vor allem die Abwehr um den Innenblock Lisa Imhoff, Dana Hodapp und Alicia Spangenberg stand richtig stark.
Als es dann Mitte der zweiten Hälfte vorne nicht mehr lief, ging
Marie Lipps doch noch aufs Feld und die stark angeschlagene
Stammtorhüterin Viktoria Kimmig zwischen die Pfosten. Es war ein Impuls,
den die Mannschaft benötigte. Am Ende stand ein 23:21-Erfolg, mit dem
die Tabellenführung verteidigt werden konnte. »Heute hat erstmalig die
Abwehr ein Spiel gewonnen«, hielt David Körkel, der zweite TuS-Trainer,
zufrieden fest.
Göppingen – Schutterwald 21:23 (9:13)
Schutterwald: Hodapp, Kaufmann 7, Diebold, Richter, Federau 2, Margull 4/1, Imhoff 5, Lipps 4/2, Thallner 1, Spangenberg, Kimmig.